Eine Fußbodenheizung ist eine feine Sache: Sie verteilt die Wärme gleichmäßig im ganzen Raum. Da eine richtig eingestellte Fußbodenheizung nicht nur ein angenehmes Raumklima erzeugt, sondern auch Heizkosten spart, gilt es einige Punkte zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Von der Planung zur richtigen Einstellung: Die Fußbodenheizung hat Potential
Während eine Wandheizung den Raum recht schnell aufheizt, dauert es bei einer Fußbodenheizung etwas länger. Sie braucht – je nach Ausgangstemperatur – bis zu drei Stunden. Wird der Raum nur wenig genutzt, so dass die Fußbodenheizung nicht ständig läuft, muss sie einige Stunden vor dem gewünschten Aufenthalt eingeschaltet werden.
Das gleiche gilt, wenn die Heizung wieder gedrosselt wird: Die Wärme wird noch länger gespeichert. Zur Erleichterung der Heizungsplanung gibt es elektronische Thermostate, die sich auf die gewünschten Uhrzeiten einstellen lassen. Liegt eine Fußbodenheizung im Boden, sollte kein Teppich darüber liegen. Teppiche verhindern, dass sich die Wärme rasch und gleichmäßig im Raum verteilen können.
Wie lässt sich die Fußbodenheizung richtig einstellen?
Mehr als dreiviertel der Energiekosten werden für das Heizen der Räume gebraucht. Daher ist es sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll, so wenig wie möglich davon zu verschwenden. Ist die Fußbodenheizung richtig eingestellt, hilft sie beim Sparen.
Falls nicht, braucht die Fußbodenheizung eine Menge Energie und kostet damit viel Geld. Da jeder Mensch sein individuelles Wohlgefühl bezüglich Wärme hat, gibt es keine allgemeine Empfehlung, wie warm eine Fußbodenheizung eingestellt werden muss. Außerdem ist die gefühlte Temperatur im Zimmer abhängig von den ausgeübten Tätigkeiten: Wer sich ruhig verhält, braucht mehr Wärme als jemand, der sich bewegt.
Tipp: Während für Wohnräume durchschnittlich 20 bis 22 Grad Celsius ausreichen, damit die Fußbodenheizung eine wohlige Wärme verbreiten kann, dürfen Schlafräume durchaus kühler bleiben. Hier reicht es, wenn die Zimmertemperatur bei 18 bis 20 Grad Celsius liegt.
Die optimale Vorlauftemperatur
Mit Vorlauftemperatur wird die Temperatur des Heizwassers bezeichnet, bevor es in die Heizung geleitet wird. Hier ist die Fußbodenheizung richtig sparsam: Während durch alte Heizkörper das Heizwasser noch mit bis zu 90 Grad Celsius floss, kommen moderne Heizungen bereits mit gut der Hälfte aus. Jetzt mehr zum Thema Vorlauftemperatur erfahren.
Das gilt besonders dann, wenn das Gebäude gut gedämmt ist. Bei einer Fußbodenheizung reicht es aus, wenn die Vorlauftemperatur 35 Grad Celsius beträgt. Wird ein Niedrigenergiehaus geheizt, reichen sogar 23 Grad Celsius. Je niedriger die Vorlauftemperatur gewählt werden kann, desto weniger muss die Heizung das Wasser aufwärmen. Das spart bares Geld.
Dazu kommt: Je besser das Gebäude gedämmt ist, desto weniger wirken sich die kalten Außentemperaturen auf das Innere des Hauses aus.
Die Fußbodenheizung mit dem Thermostat regeln
Ein Thermostat ist ein Regler, mit dem die Temperatur einer Fußbodenheizung einfach geregelt werden kann. Das kann entweder direkt über die am Heizkreisverteiler befindlichen Thermostate oder einen Thermostat im Raum passieren.
Da jede Fußbodenheizung mehr Zeit zum Aufheizen oder Abkühlen braucht als ein klassischer Heizkörper an der Wand, sollte diese Spanne einkalkuliert werden. Die Vorlaufzeit für das Aufheizen beträgt gut drei Stunden, die Nachheizzeit immer noch zwei Stunden. Wer morgens in der Küche mit Fußbodenheizung warme Füße möchte, sollte die Heizung drei Stunden vorher wecken.
Was ist eigentlich die Heizkurve?
Die Heizkurve ist eine Kennlinie, mit der die Heizung auf die Außentemperatur reagiert. Ist es draußen kälter, sorgt die Heizung für eine höhere Vorlauftemperatur, ist es dagegen wärmer, ist die Vorlauftemperatur kühler. Optimal ist es, wenn die Vorlauftemperatur gerade so hoch ist, dass damit der Wärmeverlust via Wände, Dach und Fenster gerade gedeckt ist.
Sämtliche Räume sind auf diese Weise angenehm temperiert und die Heizung braucht nur wenig Energie. Passt sich bei einer älteren Heizung die Temperatur nicht an die Witterung an, wird in der Regel zu viel geheizt. Alte Heizungen können ihre Leistung nicht so regeln, wie es tatsächlich gebraucht wird. Statt dessen schalten sie den Brenner in kurzen Abständen immer wieder ein und aus. Die Heizung verschleißt schneller, produziert mehr Emissionen und schließlich auch höhere Kosten fürs Heizen.
Das Einstellen der Heizkurve
Auch wenn eine moderne Heizung viele Einstellungen selbstständig regeln kann, lässt sich der Betrieb durchaus effizient gestalten. Grundsätzlich geht es darum, bei möglichst niedrigem Energieverbrauch – und damit niedrigen Kosten – optimalen Komfort zu erhalten. Die meisten Heizungen haben einen Fühler, mit dem sie die Außentemperatur messen und diese automatisch bei der Heizkurve berücksichtigen.
Je kälter es draußen ist, desto höher stellt die Heizung die Vorlauftemperatur ein. Während sich die Vorlauftemperatur bei älteren Heizungen nur schwer absenken lässt, hat eine moderne Heizung kein Problem mit tiefen Vorlauftemperaturen. Damit lassen sich Energie und damit Kosten sparen. Je besser die Heizkurve angepasst ist, desto schneller und gleichzeitig sparsamer wird die gewünschte Temperatur erreicht. Ist es im Winter eisig kalt, sollte die Heizkurve höher geneigt sein als an warmen Frühlingstagen. Reicht die Leistung der Heizung in der kalten Jahreszeit dagegen nicht aus, muss die Heizkurve als Gesamtes angehoben werden.
Tipp: Ist die Temperatur der Fußbodenheizung optimal eingestellt, ist die Vorlauftemperatur so niedrig gewählt, dass sie die gewünschte Heizleistung gerade so erbringt. Den Rest übernimmt der Thermostat.
Diese Parameter lassen sich einstellen
- Neigung: Je steiler die Heizkurve verläuft, desto schneller steigt die Vorlauftemperatur, wenn es draußen kälter wird. Das ist bei älteren Häusern ohne ausreichende Dämmung nötig. Für gut gedämmte Gebäude reicht eine flache Heizkurve, bei der sich die Vorlauftemperatur kaum ändert.
- Höhe: Je nach Außentemperatur ändert sich die Vorlauftemperatur gleichermaßen. Bei einer Fußbodenheizung kann die Heizkurve relativ niedrig und flach eingestellt werden.
Soll die Heizkurve der Fußbodenheizung optimiert werden, ist Geduld gefragt. Die Vorlauftemperatur und die Neigung der Heizkurve werden so lange verändert, bis sämtliche Wohnräume bei jeder Außentemperatur die Wohlfühltemperaturen aufweisen. - Nachtabsenkung: Wird nachts weniger Wärme gebraucht, lässt sich die Heizkurve für diese Zeit parallel nach unten verschieben. Das spart Energie und damit Kosten.
- Heizgrenze: Ab dieser Außentemperatur ist es warm genug, so dass die Heizung nicht mehr heizt.
Fußbodenheizung und Heizkörper kombiniert
Wer die Vorteile einer herkömmlichen Heizung mit ihrer schnelle Wärme und die behagliche Wärme der Fußbodenheizung miteinander kombinieren will, muss einiges beachten. Da normale Heizkörper mit einer anderen Vorlauftemperatur betrieben werden als die Fußbodenheizung, wären grundsätzlich zwei separate Heizkreis notwendig.
Trotzdem ist ein statischer Einfachkreislauf möglich. Es gibt spezielle Ventile, mit denen sich die Temperatur des Rücklaufs begrenzen lässt. Das ist eine Möglichkeit, Fußbodenheizung und Heizkörper in einem Heizkreis miteinander zu kombinieren. Das Heizwasser fließt gleichzeitig in Heizkörper und Fußbodenheizung. Damit der Fußboden nicht zu heiß wird, muss dessen Temperatur mittels Ventil begrenzt werden. Wird die Temperatur zu hoch, stoppt das Ventil den Zufluss des Heizwassers. Damit kann die Fußbodenheizung angenehme Wärme verbreiten und die Heizkörper schnell das Zimmer erwärmen.
Heizkosten sparen
Wird die Heizkurve optimiert, können Energiekosten gespart werden. Die Heizkurve sagt dem Heizkessel, welche Vorlauftemperatur bei welcher Außentemperatur benötigt wird. Damit heizt dieser das Heizwasser für die Heizkörper und die Fußbodenheizung nur so weit auf, wie es tatsächlich für eine angenehme Temperatur gebraucht wird. Die Thermostatventile an der Heizung im Raum sollten allerdings bei einer optimal eingestellten Heizkurve voll aufgedreht sein.
Stattdessen werden die Thermostate an der Heizung selbst genutzt, um die Heizkurve entsprechend einzustellen. Diese sind über einen Temperaturfühler mit der Außenwelt verbunden und registrieren damit automatisch, wie warm oder kalt es tatsächlich draußen ist. Je nach außen gemessener Temperatur passt die Heizungsanlage dann die Vorlauftemperatur an.
Weitere Ratgeber zur Fußbodenheizung
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- Elektronische Fußbodenheizung vs. Warmwasser Fußbodenheizung
- Wie lange hält eine Fußbodenheizung?
FAQ Fußbodenheizung einstellen
✅ Wie stelle ich eine Fussbodenheizung richtig ein?
Nie mehr als 35 Grad Celsius einstellen, sonst wird der Boden viel zu warm. Am besten löst man das durch einen Außenfühler, den man nachrüsten kann und der automatisch die Temperatur regelt.
✅ Welche Temperatur bei Fußbodenheizung einstellen?
Am besten sind 35 Grad Celsius. Alles drüber wird für den Boden und auch für den Raum viel zu warm.
✅ Wann soll man die Fußbodenheizung einschalten?
Sie sollte auf alle Fälle rechtzeigtig eingeschalten werden. Teilweise muss man mit 2-3 Stunden Vorlaufzeit rechnen, je nach vorherrschenden Temperaturen und Eigenschaften der jeweiligen Fußbodenheizung.
✅ Wie lange dauert es, bis die Fußbodenheizung warm ist?
Im tiefsten Winter kann es schon mehrere Stunden dauern, wenn die Heizung lange Zeit aus war und die Räume ausgekühlt sind.
✅ Wie hoch sollte die Vorlauftemperatur bei einer Fussbodenheizung sein?
Eine Fußbodenheizung sollte eine Vorlauftemperatur von 40 Grad Celsius haben. Natürlich unterscheidet sich das von Modell zu Modell.
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