Eine Gastherme dient der Erhitzung von Wasser. Auf dieser Funktionsweise basierend kann eine Gastherme verschiedene Aufgaben erfüllen, welche von der reinen Warmwasserbereitung über die Etagenbeheizung bis zum Speichern von Warmwasser reicht.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsprinzip einer Gastherme
Eine Gastherme besteht aus verschiedenen Komponenten. Manche davon sind in jedem Gerät enthalten. Andere kommen nur in bestimmten Varianten von Gasthermen vor. Das zentrale Element zur Erzeugung von Hitze ist der Brenner. Dieser kann mit Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden. Die hierdurch entstehende Hitze wird über den Wärmetauscher an das Wasser weitergegeben. Um einen optimalen Wärmetransfer zu ermöglichen, verfügen Wärmetauscher über eine möglichst große Oberfläche.
Das erhitzte Wasser kann, je nach Art der Therme, entweder als Brauch- und Trinkwasser oder als Heizwasser zum Beheizen der Wohnung verwendet werden. Erzeugt ein Gerät Warmwasser für den alltäglichen Verbrauch spricht man von einer klassischen Gastherme. Wird das Wasser ausschließlich zum Heizen verwendet, handelt es sich um eine Heiztherme. Kombithermen können indes sowohl Warmwasser als auch Heizwasser bereitstellen.
Zu diesem Zweck verfügen Kombithermen meist zusätzlich über einen nachgeschalteten Plattenwärmetauscher. Durch diesen kann das bereits erwärmte Heizungswasser verwendet werden, um das Trink- und Brauchwasser zu erwärmen. Eine Vermischung mit dem Heizwasser findet nicht statt.
Dieses wird über eine Umlaufpumpe in den geschlossenen Heizkreislauf eingespeist. Nachdem es im Heizkörper seine Temperatur abgegeben hat, wird das erkaltete Heizwasser zurück in die Gastherme befördert, wo eine abermalige Erhitzung stattfindet.
Gasthermen existieren in verschiedenen Ausführungen
Gasthermen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Aussehens und ihrer Ausstattung. Entscheidend hierfür ist, wofür die Gastherme verwendet werden soll.
Etagenheizung
Gasthermen, welche als reine Etagenheizungen verwendet werden, zeichnen sich durch eine kleine, kompakte Bauweise aus. Meist handelt es sich um Wandgeräte, welche überall angebracht werden können. Sie verfügen über ausreichend Leistung, um ein Einfamilienhaus oder eine einzelne Etage zu beheizen.
Kombitherme
Kombithermen werden für die Erhitzung von Heizwasser sowie die Warmwasserbereitung verwendet. Aufgrund des zusätzlichen Wärmetauschers sind sie größer als reine Etagenheizungen. Dies hängt jedoch davon ab, welchen Warmwasserverbrauch sie abdecken müssen. Es gibt sie entweder als Wandgeräte oder als Standgeräte.
Reine Kombithermen erhitzen Brauchwasser bei Bedarf. Soll warmes Wasser für die Dusche oder den Wasserhahn zur Verfügung gestellt werden, wird dieses durch den Durchlauferhitzer auf Temperatur gebracht. Hierdurch kann es, abhängig von der benötigten Menge, einen kurzen Augenblick dauern, bis das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht.
Gastherme mit Warmwasserspeicher
Gasthermen, welche einen höheren Warmwasserverbrauch abdecken müssen, sind oft mit einem zusätzlichen Warmwasserspeicher ausgestattet. Die Dimensionen des Speichers variieren, abhängig von der Größe des zu versorgenden Haushalts. Man spricht hierbei auch von einem Gasheizkessel. Im Speicher wird permanent erhitztes Warmwasser bereitgehalten, welches bei Bedarf sofort zur Verfügung steht. Warmwasserspeicher eignen sich vor allem für Haushalte mit hohem Wasserverbrauch, welcher reine Durchlauferhitzer überfordern würde.
Der Warmwasserspeicher kann separat von der Gastherme angebracht werden. Alternativ hierzu existieren Kombigeräte, die eine Gastherme mit dem dazugehörigen Warmwasserspeicher kombinieren. Solche Gas-Kompaktgeräte verbrauchen weniger Platz als separate Ausführungen und eignen sich für Haushalte mit beschränktem Raum. Warmwasser wird zuerst aus dem Warmwasserbehälter bereitgestellt. Bei zusätzlichem Bedarf kann der Durchlauferhitzer hinzugeschaltet werden.
Die Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile einer Gastherme
- Hohe Energieausbeute und hoher Wirkungsgrad
- Niedrige Anschaffungskosten
- Lange Lebensdauer
- Heizung und Warmwasserbereitung in einem möglich
- Emissionsarm
- Erlauben eine einzelne Heizkostenabrechnung in Mehrfamilienhäusern
Nachteile einer Gastherme
- Nutzt einen fossilen Brennstoff
- Erfordert einen Gasanschluss
- Kosten sind abhängig vom Gaspreis
- Die Entnahme größerer Wassermengen führt zu Temperaturschwankungen
Vergleich zwischen Gasthermen mit und ohne Wasserspeicher
… ohne Wasserspeicher
- Ist platzsparend und kann daher überall angebracht werden
- Günstiger
- Flexibler Verbrauch
- Kein Warmwasser auf Vorrat
- Bei großem Warmwasserverbrauch überfordert
… mit Wasserspeicher
- Ist sperriger und braucht ausreichend Platz beim Aufstellen
- Kostspieliger
- Konstanter Verbrauch
- Großer Warmwasservorrat
- Kann den Wasserverbrauch mehrere Parteien abdecken
- In Kombination mit Solarthermie verwendbar
Der Unterschied zwischen einer Brennwerttherme und einer Heizwerttherme
Neben den oben erläuterten Varianten unterscheidet man zusätzlich zwischen Heizwertgeräten und Brennwertgeräten. Der Heizwert bezieht sich auf die Energie, welche ausschließlich bei der Verbrennung freigesetzt wird. Der Brennwert berücksichtigt hingegen auch jene Wärmeenergie, welche freigesetzt wird, wenn das Wasser im Abgas kondensiert. Daher ist der Brennwert immer höher als der Heizwert.
Dieses Prinzip machen sich moderne Brennwertthermen zunutze. Sie kühlen die, durch die Verbrennung frei gewordenen, Abgase mit dem Wasser des Heizungsrücklaufs soweit herunter, dass der enthaltene Wasserdampf kondensiert. Hierdurch wird Kondensationswärme freigesetzt, welche dem Heizungssystem zusätzlich zugeführt wird. Daraus resultiert, dass moderne Brennwertthermen eine höhere Energieeffizienz aufweisen als Gasthermen, die noch auf die alte Heizwerttechnik setzen.
Mit Brennwertthermen können bis zu 30 % Energiekosten eingespart werden.
Im Gegenzug sind Brennwertthermen in der Anschaffung kostspieliger als althergebrachte Heizwertthermen. Zusätzlich müssen beim Einbau Umbauarbeiten am Abgassystem vorgenommen werden, welche sich auf mehrere hundert Euro belaufen können. Die moderneren Anlagen rechnen sich jedoch langfristig gesehen.
Die Kosten einer neuen Gastherme im Überblick
Wird eine neue Gastherme angeschafft, fallen neben dem Kaufpreis zusätzliche Kosten an. Diese können sich auf rund die Hälfte der Gesamtkosten belaufen. Wie hoch die Kosten im Detail ausfallen, hängt von der jeweiligen Einbausituation ab. Die Einrichtung eines neuen Gasanschlusses kostet zusätzliches Geld.
Gastherme (verschiedene Modelle) – 1500 bis 6000 EUR
Warmwasserspeicher – 800 bis 1500 EUR
Gasanschluss (falls nicht vorhanden) – 1500 EUR
Installationskosten – 500 bis 2000 EUR
Verrohrung – 300 bis 1000 EUR
Hierbei handelt es sich nur um eine grobe Orientierungshilfe. Vor allem Hausbesitzer sollten davon ausgehen, dass sich ihre Kosten im oberen Bereich der Beispielrechnung bewegen werden. Für kleine Einpersonenhaushalte reicht hingegen eine kleinere, günstigere Gastherme.
Wann amortisiert sich eine Gastherme?
Wie lange es dauert, bis sich eine Gastherme amortisiert, hängt von diversen Faktoren ab. Zum einen kommt es darauf an, um was für eine Gastherme es sich handelt. Ferner ist entscheidend, wie hoch die Energieeffizienz der alten Heizung gewesen ist. Zuletzt spielen auch die Größe des Haushalts und der jährliche Verbrauch eine wichtige Rolle.
Erfahrungen haben gezeigt, dass sich der Einbau einer modernen Brennwerttherme in einem Einfamilienhaus innerhalb von sechs bis acht Jahren amortisiert. Bei größeren Häusern kann sich die Amortisationsdauer auf neun bis zehn Jahre verlängern. Durch eine Förderung lassen sich die Anschaffungskosten senken. Wird eine Gas-Hybridheizung eingebaut, ist ein Zuschuss seitens des BAFA möglich. Jedoch erhöht sich die Amortisationsdauer aufgrund des erneuerbaren Anteils am Heizsystem auf bis zu 15 Jahre.
Wo sollte die Gastherme aufgestellt werden?
Abhängig davon, wo die Gastherme aufgestellt wird, müssen zusätzliche Rohre verlegt werden, was die Kosten weiter in die Höhe treiben kann. Um den Aufwand bei der Installation des Heizkreislaufs so niedrig wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, die Gastherme möglichst nah an der Hauptentnahmestelle für das Warmwasser zu montieren. Dies kann entweder die Küche oder das Badezimmer sein. Damit die Gastherme nicht gefährlich werden kann, sollte man einige Dinge beachten:
Bei der Suche nach einem geeigneten Ort zum Aufstellen muss beachtet werden, ob ausreichend Platz zur Verfügung steht. Moderne Kombithermen können als handliche Wandgeräte angebracht werden. Ein massiver Gasheizkessel benötigt für seinen Warmwasserspeicher zusätzlichen Platz.
Förderungen für Gasthermen
Bei der Förderung von Gasthermen gibt es zwei Anlaufpunkte: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die staatliche Förderbank KfW.
Förderung durch das BAFA
Die BAFA fördert nur solche Gasheizungen, welche als Teil einer Gas-Hybridheizung zusammen mit einem regenerativen Wärmeerzeuger verbaut werden. Hierbei kann die Gas-Hybridheizung auf einen Schlag in Verbindung mit dem erneuerbaren Energieelement angeschafft werden, wodurch sämtliche Elemente mit bis zu 30 % bezuschusst werden.
Alternativ kann zuerst eine Gas-Brennwertheizung eingebaut werden, die „Renewable Ready“ ist. Das bedeutet, dass ein Gasbrennwertkessel (Brennwerttherme + Warmwasserspeicher) benötigt wird, der bereits über eine hybridfähige Steuerungs- und Regelungstechnik verfügt, welche für das spätere erneuerbare Element des Heizsystems benötigt wird. In dem Fall werden bis zu 20 % der förderfähigen Kosten übernommen. Der erneuerbare Teil der Heizung muss jedoch innerhalb von zwei Jahren eingebaut werden.
Förderung durch die KfW
Die KfW fördert den Einbau einer neuen Gasheizung mit zwei unterschiedlichen Programmen:
- Energieeffizient Sanieren – Kredit 152
Sanierungsarbeiten zum Zwecke der Steigerung der Energieeffizienz werden von der KfW mit einem günstigen Darlehen mit einem effektiven Jahreszins von 0,75 % unterstützt. Darunter fällt auch der Einbau einer effizienteren Heizanlage. - Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss 430
Im Rahmen dieses Programms erhalten die Käufer einer neuen Gasheizung einen einmaligen Zuschuss von 10 %. Das Maximum beläuft sich pro Wohneinheit auf 5000 Euro Förderung. Falls zusätzlich die Heizungseinstellungen optimiert werden, werden sogar bis zu 15 % Zuschuss (max. 7500 EUR pro Wohneinheit) gezahlt.
Um eines der Programme der KfW in Anspruch zu nehmen, muss zwingend ein Experte für Energieeffizienz in die Planung mit eingebunden werden.