Hartholzbriketts – Langanhaltende Wärme

Werden Holzpartikel wie Hobelspäne oder Sägemehl maschinell gepresst, nennt man das Ergebnis Hartholzbrikett. Die Briketts haben eine gleichmäßig hohe Dichte, einen einheitlichen Querschnitt und meist eine einheitliche Länge – prima zum Heizen, oder?

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Wie unterscheiden sich Hartholzbriketts von anderen Presslingen?

Aus Sägespäne und Hobelspäne, Sägemehl und anderen sehr kleinen Holzpartikeln werden verschiedene Arten von Presslingen hergestellt. Da sind zum einen die Holzpellets, die sehr klein sind. Beträgt der Durchmesser der Presslinge weniger als 25 Millimeter, werden sie als Holzpellets verkauft.

Hartholzbriketts haben im Umkehrschluss einen größeren Durchmesser. Die Anforderungen an die Briketts aus Holz sind in der ISO 17225-3 festgelegt: Im Anlieferungszustand darf der Wassergehalt maximal 12 Prozent betragen. Der Aschegehalt bei 550 Grad Celsius darf nicht über einem Prozent, und die Rohdichte muss im Anlieferungszustand bei mehr als einem Gramm je Kubikzentimeter liegen.

Wasserfreie Additive dürfen mit einem Anteil von maximal 2 Prozent zugegeben werden, Art und Menge der Additive müssen angegeben sein. Außerdem sollte der Heizwert bei 15,5 Megajoule je Kilogramm oder mehr liegen beziehungsweise bei 4,3 Kilowattstunden je Kilogramm oder mehr. Die Briketts gelten als effizienteres Brennmaterial als trockenes Kaminholz, weil die Feuchte bei Kaminholz etwa 20 Prozent beträgt, bei den Hartholzbriketts aber weniger als 10 Prozent.

Aber warum sollte man überhaupt Hartholzbriketts verwenden? Es gibt ein paar Gründe:

  • 100 kg Holzbrikett ergeben etwas weniger als 1 kg Asche
  • Der Schwefelanteil ist geringer als bei Braunkohle
  • Die CO2-Bilanz ist neutral, solange Transport und Herstellung nicht berücksichtigt werden.
  • Holzbriketts brennen gleichmäßiger als Scheitholz, langsamer und kontrollierter.
  • Der Feuchtegehalt liegt bei durchschnittlich 6 Prozent bis 8 Prozent und ist damit optimal.
  • Hartholzbriketts: Hartholz zerfällt nicht so schnell wie Nadelholz und gibt mehr Wärme ab, die Glut wird länger gehalten.
  • Holzbriketts benötigen weniger als die Hälfte an Lagerraum wie Scheitholz: Drei bis fünf Raummeter Brennholz entsprechen dem Heizwert von 1,5 Raummetern Holzbriketts.

Holzbriketts werden nicht aus jedem Holz hergestellt

In der Möbelproduktion und der Holzindustrie fallen Holzreste an. Meist handelt es sich dabei um Fichte, um Buche oder um Eiche. Aus diesen Holzresten werden die Briketts hergestellt, indem die Materialien unter hohem Druck maschinell verpresst werden. Bindemittel sind nicht nötig. Unter Druck löst sich das Linien im Holz, diese Chemikalie fungiert als Bindemittel und hält die Briketts zusammen.

Bio-Briketts bestehen aus reinem Holz und kommen ohne weitere Zusätze aus. Kostengünstige Holzbriketts enthalten oft Klebemittel wie Leim. Diese sind als minderwertig anzusehen. Denn der Leim vergast beim Brennen und wird an die Luft abgegeben.

Hochwertige Holzbriketts bestehen aus Hartholz, nicht aus Nadelholz. Das macht sich bezahlt: Dieses Holz bröselt nicht, zerfällt nicht und gibt mehr Wärme ab. Die Glut wird im Ofen länger gehalten, sodass auch nicht so oft nachgelegt werden muss.

Wie erkennt man gute Holzbriketts?

Der Preis alleine ist normalerweise nicht immer ausschlaggebend, bei Hartholzbriketts hingegen ist gute Qualität tatsächlich teurer. Denn qualitativ hochwertige Hartholzbriketts sind unter sehr hohem Druck gepresst, sodass sie auch ohne die Beimengung von Additiven (Leim oder anderen Klebstoffen) nicht zerfallen.


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Die Maschine für diesen Prozess sind extrem kostenintensiv – und das zeigt sich natürlich in den höheren Kosten für die Briketts. Die sind aber nicht „verloren“ – denn qualitativ hochwertige Hartholzbriketts brennen tatsächlich länger, sodass für die gleiche Heizleistung und -dauer viel weniger Material gekauft werden muss. Dazu kommt, dass Hartholzbriketts ohne Beimischungen aus reinem Holz beim Verbrennen abgasfrei bleiben. Der Ofen bleibt also sauber und muss nicht aufwändig gereinigt werden.

Sind die Holzbriketts minderwertig, bröseln sie oft im Handel schon auseinander. Sie reichen beim Verbrennen unangenehm und sehr chemisch. Das kann durch Beimengungen verursacht sein, kann aber auch daran liegen, dass das Holz behandelt ist. Stammt das verwendete Holz aus der Möbelindustrie, ist oft MDF-Material und Melamin enthalten.

Rund, eckig oder mit Loch? Kein Qualitätsmerkmal!

Die Form der Hartholzbriketts ist, im Gegensatz zu vielen anderen Werten, nicht per Norm festgelegt.Und dementsprechend findet man die Briketts rund oder rechteckig, achteckig und in anderen Formen im Handel. Manchmal haben die Briketts ein Loch, manchmal nicht. Machen sich die Unterschiede bemerkbar?

Welche Form man bevorzugt, hängt allein davon ab, was sich bei den individuellen Gegebenheiten am besten lagern und stapeln lässt.

Auf die Heizleistung hat das überhaupt keinen Einfluss.

Was sich dagegen beim Heizen bemerkbar macht, ist das Loch in der Mitte. Holzbriketts mit Loch bilden im Vergleich zu form- und größengleichen Briketts ohne Loch stärker Flammen aus. Sie glühen weniger und sehen mit den großen Flammen im Kamin sehr gut aus. Der Heizwert ist trotzdem gleich.

Vor- und Nachteile beim Heizen

Holzbriketts, insbesondere Briketts aus Hartholz, geben langanhaltend Wärme ab. Die Hitze von Scheitholz verpufft dagegen manchmal recht schnell. Vor allem bei Kaminofenbesitzern sind die Holzbriketts beliebt, denn man muss nicht so oft nachlegen. Die zahlreichen Vorteile von Hartholzbriketts sind oben im Text bereits aufgeführt – die Briketts erlauben die vollständige Verwertung des gefällten Baums bis auf den letzten Krumen Sägemehl. Das ist umweltfreundlich, denn die CO2-Bilanz ist damit wirklich neutral.

Auf Knistern wartet man bei Hartholzbriketts vergeblich.

Einen Nachteil haben Hartholzbriketts aber: Sie sehen einfach nicht so schön aus wie ein großes Stück Scheitholz. Das gemütliche Knacken und Knistern von Birkenholz oder Buche gibt es bei den Briketts ebenfalls nicht. Aber es spricht auch nichts dagegen, in einem geeigneten Ofen beide Arten von Holzbrennstoff zu mischen. Dann kann man sowohl das angenehme Knistern und den Geruch des Scheitholzes als auch die gleichbleibende und langanhaltende Wärme der Briketts genießen.

Credits:
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Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.