Heizkörper streichen: Mit dieser Anleitung gelingt’s!

Ältere und optisch mittlerweile unansehnliche Heizkörper, die noch funktionieren, müssen nicht zwingend ausgetauscht werden: Ein neuer Anstrich kann ihnen einen ganz anderen Charakter verleihen. Im Zuge einer Renovierung kann der Anstrich von Heizkörpern dabei helfen, den Raum in ein neues Licht zu tauchen.

Optisch in die Jahre gekommene Heizkörper: Was tun?

Wenn der Heizkörper vergilbt, die Farbe abblättert oder andere Alterserscheinungen auftreten, kommt die Frage nach einem Ersatz auf. Die gute Nachricht: Es muss nicht immer der komplette Austausch sein! Oft reicht ein neuer Anstrich, um dem Heizkörper zu neuem Glanz zu verhelfen. Gerade bei schädlichen, äußeren Einflüssen wie Zigarettenrauch kommt der regelmäßige Neuanstrich in Frage. Viele Menschen entscheiden sich auch im Zuge einer Renovierung für den Anstrich der Heizkörper, damit das Gesamtbild des „neuen“ Raumes stimmt.

Geeignete Lacke und Farben für den Heizkörper-Anstrich

Wer sich für den Anstrich in Eigenregie entscheidet, benötigt einen speziellen Lack. Dieser muss hitzebeständig sein, da vor allem in der kalten Jahreszeit hohe Temperaturen am Heizkörper entstehen. Zudem sollte der gewählte Lack strapazierfähig sein, möglichst nicht vergilben und sich gegen äußere Einflüsse (wie zum Beispiel einen unabsichtlichen Stoß mit Reinigungsgeräten) behaupten können.

In Frage kommen Acrylharzlacke und Alkydharzlacke, die beide eine gewisse Widerstandsfähigkeit gehen hohe Temperaturen aufweisen. Zudem haften sie hervorragend auf Metallobjekten. Welcher Lack hat beim Heizkörper-Anstrich die Nase vorn?

  • Acrylharzlack: Bei Heizkörpern wird oft Acrylharzlack bevorzugt. Er trocknet schnell und vergilbt langsamer, außerdem ist er aufgrund der Wasserbasis geruchsarm. Ebenso punktet er in Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit.
  • Alkydharzlack: Dieser Lack kann hingegen durch den auffälligen Glanz überzeugen, der dem Heizkörper optisch das gewisse Extra verleiht. Zudem ist er preislich oft etwas günstiger.

In puncto Farbwahl entscheiden sich die meisten Heimwerker zwischen natürlichen Tönen wie Weiß und Beige. Bei weißen Lacken ist die Gefahr der sichtbaren Vergilbung natürlich etwas höher als bei beigen; das liegt unter anderem an dem enthaltenen Bindemittel. Heizlacke können aber auch in anderen Farben angemischt werden und so für den besonderen Blickfang im Zimmer sorgen. Bei sehr kräftigen Farben sollte sich der Heimwerker sicher sein: Ein erneutes Überstreichen in Weiß ist aufwändig, bedingt eine stark deckende Farbe und kann durch die erneute Schicht die Wärmeleitfähigkeit des Heizkörpers beeinträchtigen.

Anleitung für Heimwerker in sechs Schritten

Ist der Lack gefunden, geht es ans Werk. Nach nur wenigen Schritten kann der „neue“ Heizkörper umgesetzt werden.

Quelle: vladdeep / bigstock.com
  1. Abstellen
    Der Heizkörper will für den Anstrich sorgfältig vorbereitet werden. Zunächst sollte der Heizkörper komplett abgestellt werden – daher empfiehlt sich eine warme Jahreszeit für den Vorgang.
  2. Reinigen
    Anschließend wird möglicher Rost abgeschliffen und die Heizung vollständig gereinigt. Die Bereiche zwischen den Heizkörperrippen (falls vorhanden) sowie hinter und unter dem Heizkörper werden gern vergessen, sollten bei der Reinigung aber ebenso im Fokus stehen wie die leicht erreichbaren Stellen.
  3. Ausbessern
    Nach dem Abstauben und Waschen mit einer Seifenlauge werden schadhafte Stellen ausgebessert. Das heißt: Wo die alte Farbe abblättert, kommt eine schleifende Drahtbürste zum Einsatz, um sichtbare Übergänge durch die neue Farbe zu vermeiden. Nach einer gewissen Trocknungszeit kann die eigentliche Arbeit beginnen.
  4. Streichen
    Schmale Stellen, Vertiefungen und schwer erreichbare Bereiche der Heizkörper sollten vorgestrichen werden. Dafür gibt es spezielle Pinsel. Anschließend kommt eine flusenfreie Lackrolle für die großflächigen Bereiche zum Einsatz. Das A und O ist eine schnelle Arbeit sowie eine dünne Farbschicht. Dadurch wird die Wärmeleitfähigkeit des Heizkörpers erhalten.
  5. Aushärten
    Nach dem Anstrich sollte der Lack aushärten, bevor die Heizung wieder angestellt wird.
  6. Eventuell zweiter Anstrich
    Je nachdem, wie das Farbergebnis ausfällt, lohnt sich ein zweiter Anstrich. Auch diese Farbschicht sollte möglichst dünn gehalten werden.

DIY oder Fachmann für den Anstrich?

Der Kostenfaktor für den Heizkörper-Anstrich in Eigenregie ist recht gering. Da ein Liter Lack für die Heizung für eine Fläche von ca. acht Quadratmetern ausreicht, kommt der Heimwerker je nach Anzahl der Heizkörper schon mit einem Einkauf hin. Der Preis bewegt sich je nach Lack zwischen zehn und zwölf Euro pro Liter. Natürlich müssen einige Stunden Arbeitsaufwand (inkl. Vorbereitung) eingeplant werden.

Der Fachmann sollte zu Rate gezogen werden, wenn die Heizung starken Rost aufweist, sich feucht anfühlt oder rostige Stellen vor allem in der Nähe des Ventils auftreten. Dann ist eine Beurteilung über den Zustand des Heizkörpers sinnvoll. Ist dieser in seiner Funktion eingeschränkt, lohnt sich der Anstrich natürlich nicht mehr.

Ebenso sollte ein Fachmann bei Designheizkörpern mit einer speziellen Oberflächenstruktur konsultiert werden. Auch aus Zeitgründen kann ein Fachmann gegenüber der Heimarbeit bevorzugt werden. Die Kosten bewegen sich inklusive der Arbeitsmaterialien und Arbeitsstunden etwa zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter Heizkörper. Vergleiche können dabei helfen, das beste Angebot zu finden.

Fazit: Heizkörper streichen leicht gemacht

Der Anstrich von Heizkörpern sorgt für eine optische Aufwertung, ist nicht schwierig und daher in Eigenregie durchaus umsetzbar, wenn eine sorgfältige Vorbereitung erfolgt. Lediglich bei stark von Rost betroffenen Heizkörpern und speziellen Designmodellen sollte der Fachmann mit der Arbeit beauftragt werden.

Credits:
ronstik / bigstock.com

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.