Hydraulischer Abgleich: So funktioniert die Heizung wieder richtig!

Wenn der Heizkörper komische Geräusche macht und nicht richtig warm wird, ist ein hydraulischer Abgleich vielleicht die richtige Lösung. Er senkt den Energieverbrauch und erhöht den Wohnkomfort. Die Kosten sind überschaubar und die Durchführung lässt sich von der KfW fördern. Ein Fachmann sorgt dafür, dass sich die Wärme wieder gleichmäßig verteilt und die Heizkörper wieder richtig funktionieren.

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Warum ist ein hydraulischer Abgleich sinnvoll?

Der Prozess beruht auf dem physikalischen Prinzip von Druck und Wasserverteilung. Wenn der Wasserdurchfluss im Heizsystem ungleichmäßig ist, sind Geräusche, überhöhte Rücklauftemperaturen und ein erhöhter Energieverbrauch die Folge. Es ist ebenso möglich, dass sich die Heizkörper nicht gleichmäßig erwärmen.

Ein hydraulischer Abgleich wirkt dem entgegen und sorgt dafür, dass die Heizung wieder richtig funktioniert. Ein Fachmann stimmt die verschiedenen Komponenten der Heizungsanlage wieder aufeinander ab. Die Komponenten sind Heizkörper, Thermostatventile, Pumpen und Rohre. Die wasserseitigen Widerstände sind dann wieder angeglichen und der Heizkörper wird mit der optimalen Menge an heißem Wasser versorgt. Die Heizung erreicht damit wieder ihre höchstmögliche Effizienz.

Wann ist ein hydraulischer Abgleich notwendig?

Ein hydraulischer Abgleich ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, kann aber in vielen Fällen sehr sinnvoll sein. Wenn die Räume beispielsweise unterschiedlich warm werden und die Heizung untypische Geräusche macht, sind dies erste Anzeichen, dass ein hydraulischer Abgleich sinnvoll ist. Bei einem hydraulischen Abgleich wird der Wasserdurchfluss in den Rohren wieder optimal eingestellt, um alle Räume gleichmäßig mit heißem Wasser zu versorgen.

Merke: Bei unterschiedlich warmen Räumen oder untypischen Heizungsgeräuschen kann ein hydraulischer Abgleich sinnvoll sein.

Eine andere Möglichkeit wäre es, einfach eine stärkere Pumpe mit einer höheren Vorlauftemperatur einzubauen. Dies kann das Problem zwar beseitigen, allerdings steigt der Verbrauch dann noch mehr in die Höhe. Die unangenehmen Geräusche verschlimmern sich dadurch ebenso.

Ein hydraulischer Abgleich ist die weitaus bessere Lösung. Dieser erhöht nicht nur die Effizienz, sondern die Räume werden wieder gleichmäßig beheizt und die Energiekosten gesenkt.

Was kostet ein hydraulischer Abgleich?

Die Kosten sind von Fall zu Fall sehr individuell und hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Der Preis für ein einfaches Verfahren beträgt etwa 200 Euro. So günstig ist es allerdings selten. Der Aufwand ist oft sehr hoch und somit steigen auch die Kosten.


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Bei aufwendigeren Verfahren betragen die Kosten ab 500 Euro aufwärts, je nachdem wie viele Thermostate ersetzt werden müssen und ob eine neue Pumpe nötig ist. Die Kosten lohnen sich aber: Das durchschnittliche Einsparpotenzial liegt bei etwa 120 Euro im Jahr. Damit rentieren sich die Kosten schon nach wenigen Jahren wieder.

Lässt sich ein hydraulischer Abgleich fördern?

Ein hydraulischer Abgleich lässt sich beispielsweise von der KfW fördern (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Sie fördern die Maßnahmen mit zinsgünstigen Krediten oder in Form von einmaligen Zuschüssen.

Um den hydraulischen Abgleich von der KfW fördern zu lassen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die Fördermittel sind nur folgenden Personen zugänglich:

  • Eigentümer, die im Besitz eines Ein- oder Zweifamilienhauses sind, welches höchstens über eine Wohnung oder zwei Wohneinheiten verfügt
  • Ersterwerber eines Ein- oder Zweifamilienhauses mit höchstens zwei Wohneinheiten oder einer Wohnung
  • Mitglieder einer Wohnungseigentümergemeinschaft, die aus Privatpersonen besteht.

Weiterhin müssen folgende veraltete Komponenten des Heizsystems durch neue ersetzt werden:

  • ungeregelte Heizpumpen
  • Thermostate, die sich nicht voreinstellen lassen
  • falsch dimensionierte Heizkörper

Wenn alle diese technischen Anforderungen erfüllt sind, ist eine Förderung durch die KfW möglich. Die Fördermenge beträgt bei der KfW 15 Prozent der Netto-Kosten.

Förderung durch das BAFA

Auch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) vergibt Mittel zur Ausführung eines hydraulischen Abgleichs. Hausbesitzer bekommen beim BAFA 30 Prozent der Netto-Kosten erstattet. Pro Standort ist die Förderung auf 25.000 Euro begrenzt. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass Fördermittel vom BAFA nicht mit anderen Fördermitteln kombiniert werden können.

Diese Mittel sollen Hausbesitzer dazu bewegen, energetische Sanierungen auszuführen und somit der Umwelt etwas Gutes zu tun. Um eine Chance auf die Förderung zu haben, müssen die Anträge unbedingt vor dem Beginn der Maßnahmen eingereicht werden.

Credits:
Olivier Le Moal / bigstock.com

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.