
Immer mehr Menschen möchten in der heutigen Zeit unabhängige Energiequellen nutzen und Kosten einsparen. Strom- und Gaspreise, aber auch der Ölpreis klettert seit vielen Monaten in ungeahnte Höhen. Wer nach Alternativen sucht, gelangt nicht selten zu Ergebnissen, die in der Vergangenheit liegen. Der gute, alte Kamin hat noch längst nicht ausgedient. Insbesondere Eigenheimbesitzer profitieren von seinem Einbau. Zur Energieerzeugung und Wärmegewinnung wird Holz benötigt. Dieses lässt sich im Baumarkt oder direkt beim Erzeuger, etwa bei Bauernhöfen und sogar online erwerben. Geheizt wird nur dann, wenn Kälte Einzug erhält. Vor allem im Winter profitieren Menschen von Kaminen, die eine starke Hitze abstrahlen und es problemlos schaffen auch größere Räume aufzuheizen.
Worauf achten Verbraucher, die einen Kamin einbauen möchten?
Prinzipiell ist ein Kamin in jede Gebäudeform einzubauen. Je nach Wohnungsart gibt es aber bestimmte Vorschriften zu beachten. Für den Einbau ist es notwendig Besitzer des Gebäudes zu sein, denn hierdurch entstehen Umbaumaßnahmen, die in einem klassischen Mietverhältnis nicht umsetzbar sind. Anders verhält es sich, wenn der Vermieter der Idee eines Kamineinbaus zustimmt und womöglich sogar selbst die Kosten und die Risiken hierfür trägt. Nicht nur die Wahl des Modells ist entscheidend, auch der Aufstellort ist wichtig. Von dort aus verläuft das Abzugsrohr des Kamins nach außen. Es gilt daher einen Platz zu finden, der bauliche Lösungen offenbart, einen Kamin einsetzen zu können.
Die sogenannte Energieeinsparverordnung kann es manchen Interessenten schwer machen, den Wunschkamin frei zu wählen. Sie besagt, dass in Neubauten, die mit dieser Verordnung ausgestattet wurden, dass hier nur spezielle Kamine zum Einsatz kommen dürfen, die sich an diesen Richtlinien orientieren. Im Idealfall wird ein Kamin in direkter Nähe zum Schornstein eingebaut. Es existieren aber auch Kamin-Modelle, die auf Füßen stehen und mit einem verlängerten Kaminrohr ausgestattet sind. Dieses mündet dann im Schornstein, wo der Abzug des Rauchs stattfinden kann. Solche Varianten stellen eine gute Alternative zu Einbaukaminen dar, wenn beispielsweise kein Platz vorhanden ist oder bauliche Maßnahmen eine andere Lösung verhindern.
Sicherheitsaspekte, die es bei einem Kamin zu beachten gilt
Ein Kamin wird mit offener Flamme betrieben. Zwar lässt sich diese etwa durch Glasscheiben abschirmen, dennoch können sie in geschlossenen Räumen ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wenn der Kamin aufgestellt wird, dürfen leicht entflammbare Materialien in keinem Fall in nächster Nähe stehen. Hierzu zählen Möbel oder Teppiche und vergleichbare Gegenstände. Experten raten dazu, mindestens 80 Zentimeter Platz zu potenziell brennbaren Objekten zu gewährleisten, um die Sicherheit zu fördern. Ebenfalls ist es erforderlich, je nach Modell, den Kamin mit einer Bodenplatte zu versehen. Vielfach wurden Böden mit Laminat oder Parkett ausgestattet, dass andernfalls ebenfalls leicht entflammbar sein kann oder aufgrund der Hitzeeinwirkung zur massiven Beschädigung neigt.
Damit der Flug von glühenden Funken verhindert wird, gilt es einen entsprechenden Funkenschutz einzubauen. Bereits ein glühender Funken kann andernfalls ausreichen, große Brände auszulösen. Abstand zu halten ist bei manchen Kaminen Vorschrift, wenn sie nahe an einer Wand stehen. Selbst wenn sie bis 60 Zentimeter entfernt stehen, können sie dafür sorgen, den Wandbereich mit Ruß zu verunreinigen. Es ist weiterhin sicherzustellen, dass keine Tapeten in der Nähe hängen, die durch die Hitze in Flammen aufgehen können. Selbst Vorhänge oder Decken und Kissen sollten immer im großen Abstand von Kamin aufbewahrt werden, damit diese sich nicht zu Nährböden von Bränden verwandeln.
Welche Kosten veranschlagt ein eigener Kamin?
Die Bandbreite guter Kamine ist groß und damit auch ihre Preisstruktur. Günstige Modelle sind bereits ab knapp 100 Euro erhältlich. Ein Ethanol Kamin kann sogar weniger Geld kosten, ist aber nicht ansatzweise so effizient in der Abstrahlung von Wärme wie ein Kamin für Holzscheite. Er bietet viel mehr eine optische Erweiterung. Kamine für Scheitholz sind ab 150 Euro erhältlich, hochwertige Modelle kosten hingegen bis zu 1000 Euro und mehr. Ab diesem Preisniveau setzen Pelletkaminöfen an, die mit Holzpellets betrieben werden und als moderne Alternative zu klassischen Kaminen gelten. Sie sollen nachhaltig und ressourcenschonend agieren und somit die Umwelt unterstützen. Viele der Ausführungen sind als Anlagen für ganze Häuser im Einsatz und versorgen über Leitungen mehrere Räume.
Preise zwischen 2000 und 10.000 Euro betragen Natursteinkamine, die in den Schornstein zur Ablüftung integriert werden. Sie gelten als die wohl bekanntesten Kaminformen und bieten eine simple und benutzerfreundliche Bedienung. Offene Ausführungen eignen sich jedoch nur für besonders große Räume. Neue Umsetzungen besitzen hingegen bereits alle Anforderungen an Sicherheitsansprüchen, wie beispielsweise Gitter, Funkenschutz oder Glasscheiben, um die Brandgefahr zu minimieren.
Lohnt sich ein wasserführender Kaminofen?
Moderne Kaminformen setzen auf vielfältige Energiekonzepte, so auch der wasserführende Kaminofen. Er gewährt nicht nur den romantischen Ausblick auf das lodernde Feuer, sondern erhitzt in seinem Inneren gleichzeitig Wasser. Mit ihm lassen sich über verteilte Leitungen anschließend verschiedene Räume in der Wohnung erwärmen. Als Basis dient dafür der spezielle Pufferspeicher. Der Einbau der besonderen Anlage liegt etwas höher als bei herkömmlichen Kaminen und kann sich auf bis zu 6000 Euro belaufen. Dafür setzen Interessenten auf eine Variante, die auf einem nachhaltigen Konzept basiert, was in dieser Form kein zweites Mal zu finden ist. Für den Betrieb des wasserführenden Kaminofens ist ein Abgasanschluss aus hitzeresistentem Material erforderlich. Zusätzlich bieten etliche Kamine dieser Bauweise einen Außenluftanschluss. Dieser ist optional nutzbar und hilft dabei, die Hitzeleistung zusätzlich zu steigern. Besteht bereits ein Wärmetauscher, lässt sich der Kamin direkt an das integrierte Heizungskonzept ankoppeln.
Wie hoch belaufen sich die Kosten von Kaminholz?
Damit ein Kamin Hitze erzeugt, benötigt er Holz zum Abbrennen, um Energie ausstoßen zu können. Kaminholz lässt sich in abgepackten Paketen erwerben. Die Preise schwanken je nach Anbieter und Region. Ein Raummeter Fichtenholz liegt bei knapp 80 Euro. Wer einen Raummeter Buche erwerben will, zahlt bereits deutlich über 100 Euro. Allerdings brennt letzteres Holz deutlich länger, sodass es einen besseren Brennwert aufweist und somit günstiger ist. Die Preisspanne ist stark schwankend, sodass sich ein Vergleich der Holzpreise auch online lohnt. Hier haben Verbraucher den Vorteil, dass die Holzlieferanten ihnen die schweren Brennholzkisten direkt vor die Haustüre liefern.
Wie lässt sich ein Kamin einbauen?
Frei stehende Kamine erweisen sich in ihrer Aufstellung als selbsterklärend. Lediglich beim Einbau von Kaminrohren bietet Profihilfe die beste Lösung zur optimalen Installation. Einbaukamine selbstständig einzubauen ist jedoch eine Kunst für sich, die besser Personen überlassen wird, die professionell geschult wurden und mit Erfahrung an die Arbeit gehen. Sogenannte Ofensetzer kümmern sich um den passgenauen Einbau des Kamins. Sie wissen, wie das Endresultat aussehen muss und kennen sämtliche Vorschriften und Sicherheitsaspekte, die es beim Einbau zu beachten gilt.
Wer glaubt, er ist in der Lage den Kamin dennoch selbst in die Wand einbauen zu können, sollte unbedingt Rücksprache mit seinem Schornsteinfeger halten. Zum einen muss er dafür Sorge tragen, dass der Schornstein frei ist, zum anderen benötigt der Kamin auch eine optimale Anbringung an selbigen. Viele Ofensetzer sind gleichzeitig auch Ofenbauer. Es lohnt sich bei ihnen nachzufragen, was die einzelnen Modelle kosten und dann einen Komplettpreis auszumachen, der den Einbau umfasst. Dadurch lassen sich die Kosten noch einmal deutlich reduzieren.
Existiert eine staatliche Förderung für den Einbau von Kaminen?
Wenn Sie sich für einen Kamin interessieren, dürfen Sie auch von staatlichen Förderungen profitieren, allerdings gilt dies nicht für jedes Kaminmodell. Solche Versionen, die als CO2-neutral gelten, werden gerne im staatlichen Förderprogramm aufgenommen. Hierzu zählen insbesondere Pellet-Kaminöfen. Sie verwenden als Brennstoff ausschließlich Pellets. Zudem benötigen sie für das Förderprogramm eine wasserführende Eigenschaft, die in das Heizungssystem des Gebäudes abgeführt wird. Die Heizleistung des Kaminofens muss dabei mindestens 5 kW betragen.
Außerdem gelten strenge CO-Grenzwerte, wie 200 mg/m³ bei der sogenannten Nennwärmeleistung und 250 mg/m³ im sogenannten Teillastbetrieb der Anlage. Zu beachten sind Feinstaub-Grenzwerte. Wenn der feuerungstechnische Wirkungsgrad mindestens 91 Prozent beträgt, dann steht einer staatlichen Förderung noch kaum etwas im Weg. Allerdings ändern sich die Richtlinien ab 2023. Dann muss ein wasserführender Pellet-Kaminofen auch noch eine 78 prozentige Raumheizungsnutzungsgrad vorweisen können. Die Förderung setzt sich aus einem Darlehen zusammen, mit 35 prozentigem Tilgungszuschuss, der auf bis zu 40 % steigen kann. Weitere Fördermodelle sind in Kombinationen mit Hybridheizungen möglich.
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