Im Prinzip ist der Specksteinofen ein herkömmlicher Kaminofen, der an den Schornstein angeschlossen ist und dessen Brennkammer sich hinter einem feuerfesten Glas befindet. Zusätzlich sind diese Öfen aber noch mit Specksteinplatten verkleidet, welche die Wärme speichern.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Speckstein überhaupt?
Beim Speckstein handelt es sich um Talk, in einer verdichteten Erscheinungsform. Das mineralisches Speichermaterial ist auch unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Steatit bekannt.
Der Name Speckstein ist ein Hinweis auf die Haptik der Oberfläche, welche sich speckig anfühlt sich. Außerdem erinnert die Materialbeschaffenheit an Seife, deshalb hat sich ebenfalls der Begriff Seifenstein durchgesetzt.
Specksteine können sich stark in ihrer Optik unterscheiden und verfügen über eine individuelle Maserung. Aus diesem Grund erwerben Immobilienbesitzer mit einem Specksteinofen ein unverwechselbares Unikat.
Nicht nur bei der Textur, auch bei der Farbe stehen viele Variationen zur Auswahl. Dabei kann die Farbgebung von blau schimmernd, über braun, grau, violett bis weiß oder schwarz extrem variieren. Dazu gibt es auch mehrfarbige Specksteine, sodass sich das Ofenmodell optimal an den Rest der Einrichtung im Raum anpassen lässt.
Funktionsweise des Specksteinofens
Als Verkleidung für den Kamin speichert Speckstein die ausgestrahlte Wärme und gibt diese nach und nach an den Raum ab. Dank dieser hervorragenden Wärmespeicherung entsteht ein angenehm warmes Raumklima, speziell während der kalten Jahreszeit.
Da das Material die vom Ofen produzierte Wärme über mehrere Stunden lang speichern kann, erfolgt eine gleichmäßige und langanhaltende Erwärmung der Umgebungsluft.
Oft kommen Specksteinöfen im Wohnzimmer als Einzelraumheizung zum Einsatz, ergänzend zu einer Zentralheizung. Darüber hinaus lässt sich die mit Öl oder Gas betriebene Zentralheizung komplett durch einen Specksteinofen ersetzen.
Dafür sind leistungsfähige Modelle mit einer Heizleistung von mindestens 10 bis 20 Kilowatt erforderlich. Des Weiteren gibt es auch wasserführende Modelle im Angebot, welche zusätzlich für die Warmwasserbereitung dienen.
Vielseitige Vorteile beim Specksteinofen
Speckstein ist ein feuer- und hitzebeständiges Material. Im Zusammenhang mit einem Ofen verfügt Speckstein nicht nur über eine außergewöhnlich gute Wärmespeicherung, sondern lässt sich auch leicht verarbeiten.
Specksteinöfen werden mit Holz befeuert, einem regenerativen Brennstoff, welcher im Vergleich zu Öl und Gas deutlich geringere Kosten verursacht.
Darüber hinaus lassen sich Beschädigungen und verschmutzte Stellen am robusten Naturstein normalerweise mühelos entfernen.
Im Vergleich zu Öfen aus Metall erfolgt die Erwärmung beim Specksteinofen eher langsam, dafür gibt es im Anschluss eine lange und gleichmäßig Wärmeabgabe an den Raum.
Im Vergleich zu Stahlöfen wird die Restwärme deutlich länger gehalten. Dank der angenehmen Strahlungswärme des Feuers entsteht ein gemütliches und komfortables Ambiente. Des Weiteren ist die entstehende Optik edel und rustikal zugleich.
Specksteinöfen verfügen über ein relativ hohes Gewicht, da sich durch die Masse die Wärmespeicherung erhöht. Dank der preisgünstigen Brennstoffkosten und dem CO2-neutralen Betrieb ist der Specksteinofen für ein Niedrigenergiehaus sowie Passivhaus die beste Wahl.
Zusammenfassend hier noch einmal alle Vorteile im Überblick:
- außergewöhnlich gute Wärmespeicherung
- regenerativer Brennstoff Holz
- Beschädigungen und verschmutzte Stellen können schnell gereinigt werden
- lange und gleichmäßige Wärmeabgabe
- Optik ist edel und rustikal
Specksteinofen richtig anschließen
Vor der Anschaffung und dem Anschluss eines Specksteinofens sind unbedingt die baulichen Voraussetzungen zu überprüfen. Bei der Installation einer Feuerstätte steht der zuständige Schornsteinfeger des Wohnbezirks beratend zur Stelle.
Nur ein Fachmann kann die baulichen Voraussetzungen richtig einschätzen und dem Immobilienbesitzer entscheidende Hinweise und Tipps für den Ofenanschluss geben.
Auf diese Weise lassen sich diesbezüglich auch direkt die gesetzlich vorgeschriebenen Regulierungen klären. Der Schornstein der Immobilie muss für den Ofenanschluss geeignet sein, vor allem, wenn es sich dabei um einen mehrfachbelegten Schornstein handelt.
Neben dem richtigen Standort müssen auch die statischen Voraussetzungen gegeben sein und die Brandschutzmaßnahmen erfüllt werden.
Wenn der Specksteinofen auf einem nicht feuerfesten Fußboden stehen soll, ist eine hitzebeständige Bodenplatte gesetzliche Pflicht, zum Beispiel aus Glas. So wird die unmittelbare Umgebung des Ofens vor gefährlichem Funkenflug und dazu noch vor Schmutz geschützt.
Im Vergleich zu massiven Einbauöfen lassen sich Specksteinöfen leichter anschließen und einfacher montieren. Trotzdem sind diese Kaminöfen massiv und verfügen über eine lange Lebensdauer.
Kosten von Specksteinöfen
In der Regel werden die Öfen nicht komplett aus Speckstein gebaut, sondern nur mit Specksteinplatten verkleidet, der Rest ist Metall. Abhängig von der Zusammensetzung ist auch der Anschaffungspreis, der stark variieren kann. Einfache Modelle für die Einzelraumfeuerung sind bereits ab 500 bis 1.500 Euro zu erhalten.
Wer die Specksteinöfen als vollwertige Zentralheizung mit Warmwasserbereitung einsetzen will, der muss mit mindestens 3.000 bis 5.000 Euro rechnen. Zu den Anschaffungskosten kommen noch die Kosten für die Installation, welche abhängig von den räumlichen Gegebenheiten zwischen 200 bis 500 Euro betragen können.
Reinigung beim Specksteinofen
Specksteinöfen lassen sich ganz einfach mit herkömmlichen Haushaltsmitteln reinigen. Da Speckstein im Laufe der Zeit seinen Glanz verliert, wirkt die unversiegelte Oberfläche des Natursteins matt und abgegriffen.
In diesem Fall die erkalteten Oberflächen des Kamins mit der rauen Seite des Spülschwamms im trockenen Zustand kräftig abreiben. Durch dieses Vorgehen wird das Material leicht angeschliffen und erhält wieder seinen ursprünglichen Glanz. Im Anschluss mit einem weichen Lappen noch einmal feucht nach wischen.
Förderungen für den Einbau von Specksteinöfen
Unter bestimmten Bedingungen können Specksteinöfen bei einer Heizungssanierung im Altbau oder im Neubau gefördert werden. Dafür ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zuständig, im Rahmen des Programms ‚Heizen mit erneuerbaren Energien‘. Allerdings müssen dabei bestimmte technische Anforderungen erfüllt werden, zum Beispiel ist ein zusätzlicher Abscheider erforderlich, der die Abgase des Ofens reinigt.
Andere Ofenarten:
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