Kaminöfen geben den Menschen bereits seit mehreren Jahrzehnten die nötige Wärme in kälteren Zeiten.
Über die Zeit hat sich jedoch nicht nur der Kamin, sondern auch der Hausbau weiterentwickelt. In diesem Beitrag wird genauer darauf eingegangen, was alles zu beachten ist bei einem Kamin mit externer Luftzufuhr.
Ist ein Kaminofen mit externer Luftzufuhr sinnvoll?
Der Qualm eines brennenden Kamins stößt Schadstoffe aus, die auch immer mal wieder in den Aufstellraum austreten können.
Feuer benötigt genau wie der Mensch ausreichend Sauerstoff, um funktionieren zu können. Es kann sich also vorgestellt werden, dass der Mensch mit dem Feuer in ständiger Konkurrenz für den Sauerstoff steht. Diese Konkurrenz kann ganz einfach mit einer externen Luftzufuhr behoben werden.
Gerade in modern gebauten Häusern ist es oft durch dich dichte Bauweise so, dass dort kaum Außenluft zirkuliert. Die Energiesparhäuser sind so gebaut, dass diese kaum Wärmeverlust abgeben.
Ist in so einem Haus ein Kamin, verbrennt dieser wortwörtlich den Sauerstoff im Raum und kann dem Menschen so die Luft rauben. Eine äußere Luftzufuhr für den Kamin behebt dieses Problem, da dieser nun den Sauerstoff von außen nutzt und nicht mehr die des Hauses bzw. den Raum in dem dieser steht.
Zusätzlich kann mit einer externen Luftzufuhr für den Kamin eine Kombination mit der Lüftungstechnik erstellt werden.
Denn sollte mal die Lüftungsanlage oder die Dunstabzugshaube nicht richtig funktionieren, kann diese giftige Abgase direkt aus dem Ofen in den Wohnbereich verteilen.
Die externe Luftzufuhr des Kaminofens kann hierbei vor erheblichen gesundheitlichen Schäden schützen.
Außenluftanschluss beim Kaminofen: So funktioniert die Luftzufuhr
Für den Anschluss einer externen Luftzufuhr gibt es zwei verschiedene Optionen. In der ersten Option wird ein Loch in die Wand hinter oder unter dem Kamin gebohrt.
Anschließend werden entweder Alu-Flexrohre oder Luftleisten in diese Öffnungen gesteckt und mit Anschlussstutzen verbunden.
Eine sogenannte Kamin-Zuluft wird häufig bei einem nachträglichen Einbau genutzt. Dieser ermöglicht die Luftzufuhr von außerhalb oder des Kellers.
Sollte ein Schornstein vorhanden sein, kann auch ein Luft-Abgas-Schornsteinsystem (LAS) installiert werden. Das System für die Luftzufuhr ist dabei direkt mit dem Schornstein verbunden. Der Luftschaft transportiert dabei die Verbrennungsluft von dem Dach bis zum Ofen und leitet die Abgase wie gewohnt weiter.
Worauf ist bei einem Kaminofen mit externer Luftzufuhr zu achten?
Öfen, die raumluftunabhängige funktionieren, holen sich den Sauerstoff für die Verbrennung von außen. Die Rohre, die nach außen gelangen versorgen den Kamin dabei mit ausreichen Sauerstoff.
Zudem stellt dieses System sicher, dass das Feuer sicher und effizient brennt. Eine Verbrennungsluftklappe kann bei einem Ofen, der gerade nicht brennt, dafür sorgen, dass keine kalte Luft reinkommt oder warme Luft nach außen dringt.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich nur ein Gerät mit einer DiBt-Zulassung besorgen. Dieses Zertifikat bezeugt, dass diese Geräte so dicht sind, dass sich Wechselwirkungen im Aufstellraum vermeiden lassen.
Sollte eine Kombination aus Lüftungsanlagen und Kaminöfen existieren, kann ein sogenannter Luftwächter gearbeitet werden. Dieser wacht dabei über die Druckverhältnisse im Aufstellraum und schaltet bei Entstehen eines gefährlichen Unterdrucks die Lüftung ab. Mit einem Druckwächter können lebensbedrohliche Situationen verhindert werden.
Was sind die Vor- und Nachteile einer externen Luftzufuhr?
Eine externe Luftzufuhr von außen versorgt den Kamin mit konstanter Verbrennungsluft von außen. Durch diese Vorgehensweise werden nicht nur lebensbedrohliche Situationen vorgebeugt, sondern steigern auch den Komfort.
Nutzer eines Kamins mit externer Luftzufuhr müssen nicht wie vorher immer wieder lüften, um neuen Sauerstoff in den Innenraum zu bekommen.
Das ist nicht nur für den Komfort erfreulich, sondern macht sich auch auf den jährlichen Heizkostenabrechnung bemerkbar. Denn durch die geringen Wärmeverluste sinken die Heizkosten deutlich.
Der größte Nachteil ist wohl die Abhängigkeit der Verbrennung von der Witterung. Ist es stürmisch draußen und der Wind drückt mehr Luft in den Kamin als sonst, kann die Verbrennung schneller ablaufen und den Verbrauch erhöhen.
Besteht hingegen ein Unterdruck, kann die Verbrennung nur teilweise ablaufen und sorgt so für einen höheren Schadstoffausstoß.
Wann benötigen Sie einen raumluftunabhängigen Kamin laut DIBt?
In Deutschland, in denen es zahlreiche Normen und Gesetze für nahezu alles gibt, gibt es auch Normen für Kaminöfen.
Speziell für Kaminöfen gibt es zahlreiche Normen und Kennzeichen, so gibt es die Ü- und CE-Kennzeichnung sowie die Regensburger-, Münchner- und Stuttgarter Norm. In Online-Shops wird die DiBt-Zulassung genutzt. Bei der DiBt handelt es sich um das Deutsche Institut für Bautechnik.
Dieses Institut stellt sicher, dass alle nationalen Zulassungen bei technischen Bauprodukten eingehalten werden. So eine Zulassung ist der Beweis dafür, dass dieses Produkt in Deutschland verkauft und betrieben werden darf.
Nicht jeder Kaminofen mit Außenanschluss benötigt eine DIBt-Zulassung. Diese Zulassung wird nur dann fällig, wenn ein Kaminofen mit externen Luftzufuhr mit einer Lüftungsanlage oder ähnlichem kombiniert wird und es keine Sicherheitsabschaltung gibt.
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