Passive Feinstaubfilter für Kamine – Verhindern Sie die Stilllegung Ihres Kaminofens
Die steigenden Anforderungen an den Umweltschutz machen auch vor dem heimischen Kamin nicht Halt. Wenn Sie Ihre Wohnräume ausschließlich oder zusätzlich mit einem Kaminofen mit Holz beheizen, müssen Sie jetzt unter Umständen aktiv werden.
Der Gesetzgeber hat zum 31.12.2020 weitere Öfen in die strenge Bundesimmissionsschutzverordnung aufgenommen. Besitzen Sie einen älteren Ofen, so sind Sie unter Umständen von der Änderung betroffen.
Kaufen Sie einen passiven Feinstaubfilter für den Kaminofen, um nicht die Betriebserlaubnis für Ihren Ofen zu verlieren.
Das hat sich geändert
Die Bundesimmissionsschutzverordnung regelt seit 2010 unter anderem den Betrieb von kleinen und mittleren Feuerungsanlagen. Dazu zählen auch Kamine als Ergänzungsheizung.
Die Verordnung enthält Angaben darüber, wann Öfen unterschiedlicher Baujahre die aktuell geforderten Abgasgrenzwerte einhalten müssen.
Seit dem 31.12.2020 fallen auch Kamine mit einem Inbetriebnahmedatum zwischen dem 01.01.1985 und dem 31.12.1994 unter die Verordnung.
Für ältere Öfen gelten die neuen Regelungen schon einige Zeit länger. Betreiben Sie einen Ofen, der zwischen dem 01.01.1995 und 31.03.2010 in Betrieb genommen wurde, so haben Sie noch bis zum 31.12.2024 Zeit für eine Überprüfung.
Als Betreiber des Ofens müssen Sie nachweisen, dass Ihr Ofen die in der Verordnung vorgeschriebenen Grenzwerte einhält. Dies können Sie entweder, indem Sie eine Prüfstandsmessbescheinigung des Herstellers vorlegen, oder, indem der Schornsteinfeger die Werte in einer direkt an Ihrem Ofen durchgeführten Messung ermittelt.
Können Sie die Einhaltung der Grenzwerte nicht nachweisen, sind Sie entweder zur Stilllegung des Ofens oder zur Nachrüstung einer geeigneten Filteranlage gezwungen.
Ich weiß nicht, wann mein Ofen in Betrieb genommen wurde
Gerade bei älteren Öfen oder, wenn der Ofen von einem Vorbesitzer der Immobilie eingebaut wurde, lässt sich das Datum der ersten Inbetriebnahme nicht immer nachvollziehen.
Suchen Sie an Ihrem Ofen nach einem Typenschild. Auf diesem ist in der Regel das Prüfdatum zur Inbetriebnahme vermerkt. Ohne Typenschild können Sie beim Hersteller kein Datenblatt abfragen.
Wenn Sie also keine weiteren Unterlagen zum Kamin haben, sollten Sie den Schadstoffausstoß vom Schornsteinfeger feststellen lassen. Halten Sie die Grenzwerte nicht ein, können Sie die Betriebserlaubnis nur aufrechterhalten, wenn Sie einen Filter nachrüsten.
Mein Ofen überschreitet die Grenzwerte – und jetzt?
Als Betreiber eines Ofens, der von der Regelung betroffen ist, haben Sie nur zwei Möglichkeiten: Sie können entweder der Ofen stilllegen oder Sie bemühen sich um die Nachrüstung einer Filteranlage zur Verbesserung der Schadstoffwerte.
Es wird Situationen geben, in denen sich eine Nachbesserung des alten Ofens nicht lohnt. In diesem Fall ist der Kauf eines neuen Kamins die besser Wahl. Wenn Sie Ihren derzeitigen Ofen erhalten möchte, stehen Sie vor der Frage, wie sie die Abgaswerte ihres Ofens verbessern können.
Die entscheidenden Kriterien für die Einstufung des Ofens sind die Mengen von Staub und Kohlenmonoxid in den Abgasen. Es dürfen nicht mehr als 0,15 Gramm Staub und nicht mehr als 4 Gramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter gemessen werden.
In enger Rücksprache mit dem Schornsteinfeger können Sie die Werte durch den nachträglichen Einbau einer Filteranlage verbessern.
Sie können einen passiven Feinstaubfilter für den Kamin kaufen, der den Schadstoffausstoß soweit reduziert, dass Sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten. So brauchen Sie den Verlust Ihrer Betriebserlaubnis nicht zu fürchten.
Was für Filter gibt es?
Grundsätzlich wird in aktive und passive Filtersysteme unterschieden.
Passive Filter bestehen in der Regel aus einer Schaumkeramik oder Edelmetallen, die direkt in das Ofenrohr oder den Abgasstutzen eingebaut werden. Sie werden so montiert, dass die gesamten Abgase durch den Filter strömen müssen. Die Struktur ähnelt der eines Schwammes. Die offenporige Struktur gibt dem Filter eine möglichst große Oberfläche.
Ein passiver Filter funktioniert auf zwei Arten. Zum eine wird beim Anheizen und Abkühlen des Ofens Staub zurückgehalten, der sich in der offenen Struktur des Filters absetzt.
Erreicht der Ofen seine volle Betriebstemperatur, so verbrennen die Partikel im Filter und der Filter reinigt sich selbst. Der Filter brennt sich also bei jedem Betrieb zu gewissen Teilen selbst wieder frei.
Weiterhin fungiert der Filter wie ein Katalysator. Er begünstigt eine chemische Reaktion, bei der zum Beispiel das schädliche Kohlenmonoxid zu Kohlenstoffdioxid und Wasser umgewandelt wird.
Auch an anderen Schadstoffen findet eine Umwandlung statt, sodass insgesamt weniger schädliche Stoffe ausgestoßen werden. Aktive Filter hingegen funktionieren nach dem Prinzip der elektrostatischen Abscheidung.
Wie der Name des Prinzips bereits vermuten lässt, ist für die Montage ist ein Stromanschluss erforderlich. Es ist bei einem aktiven Filter daher nicht damit getan, einen Einsatz in das Ofenrohr einzusetzen. Dafür erreichen aktive Filter Abscheidegrade von bis zu 90 %.
Welche Kosten habe ich zu erwarten?
Die Anschaffungskosten für einen passiven Feinstaubfilter liegen bei etwa 300 bis 500 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Montage. Die Montagekosten können regional und in Abhängigkeit von der Bauart des Ofens stark variieren.
Neben den Anschaffungskosten entstehen auch für den Betrieb des Filters Kosten. Zwar arbeiten passive Feinstaubfilter für Kaminöfen stromlos, doch müssen sie regelmäßig ersetzt werden.
Auch, wenn sich Ihr passiver Feinstaubfilter im Betrieb in gewissem Umfang selber reinigt, muss der Filter regelmäßig ersetzt werden. Je nach Nutzungsintensität wird das jährlich, spätestens jedoch alle zwei Jahre erforderlich.
Die Kosten für einen aktiven Feinstaubfilter liegen bei mehr als 1.000 EUR. Neben den reinen Anschaffungskosten für den Filter wird ein Stromanschluss in unmittelbarer Nähe erforderlich. Es fallen also Neben der Anschaffung noch Kosten für die Montage und die Arbeiten eines Elektrikers an.
Wenn Sie einen älteren Kamin besitzen, sollten Sie über die Nachrüstung eines Filters nachdenken. Auch, wenn Ihr Ofen derzeit noch nicht betroffen ist, so kann es sein, dass Sie in einigen Jahren auch in die Pflicht genommen werden.
Unabhängig von den gesetzlichen Vorschriften leisten Sie mit dem Kauf eines passiven Feinstaubfilters für Ihren Kamin einen Beitrag zum Umweltschutz und der besseren Luftqualität in Ihrem direkten Wohnumfeld.