Photovoltaik Dach ohne Ziegel – geht das?

Photovoltaik-Dach ohne Ziegel

Sie haben es bestimmt schon einmal gesehen. Dächer, welche keine Ziegel haben, sondern komplett mit Sonnenkollektoren gedeckt sind. 

Diese Dächer sorgen dafür, dass das ganze Haus mit Strom versorgt wird und mit warmem Wasser. 

Aber wie lässt sich das bewerkstelligen, was kostet das, und welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Generelles zu den Dächern ohne Ziegel

So ganz richtig ist diese Ausdrucksweise nicht. Durch die verschiedenen Arten kann es auch sein, dass Ihr Dach mit Solarziegeln gedeckt ist, welche die Sonnenstrahlen ableiten. 

Meist sind aber großflächig die Sonnenpanelen angebracht, so dass die Sonnenstrahlen effizient genutzt werden können. 

Unter diesen Paneelen befinden sich in der Tat aber keine Ziegel, sondern eine Konstruktion, die die Paneele an Ort und Stelle hält. 

Zudem muss ja auch die Kabellage der Paneele unterkommen.

Voraussetzung und Art des Daches

Um Ihr Dach mit einer Photovoltaikanlage zu belegen, sind sowohl das Dach als auch die Gestaltung des Daches wichtig. Und dies direkt einmal in zweifacher Hinsicht. 

Als erstes ist die Form des Daches entscheidend. Denn diese Form bestimmt. Ob es zum Beispiel eine Aufdachanlage oder eine Indachanlage wird, und ob es Solarziegel oder Paneele werden.

Auch beeinflusst die Dachform den Ertrag der Anlage. Dies liegt an der Neigung und der Ausrichtung des Daches, Sie ja die Sonnenstrahlen einfangen müssen. Zudem gibt es unterschiedliche Dachformen mit unterschiedlichen Ansprüchen.

Das Schrägdach, welches Sie in Pult- und Satteldach unterscheiden können, ist eines der Dächer, welches am häufigsten belegt wird. Dazu werden die Generatoren auf einer Konstruktion montiert, welche sich parallel zu Ihrem Dach orientiert. 

Somit wird die Neigung und Ausrichtung der Module durch die Neigung und Ausrichtung Ihres Daches vorgegeben. 

Haben Sie ein Satteldach, so verfügen Sie auch bei der größten Abweichung vom Süden, welches die ideale Lage ist, über eine ausreichend große Fläche, damit sich Ihre Anlage rechnet. 

Haben Sie nur ein Pultdach, welches durch die Dachneigung nicht so flexibel ist wie ein Satteldach, müssen Sie genau berechnen, ob sich die Belegung rechnet. 

Das liegt an der teilweise sehr begrenzten Möglichkeit genügend Sonne einzufangen. Den besten Ertrag erzielen Sie, wenn die Dachausrichtung nach Süden ist und Sie mindestens einen Neigungswinkel von 32 Grad haben. 

Ein weiteres Dach, welches Sie belegen können, ist das Flachdach. Durch die ebene Fläche spielt die Ausrichtung so gut wie keine Rolle. 

Durch die wesentlich bessere Hinterlüftung der Module, können diese effizienter arbeiten und es bleibt auch genügend Platz für Wartungsarbeiten.

Der Solarziegel

Eine besondere Art der Stromerzeugung ist der Solarziegel. Er sieht aus wie ein Dachziegel aber produziert Ihnen den Strom den Sie benötigen.

Allerdings sind die Kosten ein wenig abschreckend. Diese belaufen sich auf bis zu 32.000 Euro.

Die Kosten für ein Dach ohne Ziegel

Sie überlegen, Ihr Dach komplett zu sanieren und mit einer Photovoltaikanlage zu belegen. Die Kosten die dabei entstehen sollen sich ja auch irgendwann mal für Sie rechnen. 

Entscheidend ist bei den Kosten, welche Dachgröße Sie haben. So liegen die Kosten einer Photovoltaikanlage auf dem gesamten Dach bei ca. 27 qm Dachfläche und 5 kWp bei rund 10.000 Euro. 

Je größer das Dach ist, umso größer werden auch die Kosten. Bei einem mittleren Dach, also ca. 54 qm liegen die Kosten bei rund 16.000 Kosten. 

Und sobald ein Dach die Größe von ca. 65 qm hat, belaufen sich die Kosten bereits auf rund 19.000 Euro.

Vor- und Nachteile eines Daches ohne Ziegel

Den größten Vorteil haben Sie dann, wenn Sie das Dach sanieren oder bei einem Neubau. Sie sparen sich den Dachdecker und damit die Dacheindeckung. 

Die Photovoltaik-Paneele haben den Vorteil, viele Sonnenstrahlen einzufangen. Einen weiteren großen Vorteil zu Ihren Gunsten besteht eben darin, dass Sie zu viel produzierten Strom gegen Vergütung ins öffentliche Netz einspeisen können. 

Auch die Unabhängigkeit von Stromanbietern und den steigenden Energiekosten spielt eine große Rolle für Sie. Sie nutzen dabei eine Energie, die immer erneuerbar ist und damit schier unerschöpflich zur Verfügung steht. 

Dazu kommt eine staatliche Förderung, welche Ihre Kosten zu 35 Prozent übernimmt. Dazu sind diese Anlagen sehr wartungsarm und geräuschlos.

Aber es gibt auch Nachteile, welche Sie in Ihre Überlegung einfließen lassen müssen. So verlieren die Module nach und nach an Leistungsfähigkeit. So verlieren die Paneele in den ersten beiden Jahren, bis zu 20 Prozent ihrer Leistung. 

Auch können die Wechselrichter ausfallen. Da lohnt sich für Sie, die Garantielaufzeit zu verlängern. 

Ein großer Nachteil sind die hohen Investitionskosten für Sie, welche sich erst nach 10-15 Jahren rechnen. 

Dazu kommt, dass Ihre Dachfläche nach Süden ausgerichtet sein sollte, damit eine solche Anlage effizient arbeiten kann. Dabei sollte es eine Schräge von 32 Grad haben.

Macht eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Sinn?

Diese Frage beantworten Sie sich selbst. Wenn Sie einfach nur die Ziegel gegen eine Anlage tauschen wollen, macht es finanziell gesehen, keinen Sinn. 

Haben Sie aber vor, Ihr Dach zu sanieren oder gar einen Neubau zu machen, so rechnet sich die Anlage auf dem Dach schon. 

Zumal Sie bei einem Neubau auch die Möglichkeit haben, das Dach so auszurichten, wie Sie es benötigen. Auch die Unabhängigkeit spielt eine Rolle in Ihren Überlegungen.

Das Fazit

Wenn Sie den Gedanken haben, sich Ihr Dach mit einer Photovoltaikanlage zu decken statt mit Dachziegeln, ist generell nichts dagegen einzuwenden. 

Beachten Sie aber dabei, dass es sich nur lohnt, wenn Sie neu bauen oder das Dach sanieren. Ansonsten sind die Kosten einfach zu hoch. 

Sie helfen der Umwelt, da Sie definitiv eine Energie nutzen, welche zu 100 Prozent erneuerbar ist und in schier endloser Menge zur Verfügung steht. 

Auch können Sie die Anlage mit einem Speicher versehen, so dass Sie auch bei schlechten Tagen, immer über genügend Strom verfügen. 

Die hohen Anschaffungskosten können Sie teilweise durch staatliche Förderung auffangen und auch durch den Verkauf von Strom Ihrer Anlage, welchen Sie gegen Vergütung ins öffentliche Netz speisen. 

Der Umweltschutz durch die Nutzung der erneuerbaren Ressourcen und der Nichtausstoß von CO2, machen Sie zu einem derjenigen, die sich um die Umwelt besonders kümmern. 

Dazu kommt die Unabhängigkeit von Stromanbietern und stetig steigenden Preisen, welche sich nach der Anschaffung einer Anlage, wieder nach gewisser Laufzeit rechnet. Und genau dass ist es, was diese Anlagen doch so begehrt macht.

Quelle: bigstockphoto.com / annastasiia7

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.