Regenwasser Drainage verlegen

Regenwasser Drainage

Niederschlagswasser wird häufig zu einem Problem, wenn nicht frühzeitig an die Organisation der zu erwartenden Mengen auf einem Grundstück nachgedacht wird. Ob es sich um ein unbebautes Grundstück oder um ein Gebiet mit viel versiegelter Bodenfläche handelt, das Niederschlagswasser kann bei bestimmten Wetterlagen zu Schäden führen. Abschüssige Flächen, Senken oder versiegelte Bodenflächen werden schnell zu problematischen Fällen. Durch eine Regenwasserdrainage kann man das Wasser gezielt vom Grundstück ableiten oder versickern lassen.

Gründe für eine Regenwasserdrainage

Viele Grundstücke, Felder oder Wälder sind bei großen Niederschlagsmengen nicht in der Lage, die Wassermassen über eine normale Versickerung im Boden aufzunehmen. Wo sich Wasser unkontrolliert sammelt oder in großen Mengen abfließt, kommt es zu Bodenkorrosion und oft auch zu Schlammlawinen. Man erkennt schon bei geringeren Wassermengen, wo es Anschwemmungen von Boden gibt. An diesen Stellen sollte man lieber vorbeugend eine Drainage verlegen, sonst ist ein solches Grundstück kaum noch gewerblich oder privat zu nutzen. Wege werden ausgespült, Grasflächen auf Weiden mit Schlamm bedeckt oder Straßen werden unbrauchbar durch von höher gelegenen Flächen herabfließenden Schlamm mit Gesteinsbrocken. Von der ausgehenden Unfallgefahr durch Überschwemmung von Wegen, Straßen oder Wohngrundstücken ergibt sich auf jeden Fall die Notwendigkeit, das Wasser auf dem eigenen Grundstück geordnet abzuleiten. Für Maßnahmen im Wald oder auf Feuchtwiesen bedarf es einer Genehmigung, da man hier von Biotopen ausgeht, die schützenswert sind.

Wasser ist kostbar

Wasser ist kostbar, deshalb sollte der Umgang mit dem wertvollen Nass verantwortungsvoll erfolgen. Da vielerorts mit einem Wassermangel zu rechnen ist und der Grundwasserpegel sinkt oder sich nach Absinken nicht wieder erholt hat, sollte man das Oberflächenwasser gezielt wieder dem Boden zuführen. Da bei hohen Niederschlägen die großen Mengen nicht so rasch versickern können, wie sie abregnen, ist ein künstlich verlangsamter Versickerungsprozess eine wirksame Maßnahme. Mit dem Ableiten in Kanälen oder in Rigolen kann man das Wasser zur Grundwasserneubildung in den Boden sickern lassen. Das wichtige Kleinklima in der Gegend und das optimale Bodenklima werden damit gefördert.

Wasser in die Kanalisation leiten kostet unnötige Aufbereitungsmaßnahmen

Wenn Oberflächenwasser in die Mischkanalisation abgeleitet wird, kann das nicht nur zu verheerenden Überschwemmungen mit Fäkalien führen, wenn es zu starken Niederschlägen kommt. Jeder Liter Regenwasser muss ebenso wie das Brauchwasser aus den Haushalten wieder mühsam aufbereitet werden. Das belastet unsere Aufbereitungsanlagen unnötig und ist außerdem in Anbetracht der dazu notwendigen Energie eine Umweltbelastung und Verschwendung von Ressourcen. Regenwasser kann man durch Versickern schnell wieder in Grundwasser umwandeln. Grundwasser ist kostbar und sollte mehr Wertschätzung erfahren im Umgang mit Reserven. Es ist also auch für jeden Grundstücksbesitzer eine Verantwortung, das Oberflächenwasser möglichst ohne Nutzung von Kanalisation dem Boden und damit dem natürlichen Wasserkreislauf zuzuführen. Da man für die Einleitung von Oberflächenwasser auch Kosten zahlt an die Abwasserbeseitigung, ist die Anlage eines Systems zur Organisation des Oberflächenwassers mit Versickerung eine Win-Win-Situation für den Eigentümer.

Wasser vom Grundstück kann Bauwerke gefährden

Bevor man am Haus oder an Nebenbauten Schäden durch das Oberflächenwasser beobachtet, sollte man an eine Drainage denken. Oft sind Wasserschäden nicht sofort erkennbar, besonders, wenn es schon Jahre unterhalb des Bodenniveaus zu Sickerwasser in den Kellerbereich kam. Die Nässe steigt aber irgendwann nach oben, wenn die Mauer gesättigt ist.

Bekannte Wassergefahren schnell ausschalten

Wer schon einmal auf seinem Grundstück eine kleine Schlammlawine, eine Überschwemmung, schwer versickerndes Wasser oder Bodenkorrosion durch Wasser beobachtet hat, sollte die bekannte Gefahr durch Wassermengen lieber so schnell wie möglich ausschalten. Der Bau einer Entwässerung des Grundstücks kostet natürlich Geld, aber Schäden an Eigentum oder Gesundheit könnten irreparabel sein. Eventuell kann man viele Arbeiten selbst ausführen beim Verlegen einer Drainage und dabei Kosten für die Maßnahme einsparen.

Wasserdrainage – Rigolen oder Kanal?

Ein Kanal liegt offen und schränkt die Nutzung des Grundstückes dann doch sehr ein. Er kann zwar Wasser ableiten, aber nicht so effektiv versickern lassen wie Rigolen. Die Stolpergefahr, die eingeschränkte Befahrbarkeit des Grundstückes und der am Ende des Kanals erforderliche Sickerplatz sind oft die Gründe, warum sich Eigentümer für die aufwändigere Methode der Rigolen entscheiden. Die Kosten für den einfach anzulegenden Graben können durch Folgekosten ziemlich hoch werden. Wer seine Kanäle nämlich einfach auf andere Grundstücke entleeren lässt, bekommt Schwierigkeiten mit deren Eigentümer. Wer den Inhalt in die Kanalisation führt, bezahlt Kosten für die Einbindung des Oberflächenwassers. Wer einen großen Sickerteich anlegen muss, hat dabei höhere Kosten als bei der Anlage von Rigolen. Meist sind Rigolen auf Wohngrundstücken effektiver als Gräben.

Worauf sollte bei einer Wasserdrainage geachtet werden?

Einige Punkte sind besonders wichtig beim Anlegen einer Drainage. Damit die Ableitung des Wassers komplikationslos erfolgt, sollte man auf die folgenden Aspekte achten.

Genehmigungspflichtige Maßnahmen

Die Anlage von Rigolen ist genehmigungspflichtig. Man muss sich von der unteren Wasserbehörde eine Genehmigung einholen. Eventuell kommt dann auch ein Fachmann vorbei um die Anlage zu besichtigen und kann um Rat gefragt werden. Wer sich mit der Behörde abstimmt, hat auch Rückendeckung, wenn es Probleme gibt. Es gibt eine Norm für das Verlegen von Drainage. Diese heißt DIN 4095. Man sollte sich mit diesem Aspekt vor der Ausführung der Baumaßnahme auseinandersetzen.

Wasser nach der tiefsten Stelle im Gelände ablaufen lassen

Bei einer Wasserdrainage achtet man zuerst einmal darauf, in welche Richtung man das Wasser ableiten möchte. Da die Niederschläge nur mit etwas Gefälle abfließen, müssen Kanäle oder Rigolen immer in den unteren Bereich des Geländes abgeführt werden. Am besten markiert man die Verläufe von Rigolen vor dem Aufbaggern oder Aufgraben der Gräben. Wer die Rohre verlegt, sollte pro Abschnitt des Rohrs mit einem Eimer Wasser auf die Abflussrichtung hin die Wirksamkeit testen bevor die Gräben geschlossen werden.


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Wo endet die Drainage?

Die Drainage sollte entweder in die Kanalisation führen oder besser in ein Sickerbecken, von dem aus die Niederschläge langsam in den Boden sickern können. Eine Sickergrube kann mit Kies ausgefüllt sein und muss nicht offen liegen. Je mehr Regenwasser oder Tauwasser man erwartet, desto größer sollte man eine Sickergrube anlegen. Das ist eine Absicherung gegen morastige Stellen im Rasen oder im Außenbereich des Hauses.

Wie tief muss für Rigolen gegraben werden?

Rigolen sollten etwa 50 Zentimeter unter der Bodenoberfläche liegen. Entsprechend ihres Umfangs und des umgebenden Kiesbettes sind Gräben von 80 Zentimeter Tiefe keine Seltenheit.

Wie viel misst der Umfang einer Rigole?

Es ist wichtig, das Regenaufkommen zu berechnen, welches durch die Rigolen versickern soll. Je nachdem, wie groß die Wassermengen sind, wählt man die Rigolen aus. Wer sich nicht sicher ist, ob die Rigolen ausreichen, berät sich mit einem Fachmann. Das ist ohnehin eine gute Idee, damit die recht aufwändigen Arbeiten von Erfolg gekrönt werden.

Wie weit soll der Abstand zum Grundwasserspiegel sein?

Die Rigolen liegen mindestens einen Meter höher als der Grundwasserspiegel. So kann das Wasser besser versickern.

Gräben ausheben

Gräben ausheben von etwa 80 Zentimeter Tiefe und 60 Zentimeter Breite und die Grassoden sorgfältig aufbewahren ist ein wichtiger Schritt. Man kann sich einen Minibagger ausleihen oder die Gräben von Hand schachten. Das ist aber sehr mühsam. Die Methode mit dem Minibagger ist effektiv und kann meist nach einem Tag alle Gräben für die Rohre vorweisen. Eine Kiesschicht auf dem Boden des Grabens sorgt für zügiges Versickern des Wassers. Der Kies hat eine Körnung 16/32 mm. Der Abstand zum Haus sollte mindestens 4 Meter betragen.

Rohre verlegen

Die Rohre verlegt man in dem Kiesbett und umwickelt die Rohre mit einem Vlies, das ein Zusetzen der Öffnungen am Rohr verhindert. Die Öffnungen bleiben frei und nehmen sowohl Wasser von oben auf und geben welches nach unten ab. Durch die Rohre kann überschüssiges Wasser etwas in Richtung Gefälle verlaufen und an anderer Stelle in den Boden sickern. Den Test mit einem Eimer Wasser sollte man nicht vergessen, um die Fließrichtung des Regenwassers festzustellen im verlegten Rohr.

Rohre miteinander verbinden und den Graben mit Kies füllen und schließen

Die Rohre werden miteinander verbunden und dann mit dem Kies der Körnung 16/32 mm zugeschüttet. Darüber kann man die Grassoden wieder auflegen.

Mögliche Fehlerquellen während des Verlegens der Rigolen

Man darf keine Rollenware an Rohren verwenden. Das ist trotzdem häufig vorzufinden. Eine Ringdrainage ist auch nicht mehr erlaubt und üblich. Diese wurde früher häufig angewandt. Die Einleitung des Regenwassers in die Kanalisation ist genehmigungspflichtig. Ein Sickerbecken aus Kies ist kostengünstiger und führt das Wasser dem Grundwasser zu.

Wartung nicht vernachlässigen

Experten raten zu einer Spülung der Rohre im Abstand von etwa einem Jahr. Nur so ist die einwandfreie Funktion der Rigolen gewährleistet. Ungespülte Rohre setzen sich trotz des Fließmaterials mit der Zeit zu. Das macht die ganze Anlage funktionsunfähig. Am besten lässt man sich von einem Fachmann zu den Themen Spülung und Verlegung von Rigolen beraten.

Quelle: bigstockphoto.com / LariBat

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.