Umwälzpumpe Heizung sitzt fest – Wie lösen?

Umwälzpumpe

Dadurch, dass die Heizung in den meisten Haushalten den Sommer über abgestellt ist, fallen Probleme oder Defekte meist erst auf, wenn es draußen wieder kühler ist und man das Haus oder die Wohnung wieder heizen muss. Ein Teil, welches durchaus kaputt gehen kann, ist die Umwälzpumpe. Doch lohnt sich eine Reparatur oder sollte man sie direkt austauschen?

Aufgabe der Umwälzpumpe

Die Umwälzpumpe ist ein wichtiger Bestandteil von Heizungsanlagen und Fußbodenheizungen, denn sie ist dafür zuständig, dass das warme Wasser in den Heizkörper gepumpt wird und gleichzeitig das kalte Wasser wieder abgepumpt wird, damit es in der Heizungsanlage wieder aufgewärmt werden kann. Dadurch hat die Umwälzpumpe einen wesentlichen Anteil daran, dass die Zirkulation des Warm- beziehungsweise Kaltwassers innerhalb der Heizung funktioniert.

Wie in so vielen Bereichen hat sich auch bei der Technik und Fortschrittlichkeit der Umwälzpumpen viel getan, so sind neuere Modelle beispielsweise in der Lage selber die Warm- und Kaltwasserzirkulation zu regulieren, was in der Hinsicht gut ist, dass die Pumpen viel weniger Strom verbrauchen. Ältere Modelle laufen allerdings durchgehend und können die Stromkosten ziemlich in die Höhe treiben.

Wie äußert sich ein Defekt?

Ein Defekt kann man auf verschiedene Arten bemerken, da die Pumpe aus verschiedenen Teilen besteht und somit jedes dieser Teile beschädigt sein könnte. Einer der offensichtlichsten Arten ist allerdings, dass die Heizung oder der Fußboden trotz Aufdrehens nicht warm wird, denn dies ist ein Hinweis, dass die Wasserzirkulation nicht funktioniert.

Andere Anzeichen wären aber zum Beispiel auch komische Geräusche, die der Pumpe entweichen.

Der Grund für einen Defekt muss aber nicht grundsätzlich etwas mit der Pumpe an sich zu tun haben, sondern es kann auch daran liegen wie sie angebracht wurde. Hat die Pumpe zum Beispiel nicht die richtige Förderhöhe oder wurden Warm- und Kaltwasserzugang vertauscht, so kann es auch hier zu Problemen führen, da das Wasser wieder nicht richtig zirkulieren kann. In diesem Fall sollte ebenfalls ein Fachmann zur Rate gezogen werden.

Reparieren oder Austauschen?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass in den meisten Fällen ein Austausch sinnvoller ist. Insbesondere, wenn die defekte Pumpe ein altes Modell ist, da dies einen höheren Stromverbrauch hat. Im Gegensatz zu neueren Modellen schaltet sich diese nicht ab, da sie sich nicht automatisch regulieren kann und läuft deshalb durchgehend. Neue Modell sind zwar eine teurere Investition, rechnen sich aber später dadurch, dass sie im Gebrauch günstiger sind.

Im Fall, dass die Pumpe zwar schon ein neues Modell, aber trotzdem defekt ist, empfiehlt es sich den Hersteller zu kontaktieren, da man unter Umständen noch Garantie auf die Pumpe hat und auch so einiges an Geld sparen kann.

Eine Reparatur lohnt sich daher grundsätzlich nur in Fällen wo die Pumpe zwar ein älteres Modell ist, also die Garantie bereits abgelaufen ist, aber trotzdem neu genug ist, um sich selbst regulieren zu können. In dieser Situation sollte eine Reparatur durchaus in Betracht gezogen werden, da die Investition sehr teuer ist, aber gleichzeitig sich nicht durch den geringeren Stromverbrauch rechnet. Die Reparatur sollte auf jeden Fall von einem Fachmann durchgeführt werden, da die Reparatur ohne jede Erfahrung eine geringe Erfolgschance hat. Hinzu kommt, dass es insbesondere in Mietshäusern nicht unbedingt gestattet ist ohne Erlaubnis an den Heizungsanlagen zu arbeiten. Letztendlich tragen Sie nämlich die alleinige Verantwortung falls etwas schief geht. Es empfiehlt sich also vorher den Hausbesitzer oder Vermieter zu kontaktieren und um Erlaubnis zu fragen, sollten sie doch selbst Hand anlegen wollen.

Was gibt es zu beachten?

Sollte man sich trotzdem für eine selbstständige Reparatur oder einen selbstständigen Austausch der Pumpe entschieden haben und sollte man die Erlaubnis des Hausbesitzers bekommen haben, so gilt es auf einige wichtige Dinge zu achten, damit der Arbeitsprozess nicht nur erfolgreich, sondern auch sicher ist.

Dazu gehört zuallererst einmal das Abstellen der Pumpe. Dafür darf die Pumpe nicht mehr an das Stromnetz angeschlossen sein, da man Gefahr läuft einen Stromschlag zu bekommen. Jedoch ist es nicht nötig den kompletten Strom im Haus abzustellen, sondern lediglich den Stecker zu ziehen, damit die Pumpe nicht mehr funktioniert.

Um nicht alles nass zu machen empfiehlt es sich auch ein paar Eimer dabei zu haben um das Wasser aufzufangen, welches sich insbesondere, wenn die Heizung schon in Betrieb war/ist, in den Rohren befindet. Dafür stellt man den Eimer unter das Ventil und dreht dieses auf. Das Wasser sollte nun herausströmen und kann mit den Eimern aufgefangen werden. In der Regal kann man mit bis zu 20 Litern Wasser rechnen.

Übrigens kann auch Luft in der Zirkulation eine Ursache für das Nichtwarmwerden der Heizung sein, da auch dies die Zirkulation verlangsamt. Hierbei kann man ähnlich wie bei einer Entlüftung der Heizung vorgehen. Auch hier dreht man das eben erwähnte Ventil auf und wartet bis statt Luft Wasser entweicht, da dies bedeutet das alle Luft die Zirkulation verlassen hat. Ein Hinweis auf Luft in der Pumpe können gluckernde Geräusche sein, die der Pumpe entweichen.

Kosten

Die Kosten einer Reparatur belaufen sich, je nachdem welcher Defekt vorliegt und ob dieser ohne Weiteres behoben werden kann, zwischen 80EUR und 200EUR. Ein kompletter Austausch der Pumpe kostet dabei zwischen 300EUR und 400EUR und somit der Umstieg von einem alten auf ein neues Modell. Bedenkt werden sollte das Sparpotential aufgrund des geringeren Stromverbrauchs, da man durch das Einbauen einer neuen Pumpe zwischen 50EUR und 100EUR spart.

Der Preis für den Austausch der Pumpe ist sowohl der Ausbau der Alten als auch der Einbau der neuen Pumpe mit inbegriffen. Hinzu kommt, dass es sich in diesem Fall um ein hocheffizientes und modernes Modell handelt, welches selbst regulieren kann, wann es zum Einsatz kommt und wann nicht. Außerdem kann es sowohl Warmwasser als auch Kaltwassezirkulation selbst regulieren.

Fördermittel im Fall eines Austauschs

Der Austausch einer alten Pumpe mit einer neuen wird wirtschaftlich durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Um diese Förderung in Anspruch nehmen zu können muss zunächst einmal ein Antrag gestellt werden. Diesen Antrag können sowohl Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften als auch Firmen stellen, wenn sie beispielsweise eine neue Umwälzpumpe benötigen.

Vorbeugende Maßnahmen

Um zu vermeiden, dass man erst bei Bedarf merkt, dass die Pumpe nicht funktioniert, ist es eine Option auch in den Sommermonaten, die Pumpe hin und wieder in Betrieb zu nehmen. Selbst wenn es nur für ein paar Sekunden ist, lässt sich dadurch vielleicht vermeiden, dass die Pumpe „einrostet“ und nicht funktioniert, wenn es draußen kälter ist. Gleichzeitig bemerkt man einen Defekt früher und kann sich die Zeit nehmen über einen Austausch oder eine Reparatur nachzudenken ohne gleichzeitig in der kalten Wohnung zu sitzen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es empfehlenswert ist auch in der Zeit in der die Heizung nicht in Betrieb ist, die Pumpe regelmäßig anzuschalten um zu vermeiden, dass es im Winter Probleme gibt. Ist dies bereits geschehen und es stellt sich die Frage, ob sich eine Reparatur lohnt oder ein Austausch sinnvoller wäre, sollte man im Falle eines defekten, alten Modelles einen Austausch in Betracht ziehen. Dieser ist zwar erstmal um Einiges teurer als eine Reparatur, jedoch ist es im Gebrauch günstiger, da es weniger Strom verbraucht. Zusätzlich hat man die Möglichkeit eine Förderung von der BAFA in Anspruch zu nehmen, sollte die finanzielle Situation knapp sein.

Eine Reparatur lohnt sich in den meisten Fällen nur dann, wenn ein Kleinteil beschädigt ist und die Garantie der Pumpe bereits abgelaufen ist, aber es sich trotzdem um ein neueres Modell handelt.

Quelle: bigstockphoto.com / Photo Roman

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.