Wie teuer ist eine Heizungsanlage für ein Einfamilienhaus?

Heizungsanlage Einfamilienhaus

Veraltete Heizungsanlagen in einem Einfamilienhaus kosten viel Geld und auch die Technik ist häufig kostspielig. Meist lohnt es sich da viel mehr, wenn man die alte Heizungsanlage mit einer neuen austauscht. Wer allerdings ein Einfamilienhaus baut, der kann natürlich von Beginn an entscheiden, welches Modell einer Heizungsanlage zum Tragen kommt, sodass wir gerne über die Möglichkeiten informieren möchten, um energiesparend, kostengünstig und dennoch warm in das neue Abenteuer Einfamilienhaus ziehen zu können.

Anschaffungskosten einer Heizungsanlage – viele Faktoren verändern die Konditionen!

Durchschnittlich rechnen Experten mit Kosten von 5.000 bis 40.000 Euro, wenn es um den Austausch- oder Einbau einer Heizungsanlage geht. Dabei variieren die Konditionen schon deutlich, weil vor allem auch die unterschiedlichen Heizarten und die örtlichen Faktoren hier noch nicht mit einberechnet wurden. Mal eben eine pauschale Summe zu kalkulieren schadet nicht, aber sie sollte schon großzügig sein. 

Anhand der unterschiedlichen Heizungsanlagen werden wir gerne aufführen, mit welchen Kosten zu rechnen ist, um eine gewisse finanzielle Planungssicherheit gewähren zu können. Jedoch können wir an dieser Stelle keinerlei Aussagen zu den örtlichen Gegebenheiten und etwaige bauliche Veränderungen treffen, sodass mit weiteren Kosten zu rechnen sein kann.

Die unterschiedlichen Heizungsanlagen und ihre Anschaffungskosten im Check

Um in etwa zu wissen, mit welchen Kosten man beim Einbau und Austausch für eine Heizungsanlage rechnen muss, hilft es, sich einen ungefähren Eindruck über die unterschiedlichen Heizungsanlagen zu verschaffen. Hierbei helfen wir gerne aus, um die Planung etwas zu erleichtern.

Ölheizung:

Ölheizungen liegen bei circa 7.500 bis 10.000 Euro in puncto Anschaffungskosten. Zusätzlich müssen Verbraucher/-innen jährliche Wartungskosten von circa 250 Euro mit einbeziehen. Während demgegenüber die Heizkosten pro kWh bei etwa 6,00 bis 6,45 Cent liegen.

Solarheizung

Die Anschaffung von Solarheizungen lohnt sich, weil kein Cent pro kWh mehr anfällt und demgegenüber die Kosten für die Anschaffung bei gerade einmal durchschnittlich 5.000 bis 12.000 Euro liegen. Mit gerade einmal 50 bis 200 Euro je nach Anbieter sind die Wartungskosten auf das Jahr gerechnet auch ausgesprochen gering.

Gasheizung

Bei Gasheizungen ist mit einem durchschnittlichen Anschaffungspreis von 7.000 bis um die 12.000 Euro zu rechnen. Die Wartungskosten liegen ungefähr bei 200 Euro im gesamten Jahr und die Kosten pro kWh liegen bei etwa 5,50 bis 5,90 Cent.

Elektroheizungen:

Dank des Großabnehmertarifs liegen die kWh Preise bei durchschnittlich 22 Cent, wenn man sich für die Anschaffung einer Elektroheizung entscheidet. Hier belaufen sich die Anschaffungskosten für circa 10-12 Heizstellen bei 5.000 bis 8.000 Euro. Dem gegenüber stehen derweil 0 Euro Jahreskosten. Diese Heizarten sind allerdings eher für Mehrfamilien- als Einfamilienhäuser empfehlenswert.

Fernwärme:

Die Fernwärme lässt sich schon für 4.000 bis 12.000 Euro daheim installieren und kostet pro kWh circa 11 Cent. Auch hier fallen keinerlei Jahreswartungskosten an.

Blockheizkraftwerk:

Eines der teureren Modelle unter den Heizungsanlagen ist ganz klar das Blockheizkraftwerk, welches 20.000 bis 40.000 Euro für die Anschaffung einberechnet. Auch bei den Jahreswartungskosten liegt das Modell mit 300 bis 1000 Euro deutlich über den „Konkurrenzanlagen“ zum Heizen. Allerdings ist im Kraftwerk auch die Gelegenheit geboten, mit Öl, Pellets/Kohle und Gas zu heizen. Darum variieren die Kosten pro kWh je nach gewählter Heizart bei 3,20 Cent bis 6,00 Cent für Pellets, bei Öl circa 6,00 bis 6,45 Cent und Gas bei 5,50 bis 5,90 Cent.

Wärmepumpe:

Auch die Wärmepumpe liegt mit einem Anschaffungspreis von etwa 10.000 bis 28.000 Euro etwas höher als die restlichen Heizungsmodelle und gibt sich derweil mit dem Blockheizkraftwerk die Hand. Dafür liegen die Wartungskosten bei gerade einmal um die 50 Euro pro Jahr und 21 Cent pro kWh liegen augenblicklich im Wärmepumpentarif.

Welche Heizungsanlagen daheim im Einfamilienhaus zum Einsatz kommen kann, das müssen natürlich die Heizungsmonteure klären. Für einige Modelle können bauliche Veränderungen zwingend sein, sodass weitere Kosten auf einen zukommen werden. Eine ausführliche Beratung kann da also mit Begehung der Örtlichkeiten nicht schaden, um sich für eine gut geeignete Heizungsanlage zu entscheiden.

Heizungsanlage tauschen/einbauen – so fördert der Staat die Anschaffung

Heizungen sorgen für Wärme im Haushalt, schützen das Betongold vor schädlichem Schimmel und können gleichzeitig einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Dieser kann negativ wie bei Nachtspeicheröfen sein oder auch positiv wie bei Solarheizungen. Aufgrund dessen ist es dem Staat umso wichtiger, den Austausch alter und klimaunfreundlichen Heizkörpern zu fördern, indem ein gewisser finanzieller Spielraum geboten wird. 

Doch auch die Förderung von umweltfreundlicheren Heizungsanlagen steht im Fokus, um das Klima zu entlasten, sodass es immer lohnenswert ist, sich die Fördermaßnahmen des Staats genauer anzusehen. Wir schauen aus diesem Anlass mal, was sich anbietet und wo man sich hinwenden muss, um solch eine Förderung beantragen zu können.

50-prozentige Förderung direkt vom Staat

Wer seinen Fokus auf erneuerbare Energien und den damit verbundenen Heizungsanlagen gelegt hat, der hat sich in jedem Fall richtig entschieden. Denn diese Anschaffungen möchte der Staat ohnehin fördern und hat sich ausgesprochen großzügig seit 2020 gezeigt. Während 2020 die Förderung noch bei bis zu 45 % der Gesamtkosten lag, sind sie 2021 und 2022 auf 50 % gestiegen.

Um die vollen 50 % der staatlichen Förderung zu erhalten, muss allerdings auf erneuerbare Energien bei den Heizungsanlagen zurückgegriffen werden. Sogenannte EE-Hybrid Heizungsanlagen und Biomasse- o. Wärmepumpenanlagen. Dennoch gehen auch die restlichen Heizungsanlagen nicht leer bei einer möglichen Förderung aus, sodass wir die prozentualen Anteile des Staats gerne einmal stichpunktartig aufführen, um eine bessere Übersicht zu gewähren:

– Biomasse- o. Wärmepumpenanlage 45 %

– EE-Hybrid 45 %

Gas-Hybridheizung 40 %

– Solarkollektoranlagen 30 %

– Gasbrennwertheizung 20 %


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Die Förderung von staatlicher Seite ist wirklich großzügig und somit natürlich auch eine Kostenentlastung. Wer sich bisher also nicht sicher war, ob eine neue Heizungsanlage finanzierbar sei, der könnte mit diesen Förderungen durchaus erfolgreich sein. Eine Beratung gibt es ohnehin, sodass in der Regel die KfW damit beauftragt wird, sich um die Förderung, die Umsetzung und die Beratung gleichermaßen zu kümmern.

Gesetzliche Vorschriften rund um den Heizungseinbau und -austausch

Insbesondere das Gebäudeenergiegesetz ( GEG ) ist hier zu erwähnen, welches das Energiespargesetz, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und die Energiesparverordnung mittlerweile beinhaltet. Einst war jedes Gesetz für sich gültig, was zu vielen komplizierten Hindernissen führt.

Heute ist jedoch die Gültigkeit aller Gesetze im GEG vereint und dort ist auch über den Austausch alter Heizkörper die Rede. So heißt es, dass nach 30 Jahren die alten Geräte ausgetauscht oder gar nachgerüstet werden müssen. Hierbei ist auch beim Nachrüsten die Rede der adäquaten Verkleidung der Heizungsrohre und einer allgemeinen Verkleidung, um mehr Energie zu speichern und nicht unnötig abzugeben!

Darüber hinaus muss hier unbedingt erwähnt werden, dass ab 2026 das Verbot von Ölheizungen laut GEG in Kraft tritt, sodass dies bei dem Einbau und Nachrüsten von Heizungsanlagen im Einfamilienhaus natürlich berücksichtigt werden muss.

Auch beinhaltet das GEG klare Passagen darüber, wie es um den Abstand von Neubauten geregelt ist und wie diese zu sanieren sind. Alles im Einklang mit einer energiesparenden Bilanz, einer hohen Effektivität und natürlich einer klimafreundlichen Energie. So steht schon seit 2009 hier im GEG, dass ein gewisser Mindestanteil an erneuerbaren Energien bereits Pflicht ist.

Auf das GEG muss aber nicht extra separiert geachtet werden, weil manche Passagen äußerst schwierig für den Laien zu verstehen sind. Die Monteure für die neuen Heizungsanlagen sollten in jedem Fall erfahren und geschult genug sein, um die aktuellen Richtlinien zu berücksichtigen und die Beratung entsprechend auch der kommenden Gesetzeslage anzupassen, um eine gute Heizungsanlage daheim einbauen zu können!

Heizen und dennoch sparen – so geht’s!

Natürlich ist der erste Schritt zu einer gesunden und klimafreundlichen Energie der Austausch der alten Heizungsanlage. Doch auch um die adäquate Wärmelieferung daheim soll es gehen, um so Schimmel vorzubeugen, aber auch im Winter nicht frieren zu müssen. Dennoch ist es eine Vorsorgemaßnahme, das Heizen richtig zu üben, was leider nicht jeder kann. Oftmals sind die Heizkörper viel zu hoch eingestellt, verbrauchen so unnötig Energie und darüber hinaus kosten sie auch unnötig Energie. Deswegen geben wir hier gerne noch zum Abschluss ein paar Energiespartipps im Umgang mit dem Heizen mit auf dem Weg, um so in Zukunft kosten- und klimasparend eingreifen zu können, aber nicht frieren zu müssen.

1. Thermostat nutzen und richtig einstellen

Viele verzichten auf ein Thermostat, dabei kann dies die Rettung sein. Zum einen sollen Räumlichkeiten im Winter nie unter 16 Grad abkühlen, da sonst Schimmelgefahr besteht und zum anderen kann man so die Räumlichkeiten gemäß ihrer Nutzung und der damit verbundenen Wärme anpassen.

So lässt sich am Thermostat regulieren, dass das Wohnzimmer mit angenehmen 20 Grad perfekt eingestellt ist, während ungenutzte Räume im Winter bei 16 Grad vollkommen ausreichend sind. Im Schlafzimmer reichen sogar 18 Grad aus.

Ein Thermostat klärt also über die tatsächliche Temperatur auf und kann so viel Energie sparen, wenn man anhand dessen die Heizungen einstellt.

2. Heizungen richtig einstellen

Die Heizungsstufen auf dem Regler der Heizungen haben natürlich eine Bedeutung. Ob bei Gaszentral- und Fernwärme, sie müssen richtig eingestellt werden. So ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass eine Heizung auf der Stufe 3 in etwa 20 Grad warm sein muss. Damit weiß man als Verbraucher sofort, wie man daheim heizen muss, um die angemessene und sogar von der Verbraucherzentrale empfohlene Temperatur zu erhalten. Folgende Heizstufen sollte man daher kennen, um das richtige Heizen sparsam und wärmeliefernd zugleich ermöglichen zu können:

– 1 Stufe: Circa 12°C

– 2 Stufe: Circa 16°C

– 3 Stufe: Circa 20°C

– 4 Stufe: Circa 24°C

– 5 Stufe: Circa 28°C

Mit dieser Auflistung weiß jeder inklusive eines Thermostat, wie daheim am besten effektiv, wärmeliefernd, sparsam und klimaschonend zugleich geheizt werden kann.

3. Möbel haben vor Heizkörpern nichts zu suchen

Um die Energie nicht einfach verpuffen zu lassen, ist es wichtig, dass vor den Heizkörpern bitte keine Möbel positioniert werden. Ansonsten erhalten diese die schöne Wärme durch die Heizungen, aber nicht die Räumlichkeiten. Die Luft muss zirkulieren können und das gilt auch für die Heizungswärme.

Im Einfamilienhaus bleibt es in Zukunft schön warm und klimafreundlich!

Nach all den Informationen rundum die Anschaffungskosten und Jahreskosten, die für die Heizungsanlagen zu erwarten sind, sollte die Suche nach der geeigneten Alternative daheim sicherlich leichter fallen. Doch auch mit der staatlichen Förderung ist die Suche vielleicht umso leichter, weil die finanzielle Seite deutlich entspannter ausschaut. Wer dazu noch richtig heizt, der kann viel gewinnen, sodass das Einfamilienhaus zukünftig nicht nur warm, sondern klimafreundlich zu gleich bleibt!

Quelle: bigstockphoto.com / kadmy

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.