Sommer, Sonne, Wohnung zu heiß? Angenehm bleibt es mit unseren Tipps!
Wenn die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr sanft die Luft erwärmen, ist das noch angenehm. Wer allerdings im Dachgeschoss wohnt oder große Südfenster hat, spürt auch jetzt schon, wie stark die Sonneneinstrahlung ist. Wird die Wohnung zu warm, ist das unangenehm.
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Als ideale Schlaftemperatur gelten kühle 16 Grad Celsius bis maximal 18 Grad Celsius. In den Wohnräumen darf es mit bis zu 20 Grad Celsius auch ein wenig wärmer sein – noch höhere Temperaturen werden nur über dem Wickeltisch des Babys und beim Toilettenstuhl der Urgroßmutter benötigt. Was tun, wenn die Wohnung 30 Grad Celsius hat und das Thermometer immer noch weiter nach oben klettert? Hier unsere Tipps!
Welche Maßnahmen helfen beim Wohnung kühlen?
Während die Häuser auf dem Land relativ weit auseinander stehen und die Luft zwischen den Bauwerken zirkulieren kann, stehen die Mauern und Wände in den Städten dicht an dicht. Die Steinmassen heizen sich am Tag auf und geben in der Nacht die Hitze an die Umgebungsluft ab – wenn denn da ausreichend Umgebungsluft wäre.
Da die Stadt dicht bebaut und der Boden mit dunklen Teerflächen versiegelt ist, können die Häuser auch in der Nacht nicht ausreichend abkühlen. Während also auf dem Land in der Nacht die Temperaturen sinken und ein geöffnetes Fenster die kühle Luft auch in die Wohnung bringt, bleibt die Stadtwohnung trotzdem stickig und heiß.
Feuchte Handtücher vor das Fenster
Man kann allerdings ein wenig nachhelfen. Wer handfeuchte Tücher oder Bettlaken vor das Fenster hängt (dünne Tücher einfach im Fensterrahmen einklemmen) oder zwischen Stühlen spannt, der wird bald ein wenig Kühle genießen können. Warum funktioniert das so gut?
Die feuchten Tücher trocknen in der warmen Luft. Bei diesem Vorgang wird der Luft allerdings Wärme entzogen Das ist die sogenannten Verdampfungswärme. Nicht nur die verdampfende Flüssigkeit kühlt ab, sondern eben auch die Umgebungsluft. Und diese Kühle hat ebenfalls einen Namen, sie wird als Verdunstungskälte bezeichnet.
Wissenswert: Oft werden Brunnen und öffentliche Grünanlagen im Stadtbild eingeplant. Wenn die Grünanlagen im Sommer so großzügig gegossen werden, dass die Straßen rund um die Bäume herum ebenfalls mit Wasser bedeckt sind, ist das Absicht: Das verdampfende Wasser kühlt den Straßenbelag und die Luft darüber. Man hat in Studien herausgefunden, dass die Temperatur durch sinnvoll angelegte Wasser- und Grünanlagen um bis zu 10 Grad Celsius gesenkt werden kann.
Luftzirkulation unterstützt den kühlenden Effekt
Luft kann immer nur eine bestimmte Menge an Feuchtigkeit aufnehmen, dann ist sie gesättigt. Bei warmer Luft ist das etwas mehr als bei kalter Luft. Für die Planung von Städten heißt das: Die Luft muss durch die Straßen zirkulieren können und die verdunstete Feuchtigkeit abführen. Dann kann in der kühleren, trockenen Luft gleich wieder Wasser verdunsten, und die Temperatur sinkt weiter.
Breit angelegte, unverstellte Straßenzüge und offene Plätze sollen dabei helfen. Überträgt man diesen Gedanken nun auf die Wohnung im Sommer, ergibt sich daraus: Wer für Durchzug sorgt, kühlt die Wohnung noch effizienter.
Morgens und abends die Wohnung nach Süden und Norden hin öffnen. Die niedrigste Temperatur herrscht um den Sonnenaufgang. In Deutschland ist das im Hochsommer also in den Stunden zwischen 3:00 Uhr morgens und 5:00 Uhr morgens. Sowie die Sonne ein Fenster bescheint, sollte das geschlossen werden. Dort, wo Schatten herrscht, bleibt es etwas länger kühl. Und sogar in der ärgsten Mittagshitze kann man noch lüften: Die Nordwand der Häuser ist immer kälter als der Rest. Wer ein Nordfenster hat, öffnet es und versucht, mit einem Ventilator für etwas Luftbewegung zu sorgen.
Schotten dicht: Sonnenlicht und Infrarotstrahlung
Sonnenlicht ist zuerst einmal sichtbares Licht. Aber das Spektrum, dass das menschliche Auge wahrnehmen kann, ist längst nicht alles. Sonnenlicht besteht aus viel mehr Strahlung, als der Mensch sehen kann.
Tipp: Schließt man nun überall da, wo das Sonnenlicht mehr oder weniger direkt auf die Fenster trifft, die Rollläden, bleibt auch die Infratrotstrahlung, also die Wärme, draußen.
Das funktioniert am wirkungsvollsten, wenn die Fenster mit hellen Außenrollläden ausgestattet sind. Denn das Fensterglas lässt die Wärme passieren – Vorhänge innen vor dem Fenster lassen den Raum zwar gefühlt ein wenig kühler erscheinen, machen in der Temperatur aber de facto keinen nennenswerten Unterschied. Außen angebrachte Markisen und Rollläden leisten mehr.
Klimaanlagen und Wärmepumpen
Natürlich können Räume auch über Klimaanlagen gekühlt werden. Die gelten als stromintensiv und damit umweltschädlich, sind aber manchmal einfach nötig. Wie sonst sollten Bürotürme aus Glas und Stahl überhaupt noch Arbeitsplätze bieten, die von Menschen genutzt werden?
Für die eigene Wohnung oder das eigene Haus gibt es aber noch eine andere Möglichkeit. Wärmepumpen ermöglichen die umweltfreundliche Klimatisierung von Räumen.
Wenn nichts mehr hilft: Leichte Kleidung, Teppiche einrollen
Wer in der Stadt in einer Mietwohnung lebt, kann unter Umständen nicht so viel machen. Klimaanlage oder Wärmepumpe einbauen fällt dann weg, und einfach mal ein Fenster in die Nordwand des Hauses brechen ist auch nicht möglich. Wenn gar nichts mehr geht und es im Sommer einfach zu heiß wird, helfen die folgenden Tipps zumindest ein wenig:
- leichte, weite Kleidung aus Naturtextilien tragen
- Teppiche einrollen (speichern die Wärme)
- nicht dringend benötigte elektrische Geräte so weit wie möglich ausschalten (geben Wärme ab)
- nur nachts und morgens lüften
- keine warme Mahlzeiten und beim Kochen die Dunstabzugshaube (mit Abzug nach draußen) nutzen
- Wärmflasche mit kaltem Wasser füllen, T-Shirt aus dem Eisfach anziehen