Heizung zu wenig Druck gefährlich

Druckmessgerät

Die Heizung bleibt kalt und heizt den Raum nicht auf. Das kennen Sie bestimmt. Nun wird nach den Ursachen geforscht, woran es liegen kann und wie man den Fehler, möglichst schnell und ohne hohe Kosten, beheben kann. Am liebsten auch, ohne einen Handwerker zu benötigen. Meist finden Sie den Fehler sehr schnell, da die Heizung zu wenig Druck aufbaut. Wie gefährlich das ist und wie es behoben wird, wissen die wenigsten, dabei ist es recht einfach.

Der Druck ist wichtig

Keine Heizung funktioniert ohne Druck. Dieser Druck ist wichtig, damit das Wasser, welches im Heizkessel zirkuliert, energieeffizient aufbereitet wird. Dieses Wasser, welches im Heizkessel erwärmt wird, gibt seine Wärme an Ihre einzelnen Wohnräume ab und sorgen für eine angenehme Temperatur. Was aber, wenn der Druck der Heizung nicht mehr ausreicht, um das Heizwasser auch nach ganz oben zu transportieren?

Schäden durch zu wenig Druck

Sie merken, dass Ihre Heizungen nicht mehr richtig warm werden und Ihre Wohnung kalt bleibt. Die Ursache dafür, ist in den meisten Fällen, dass die Heizung Druck verliert und nicht mehr alle Heizkörper mit genügend warmen Wasser versorgen kann. Bei länger anhaltendem Druckverlust in der Heizanlage, können sogar gravierende Schäden auftreten. Der Druck muss konstant bei einem Bar mindestens liegen oder darüber. Dies ist der Druck, der der normalen Atmosphäre entspricht. Liegt der Druck darunter, kann Luft über die Thermostate und Verschraubungen Ihre Heizanlage eindringen. Dies führt langfristig zu Oxidationen, welche eine Korrosion auslösen können.

Der optimale Druck

Der beste Druck für Ihre Heizung ist abhängig von verschiedenen Punkten. Die Höhe des Gebäudes ist dabei der Wichtigste. Auch die Art der Heizung ist nicht unwichtig. Es versteht sich von alleine, dass in einem Hochhaus der Druck höher sein muss als in Ihrem Einfamilienhaus. Bei einem Einfamilienhaus sollte der Druck bei 1,5 bar liegen und an der höchsten Stelle des Gebäudes noch 0,5 bar über dem normalen Druck von einem Bar liegen. An den meisten Heizungsanlagen ist der Druckbereich dementsprechend markiert. Wichtiges noch dazu. Auch hoher Druck kann Ihre Heizungsanlage erheblich beschädigen. So kann ein Membran beschädigt werden, oder das Sicherheitsventil zerstört werden.

Wasserdruck ist nicht in Ordnung – Was kann man tun?

Das Wasser auch zu den entferntesten Heizkörpern transportieren, ist die Aufgabe des Wasserdruckes. Ist dieser zu gering, werden nur die Heizungen heiß, welche sich am nächsten zur Anlage befinden. Bei einem zu hohen Wasserdruck, sollten Sie es vermeiden, Wasser aus der Heizung laufen zu lassen. Dieses Wasser sorgt für einen gleichbleibenden Druck in der Anlage und sollte auch zu dieser passen. 

Auch hier ist es ratsam, einen Fachmann zu kontaktieren. Sollte der Druck nun nachlassen, können Sie das Heizungswasser auffüllen. Meist ist dies die erste Lösung, welche auch dann wieder für gleichbleibende Raumtemperaturen sorgt. Wenn Sie dies selbst auffüllen, nehmen Sie Ihr Manometer als Hilfe. Dort sind grüne Markierungen zu sehen und auch ein Pfeil. Die Markierungen zeigen den Bereich an, welcher der Optimale für Ihre Heizanlage ist.

Die häufigsten Ursachen

Mit Erschrecken haben Sie nun festgestellt, dass Ihre Heizung stetig Druck verliert. Die Ursache dafür, ist für Sie als Nicht-Heizungsmonteur, zwar sicher ein technisches Problem, aber Sie können es nicht lokalisieren. Die Ursachen, die am meisten dafür sorgen, dass Ihre Heizung Druck verliert, sind zum Beispiel ein Ausdehnungsgefäß, welches falsch eingestellt, oder gar defekt ist. Auch sind die Sicherheitsventile verantwortlich, wenn diese nicht korrekt arbeiten.

Wenn ein Schnelllüfter nicht richtig schließt, oder es sogar Leckagen im Heizungskreislauf gibt, kann der Druck massiv abfallen. All das, sind Ursachen, welche den Heizfluss beeinträchtigen können. Was die wenigsten wissen, auch das stetige und viele Entlüften der Heizkörper, kann dazu führen, dass der Druck fällt. Durch das Ablassen der Luft bis zum Wasseraustritt, verliert die Anlage immer Wasser. Bei mehreren Heizungen und dem mehrfachen Entlüften, kommen da schnell ein paar Liter Wasser zusammen. Dieses fehlt dann in der Anlage und somit sinkt der Druck.

Die Fehler beheben

Das angesprochene Membranausdehnungsgefäß ist unabdingbar für die Druckregulierung. Da sich Wasser bei Hitze ausdehnt, sorgt dass in Ihrer Heizung für stetig wechselnden Druck Ihrer Anlage. Da dies aber nicht richtig ist, sorgt dieses Gefäß für gleichbleibenden Druck und die Funktion Ihrer Anlage. Ist dieses Gefäß nun falsch eingestellt, oder gar defekt, sinkt der Druck stetig, da das warme Wasser keinen Druck mehr aufbauen kann. Empfehlenswert ist es deshalb, wenn Sie das Membranausdehnungsgefäß jährlich durch einen Fachmann checken lassen. Dieser erkennt auch einen Defekt und tauscht das Gefäß aus.

Das Sicherheitsventil, welches die letzte Sicherung Ihrer Heizungsanlage darstellt, hat die Aufgabe, den vorhandenen Druck zu reduzieren. Dazu wird durch das Ventil Wasser oder Dampf abgelassen, wenn der Druck die Maximalwerte überschreitet. Meist wird dies Ventil im Bereich des Vorlaufes zum Wärmeerzeuger angebracht. Das Sicherheitsventil funktioniert durch die Kraft, welche durch den Druck erzeugt wird und die Ventilfeder öffnet, sobald der Maximaldruck überschritten wird.

Tropft dieses Ventil, ist der Druck der Anlage zu hoch. Dies ist der Fall, wenn das Membranausdehnungsgefäß defekt ist und den schwankenden Druck daher nicht regulieren kann. Daraus ergibt sich, dass das Ventil sich öffnet und solange Wasser ablässt, bis der zulässige Bereich wieder erreicht wurde. Dies führt zu erheblichen Druckverlust, da bei Abkühlung des Heizwassers der Druck unters Minimum rutscht und Luft in Ihre Anlage eindringt.

Grundsätzlich ist ein tropfendes Sicherheitsventil eine Gefährdung der Heizanlage. Sie sollten dieses nicht unterschätzen und das Ventil auch nicht mit einem Stopfen verschließen. Das Ventil kann damit seiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachgehen und es bilden sich Risse. Der dann wahrscheinlich entstehende Rohrbruch, bringt größere Probleme als ein Druckverlust.

Auch das Entlüftungsventil ist eine der häufigsten Ursachen für Druckverlust. Das Ventil dient dazu, eingedrungene Luft über die Heizkörper wieder raus zu lassen. Das bekannte Glucksen deutet darauf hin, dass Ihre Heizungen zu viel Luft haben. Mit einem Entlüftungsschlüssel können Sie diese oben am Heizkörper entweichen lassen. Dies ist wichtig, da die Luft es dem Wasser nicht ermöglicht, die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Wasserverlust führt zu Druckabfall

Ihre Heizungsanlage kann noch so perfekt gebaut und dicht sein. Einen perfekten Schutz gegen eindringende Luft gibt es nicht. Sogar über alte Fußbodenheizungen oder Stopfbuchsen, dringt diese in Ihre Anlage und verursacht dadurch Korrosion. Auch wird der Wärmetausch behindert. Sie sollten auf jeden Fall einen Experten hinzuziehen, wenn der Druck am Manometer dauerhaft den Umgebungsdruck um 0,5 Bar unterschreitet. Dieser kann in der regele sehr schnell feststellen, ob Sie einen Heizanlagenschaden haben, oder es sich um eine natürliche Ursache handelt. Diese Art der Leckagen sind die gravierendsten Ursachen für den Druckabfall in Ihren Heizkörpern. Durch nasse Flecken zeigen sich diese Schäden, welche umgehend durch einen Heizungsmonteur begutachtet werden sollten. Dieser wird mit einer Wärmebildkamera das Leck suchen, da sich dies nicht in unmittelbarer Nähe der Wasserflecken befinden muss.

Fazit

Bei Druckverlust in der Heizanlage, kann es sehr schnell kalt werden in Ihrer Wohnung. Die Ursachen dafür, reichen von Luft in den Heizkörpern bis zum Rohrbruch. Meist ist es ein Wasserverlust durch ein defektes Bauteil. Sie sollten in den meisten Fällen einen Spezialisten hinzu rufen, welcher Ihnen genau sagen kann, was kaputt ist und ersetzt werden muss. So sparen Sie in der Regel, meist aufwendigere Reparaturen und Beseitigungen von Schäden. Dazu gehört auch die jährliche Überprüfung Ihrer Heizanlage. So wird gewährleistet, dass auch Sie im Winter in gut temperierten Räumen überall in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus, den Winter genießen können.

Quelle: bigstockphoto.com / Phantom1311

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.