Braunkohlebriketts: Angenehme Wärme?

Braunkohlebriketts gestapelt

Die aus Braunkohle hergestellten Braunkohlebriketts gehören zu den sogenannten festen Brennstoffen. Gegenüber anderen Brennstoffen aus dieser Kategorie zeichnen sich durch einen vergleichsweise günstigen Preis und eine lange Brenndauer aus. Wir klären, für welche Heizgeräte sich Braunkohlebriketts eignen, welchen Heizwert und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Die Herstellung von Braunkohlebriketts

Die Herstellung von Braunkohle erfolgt in sogenannten Strangpressen aus getrockneter Feinkohle. Diese wird in Formen gegeben und anschließend mit einem Stempel unter extrem hohem Druck von bis zu 120 Megapascal gepresst. Hierbei nehmen sie in der Regel eine kubisch-rechteckige Form an. Nach dem Pressvorgang fallen die Briketts aus der Anlage und werden, zumeist in Bündeln, für den Verkauf abgepackt.

Eigenschaften von Braunkohlebriketts

Braunkohlebriketts werden, wie der Name bereits sagt, aus Braunkohle hergestellt. Hierbei handelt es sich, wie auch bei Erdöl und Steinkohle, um einen sogenannten fossilen Energieträger. Dies bedeutet, dass die Braunkohle über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren hinweg entstanden ist. Bei diesem Vorgang wurden abgestorbene Pflanzenreste im Erdreich enorm hohem Druck und Temperaturen ausgesetzt.

Braunkohle wird heute im Tagebau abgebaut. Solche Tagebaue gibt es in Deutschland heute noch im Ruhrgebiet sowie in der Lausitz in Sachsen. Wie alle fossilen Energieträger emittieren Braunkohlebriketts während ihrer Verbrennung zahlreiche Schadstoffe. Zu diesen gehören neben Schwefeldioxid auch Feinstaub sowie Stickoxide. Somit belasten Braunkohlebriketts die Umwelt stärker als andere Brennstoffe. Weiterhin ist der Verbrennungsgeruch von Braunkohlebriketts relativ unangenehm, weshalb sie heute deutlich seltener genutzt werden als noch vor einigen Jahrzehnten.

Brenndauer und Heizwert von Braunkohlebriketts

Briketts aus Braunkohle brennen deutlich länger als Scheitholz und auch als Holzbriketts. Eine Brenndauer von bis zu 8 Stunden ist abhängig von der Qualität durchaus möglich. Bis zu 4 Stunden lang kann hierbei die volle Nennleistung des Heizgeräts erzielt werden.

Darüber hinaus haben Sie einen deutlich höheren Brenn- bzw. Heizwert als die beiden anderen festen Brennstoffe. Sie haben einen Brennwert von ca. 5,9 kWh pro kg (Scheitholz: ca. 4 kWh, Holzbriketts ca. 5 kWh). Durch die lange Brenndauer müssen Braunkohlebriketts weniger oft nachgelegt werden. Hierdurch erhöht sich vor allem bei geschlossenen Feuerstellen die Effizienz deutlich.

Kosten und Preis-Leistungsverhältnis von Braunkohlebriketts

Briketts aus Braunkohle sind im 10 kg Gebinde bereits ab etwa 2,20 Euro erhältlich. Bei größeren Mengen sinkt der kg-Preis nochmals deutlich. Legt man einen Preis von 22 Cent pro Kilogramm zugrunde, ergeben sich bei einem Brennwert von 5,9 kWh pro kg Kosten in Höhe von nur rund 4 Cent pro kWh. Dies ist im Vergleich mit anderen Brennstoffen sehr günstig und spricht aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten für die Verwendung von Braunkohlebriketts.

Für diese Heizgeräte sind Braunkohlebriketts geeignet

Prinzipiell können Briketts aus Braunkohle in allen Heizgeräten verbrannt werden, die für die Befeuerung mit Festbrennstoffen ausgelegt sind. Hierzu zählen offene Kamine sowie Kaminöfen, Kachelöfen sowie Dauerbrandöfen. Ob ein Heizgerät für den Betrieb mit Braunkohlebriketts zugelassen ist, lässt sich den Herstellerangaben entnehmen.

Achtung: Außerdem muss beachtet werden, dass es regional Verbrennungsverbote für Briketts aus Braunkohle gibt, da sie starke Schadstoff- und Geruchsemissionen verursachen. Dies gilt es vor der Verwendung der Briketts im heimischen Ofen in jedem Fall mit dem Schornsteinfeger abzuklären.

Lagerung von Braunkohlebriketts

Aufgrund ihrer kompakten und gleichmäßigen Abmessungen lassen sich Briketts aus Braunkohle hervorragend lagern. Bestimmte Anforderungen an die Lagerstätte gibt es hierbei nicht. Einzige Voraussetzung: Der Lagerort muss trocken sein, damit die Briketts nicht feucht werden und infolge dessen nicht mehr richtig brennen.

Vor- und Nachteile von Braunkohlebriketts im Überblick

Braunkohlebriketts bieten sowohl Vor- als auch Nachteile, die bei der Auswahl des geeigneten Brennstoffs zu berücksichtigen sind:

Vorteile

  • lange Brenndauer
  • gleichmäßige Verbrennung aufgrund homogener Beschaffenheit
  • hoher Heizwert
  • nahezu überall erhältlich
  • sehr gute Lagereigenschaften
  • vergleichsweise günstig

Nachteile

  • starke Umweltbelastung beim Abbau
  • fossiler Brennstoff mit hohen Schadstoffemissionen
  • unangenehmer Verbrennungsgeruch
  • im Vergleich zu Scheitholz und Holzbriketts „schmutzige“ Handhabung
Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.