Eine Fußbodenheizung gehört zu einer der beliebtesten Heizungssysteme im deutschen Haushalt. Neben den Aspekten wie warmen Füßen überzeugt auch die tiefgehende und somit langanhaltende Wärme selbst.
Doch was macht man mit einer Fußbodenheizung im Sommer, wenn es warm ist? Die Überlegung könnte sein sie auszustellen, doch ist dies wirklich sinnvoll?
Im folgenden Artikel beleuchten wir die Thematik der Fußbodenheizung im Sommer und welche Maßnahmen am besten ergriffen werden, damit die Heizung nicht beschädigt wird und nichts verschwendet wird.
Was ist eine Fußbodenheizung und wie funktioniert sie?
Eine Fußbodenheizung ist ein Heizsystem, dass sowohl in den Fußboden als auch in die Wände eines Gebäudes eingebaut ist. In der Regel geschieht dies aus dem Grunde der Einfachheit beim Errichten des Gebäudes.
Während es bis vor einigen Jahren noch als Luxus gesehen wurde und viele Leute sich keine installieren ließen, werden mittlerweile immer mehr Vorteile der Fußbodenheizung bekannt und es werden mehr dieser Systeme verkauft.
Der Grund dafür liegt in der Art der Heizung, denn eine Fußbodenheizung heizt deutlich tiefgehender als ein Heizkörper.
Bei einem Heizkörper wird generell nur die Luft erhitzt, aber bei einer Fußbodenheizung kommt die Wärme aus den Wänden und dem Fußboden. Dadurch bleibt die Wärme auch nach Abschalten der Heizung länger im Raum und Wärme kann beispielsweise über Nacht länger gespeichert werden.
Während bei einem Heizkörper nach Abschalten der Raum schnell erkaltet ist dies bei einer Fußbodenheizung nicht der Fall, da die Wände und der Fußboden noch mehrere Stunden Wärme spenden können.
Durch die hohe Nachfrage ist es mittlerweile auch möglich eine Fußbodenheizung im Nachhinein noch einzubauen. Trotzdem ist es immer noch ein höherer Aufwand, als wenn man sie bereits von Anfang an einbauen lässt.
Doch wie geht man mit einer Fußbodenheizung im Sommer vor?
Ist das Abschalten der Fußbodenheizung sinnvoll?
Zuerst einmal die Frage, warum so viele Menschen überhaupt darüber nachdenken ihre Fußbodenheizung im Sommer abzuschalten.
Die Antwort dafür ist einfach, denn viele Menschen erhoffen sich so Energiekosten einzusparen. Ob dies ratsam ist kann man nur individuell entscheiden, wenn man das Heizungsmodell kennt, denn auch bei Fußbodenheizungen gibt es verschiedene Modelle.
Bei manchen ist man gut damit beraten die Heizung abzustellen, bei anderen empfiehlt es sich sie auch im Sommer laufen zu lassen, da es besser für das System selbst ist und außerdem keine höheren Kosten entstehen.
Was sollte man beachten?
Wie bereits erwähnt sollte man auf den Heizungstyp achten. Bei einer elektrischen Heizung zum Beispiel, also einer solchen, die unter Parkett oder Laminat verlegt ist, kann man diese nach Belieben an und auch wieder ausschalten.
Dieses Modell kann sich schleunig erwärmen und so kann sie auch spontan, zum Beispiel in der Nacht, wenn es mal kalt ist schnell wieder an und ausgestellt werden ohne dadurch ewig warten zu müssen bis sie sich erhitzt hat.
Anders ist es aber bei einer Fußbodenheizung, die über die Zentralheizung betrieben wird. In diesem Fall sollte man die Heizung nur dann anstellen, wenn man weiß, dass man keinen spontanen Bedarf hat sie zu nutzen.
Dieses Modell braucht nämlich einige Zeit bis es erhitzt ist. Generell wird daher empfohlen nur einige nicht genutzte Fußbodenheizungskreise abzuschalten und andere weiterlaufen zu lassen.
Ein Modell, welches man am besten gar nicht abschalten sollte, ist jenes mit einem Thermostat. Empfohlen wird diese Art konstant laufen zu lassen und im Sommer zum Beispiel einige niedrige Temperatur einzustellen ohne alles abzustellen.
Wenn man eine Wärmepumpe installiert hat gibt es auch die Möglichkeit die Heizung als Kühlungsmittel zu benutzen, da eine bevorzugte Temperatur eingestellt werden kann.
Dadurch hat man die Möglichkeit die Räumlichkeiten im Sommer zu kühlen und im Winter zu wärmen.
Ein ähnliches Beispiel ist die Bodenheizung mit Wärmetauscher. Auch diese kann, ohne extra installieren einer Klimaanlage im Sommer kühlen und im Winter wärmen, je nachdem wie man es gerade eingestellt hat.
Die Funktionsweise ist dabei, dass die Wände und der Boden heruntergekühlt werden, wodurch die gesamte Temperatur im Haus sinkt und eine angenehme Kühle entsteht.
Generell kann man bei letzteren Möglichkeiten die Heizung auf einen Sommermodus setzen, also die Funktion des Kühlens aktivieren. Dies funktioniert ähnlich wie bei einer normalen Heizung und kann vollzogen werden ohne vorher neue Objekte zu installieren oder kaufen zu müssen.
Welche Faktoren spielen eine Rolle?
Ob das Abschalten einer Bodenheizung sinnvoll ist hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Einen wären da die vorher erwähnten Modelle. Es gibt keine Pauschalaussage, ob es immer sinnvoll oder unsinnig ist. Letztendlich kommt es auf das Modell an was Sie zuhause haben!
Bei jenen Modellen, die man ohne Probleme abschalten und auch spontan wieder anschalten kann, gibt es im Großen und Ganzen keine Bedenken, da auch bei plötzlicher Frische die Heizung wieder angestellt werden kann.
Neben dem Modell ist, dass der zweite Punkt auf den man achten sollte. Wenn über mehrere Wochen oder Tage nur heiße Temperaturen angesagt werden und man ist sich sicher, dass man die Heizung nicht spontan brauchen wird, dann kann man diese abschalten. Man muss nur daran denken, dass sie Zeit braucht um wieder warm zu werden.
Bei Modellen, die ebenfalls eine kühlende Funktion bieten, sollte man im Sommer darüber nachdenken die Heizung in den Sommermodus zu stellen.
Dabei profitiert man nämlich von der angenehmen Kühle, die sich im Haus verbreitet. Die Variante so zu kühlen ist übrigens deutlich umweltfreundlicher und günstiger als das Anschalten einer Klimaanlage, da es weniger Strom zieht und die Fußbodenheizung bereits am laufen ist.
Des Weiteren tauscht eine Klimaanlage nur die heiße Luft mit kalter Luft, sodass viel Energie notwendig ist und der Erfolg auch nur temporär ist.
Vor- und Nachteile
Das Abschalten einer Fußbodenheizung hat klare Vorteile, wenn über einen längeren Zeitraum warmes Wetter angesagt wird und man die Heizung nicht braucht.
Wenn die Bodenheizung keine Kältefunktion hat, dann erfüllt sie ihren Zweck im Sommer auch nicht und kann ruhig abgeschaltet werden.
Im Fall dessen, dass es aber plötzlich mal warm wird gibt es bei manchen Modellen ein Problem, da sie sich nicht schnell genug aufwärmen können. Hierbei wieder der Appell vorher die Heizung wieder einzuschalten.
Bei Heizungen mit Wärmepumpen empfiehlt sich das Abschalten nicht, denn man kann so die Kühlfunktion nicht nutzen.
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