Das Thema Heizungen ist wichtig, insbesondere deshalb da sich die Industrie momentan in einer Umschwungphase befindet, denn viele der alten Heizungssysteme sind nicht mehr zeitgerecht. Deshalb werden modernere Anlagen nicht nur empfohlen, sondern auch vom Staat gefördert. Doch wenn man sich dazu entschieden hat seine Heizungsanlage sanieren oder komplett austauschen zu lassen, so wird man recht schnell von der riesigen Auswahlmöglichkeit erschlagen. Um bei dem großen Angebot trotzdem das Richtige zu finden lohnt es sich einen Blick auf die wichtigsten Informationen und Typen eines Teils zu werden, wie zum Beispiel bei Heizkörpern.
Ein Überblick über Heizkörpertypen
1. Plattenheizkörper
Diese Heizkörperart ist eine der bekanntesten Typen und besteht aus einer oder mehreren Heizplatten. Zwischen diesen Heizplatten sind sogenannte Konvektionsbleche angebracht. Plattenheizkörper wärmen im Gegensatz zu anderen, die mit Warmwasser wärmen, mit Strahlung. Dabei gilt, je mehr Heizplatten der Heizkörper hat, desto mehr Wärme kann er spenden. Auch die eingestellte Vorlauftemperatur hat einen Einfluss auf die Energieabgabe des Heizkörpers. Diese Modelle eignen sich sowohl für Gas- als auch für Öl- und Holzheizungen. Günstigere Modelle liegen dabei preislich bei 50EUR, während teurere und größere rund 250 EUR erreichen können..
2. Gliederheizkörper
Dieser Heizkörpertyp ist sozusagen das Urgestein unter den Heizkörpern und ist einer der Vorläufer der modernen Typen. Der Körper besteht aus verschiedenen Stahlgliedern (ältere Varianten bestehen häufig aus Guss und sind deutlich schwerer), die mit Heizwasser durchlaufen werden und sich schließlich erwärmen. Die Energieabgabe erfolgt durch Strahlung und Konvektion. Grundsätzlich reichen niedrige Vorlauftemperaturen für ein solides Erwärmen der Heizkörper. Während nach oben hin alle Preise möglich sind, bekommt man ein günstiges Modell ab 40 EUR.
3. Röhrenheizkörper/Badheizkörper
Röhrenheizkörper kommen häufig im Bad vor und werden deshalb auch Badheizkörper genannt. Der Heizkörper besteht dabei aus einzelnen Gliedern, die sich erwärmen und Energie durch Strahlung und Konvektion abgeben. Gerne wird dieser Typ in Badezimmern verwendet, da man ihn hervorragend für Handtücher benutzen kann. Diese Art wird ab 100 EUR verkauft, jedoch können teurere Modelle (je nachdem wie viele Glieder der Heizkörper hat) auch die 1000 EUR Grenze überschreiten. Am häufigsten sind sie in Warmwasserheizungen mit Brennwerttechnik verbaut.
4. Konvektor-Heizkörper
Der Konvektor-Heizkörper gibt wie der Name schon sagt, fast seine ganze Energie über Konvektion ab und besteht aus einzelnen Teilen um welche mit wasserbefüllte Rohre angebracht worden sind. Meistens wird dieses Modell unter Fenstern oder hinter einer Blende verbaut. Der Preis für einen solchen Heizkörper liegt dabei bei ungefähr 150 EUR.
5. Flächenheizungen
Wie man es sich vielleicht schon denken kann nutzen Flächenheizungen große Fläche, weswegen sie häufig in Fußböden oder Decken verbaut werden. Die Rohre durch die das Heizungswasser läuft, wird dabei direkt in große Flächen eingebaut und kann damit große Bereiche eines Hauses erwärmen. Diese Heizkörper geben nahezu ihre komplette Wärme durch Strahlung ab und sorgen für ein angenehmen Raumklima.
Preislich ist es schwer dieses Typ einzuordnen, da es viele verschiedenen Modelle gibt und es auf die Größe der Fläche ankommt.
Darauf sollte beim Kauf geachtet werden
Der Heizkörper wird als einer der wichtigsten Bestandteile in der Heizungsanlage gesehen und das richtige Modell ist für jeden Mensch eine individuelle Ansicht. Zuallererst sollte auf die Dimensionierung geachtet werden, denn beim Thema Heizkörper geht es nicht darum irgendetwas in einer Einheitsgröße zu kaufen, sondern das richtige Modell für sein Haus zu finden. Hierbei muss zuallererst die Heizlast berechnet werden, denn aufgrund dessen kann man entscheiden wie groß die neuen Heizkörper für das Haus sein müssen, damit es optimal erwärmt werden kann. Mit der passenden Dimensionierung und anschließenden Heizens lässt sich eine Energieverschwendung vermeiden und senkt damit auch im Schnitt die Kosten.
Neben der Dimensionierung ist auch die richtige Position des Heizkörpers wichtig, denn bringt man sie zum Beispiel unterm Fenster an so kann die Wärme die vom Fenster herkommende Zugluft minimieren.
Bei den vorher genannten Punkten sollte ein erfahrener Heizungstechniker zu Rate gezogen werden, der Sie zum Beispiel bei der Heizlastberechnung unterstützen und aufgrund dieses Ergebnisses beraten kann. Nach dieser Beratung kann man am besten entscheiden, welcher Heizkörper für Einen die richtige Wahl ist und welche Größe benötigt wird um das Haus zwar warm, aber auch umweltfreundlich zu haben.
Ein zuverlässiges Indiz für einen guten Heizkörper bietet das Gütesiegel. Beispielsweise das CE Siegel prüft die Heizkörper darauf, ob die EU-Normen erfüllt wurden und wie die Wärmeleistung des jeweiligen Modelles ist. Mit einem Blick auf die Siegel eines Heizkörpers kann somit eine gute Erstauswahl gefunden werden, mit der man sich später an einen Heizungstechniker wenden kann, der mit Ihnen zusammen die Auswahl noch weiter eingrenzt.
Wärmeabgabe: Strahlungswärme vs. Konvektionswärme
Die beiden Begriffe Strahlung und Konvektion fielen bereits bei den Heizkörpertypen, jedoch sind sie wahrscheinlich nicht jedem ein Begriff.
Konvektionswärme wirkt, indem die Luft rund um den Heizkörper erwärmt wird und die heiße Luft nach oben steigt. Diese Modelle werden in den meisten Fällen direkt unter einem Fenster angebracht, da dort die meiste Wärme verloren geht, was sich im Winter schnell bemerkbar macht, weil eventuell Zugluft entsteht. Mit dem Verbau eines Heizkörpers, der Konvektionswärme freisetzt, erreicht man, dass diese bautechnische Schwachstelle, das Fenster, nicht mehr so viel kühle Luft hineinlässt, da diese direkt beim Eintreten in den Raum von der Heizung aufgewärmt wird und nach oben steigt.
Die Konvektionswärme ist dabei das älteste Heizungsmodell der Welt, denn schon weit in der Vergangenheit, als die Menschen noch mit Feuer wärmten wurde Konvektionswärme freigesetzt und erwärmte so die Haushalte.
Die Strahlungswärme funktioniert vom Prinzip her anders, als die Konvektionswärme, denn sie erhitzt nicht die Luft, sondern Objekte oder Menschen. Vergleichbar ist dies mit der Sonne, denn auch die sendet langwellige elektromagentische Strahlen aus, die sich im Infrarotbereich befinden und erhitzt damit die Objekte, die von diesen Strahlen getroffen werden.
Vor- und Nachteile von Strahlungswärme
Ein Heizkörper, der Strahlungswärme freisetzt bringt einige Vor-, aber auch Nachteile mit sich.
Grundsätzlich wird diese Art der Wärme als angenehmer empfunden von den Menschen, da sie deutlich tiefer in den Körper eindringt (man denke an Fußbodenheizung), da wie bereits erwähnt die Objekte erhitzt werden und nicht die Luft.
Ein weiteren Vorteil den die Strahlungswärme bietet ist, dass die Luft nicht aufgewirbelt wird und damit auch der Staub und andere kleine Partikel, die sich im Raum befinden. Das Aufwirbeln dieser Partikel kann insbesondere für Allergiker problematisch werden und kann mit dem Einbau einer Heizung mit Strahlenwärme eliminiert werden.
Auch das Raumklima ist bei der Freisetzung von Strahlungswärme deutlich angenehmer, da die Luft nicht so trocken ist. Die trockene Heizungsluft kann dazu führen, dass die Schleimhäute zu trocken werden und Menschen werden häufiger krank. Außerdem hat die trockene Luft auch Auswirkungen auf die Haut, was besonders für Menschen mit Neurodermitis zum Problem werden kann. Möchte man diesen Störfaktor also eliminieren, lohnt es sich über den Einbau eines Heizkörpers mit Strahlenwärme nachzudenken.
Jedoch bringt die Strahlungswärme auch einige Nachteile mit sich. Zum Beispiel muss eine solche Heizung deutlich häufiger eingeschaltet werden, da der Raum gefühlsmäßig schneller erkaltet, als beim Wärmen mit Konvektion. Dadurch, dass die Objekte nicht länger erwärmt werden, stellt sich beim Menschen schneller das Kältegefühl ein, unabhängig davon, ob der Raum wirklich kälter geworden ist oder nicht. Dadurch wird die Heizung häufiger in Benutzung genommen werden und die Kosten steigen. Demnach werden trotz den anfänglichen niedrigen Anschaffungskosten, die Kosten mit der Zeit steigen und insgesamt genauso teuer werden wie Heizkörper mit Konvektionswärme.
Jedoch kann die Strahlungswärme trotz ihres Nachteils eine lohnenswerte Investition sein für Menschen, die Probleme durch die trockene Heizungsluft haben, wie zum Beispiel Allergiker oder Menschen mit Neurodermitis.
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