Mit der heutigen Technik eine Fußbodenheizung fräsen
Zu früheren Zeiten wurde bei einer Sanierung die Fußbodenheizung entweder auf dem bestehenden Estrich aufgebaut, oder aber der bestehende Estrich wurde abgetragen und nach der Installation der Heizelemente neu gelegt.
Sowohl die eine als auch die andere Methode waren nicht nur sehr kostspielig, sie waren auch zeitintensiv und mit sehr viel Dreck verbunden.
Nachteil der Aufbaumethode
Haben Sie sich nun dazu entschlossen, auf dem alten Estrich aufzubauen, hatte das zur Folge, dass sich dadurch folglich die Fußbodenhöhe gravierend erhöht hat. Diese Höhenveränderung bezieht sich sodann auf die Türrahmen, Türen sowie Treppenabsätze, die folglich auf die neue Höhe angepasst werden müssen.
Diese Aktion wird dann wieder entsprechend Mehrkosten verursachen und verringert ebenso unter Umständen die Raumhöhe merklich. Entscheiden Sie sich hingehen dazu, den alten Estrich abzutragen, bleibt Ihnen diese zusätzliche Umbauaktion wahrscheinlich erspart.
Die beste Methode, die Ihnen jedoch heute zur Verfügung steht, ist die Frästechnik.
Nachteile, den alten Estrich zu entfernen
Entscheiden Sie sich jetzt, den alten Estrich zu entfernen, kommt so einiges auf Sie zu. Der alte Bodenbelag muss natürlich bei jeder Methode entfernt werden, doch zusätzlich muss dann noch der Estrich entfernt werden.
Diesen müssen Sie dann noch aus dem Haus oder der Wohnung schleppen, was mit zusätzlichem Staub und Dreck verbunden ist. Wenn das alles geschafft ist, muss die Fußbodenheizung verlegt, und je nach Größe der Zimmer, tonnenweise Estrich neu gelegt werden.
Die Kosten werden auch immens sein – also eigentlich von Anfang bis Ende nur Nachteile, die Sie mit der heutigen Technik vermeiden können.
Frästechnik, um eine Fußbodenheizung zu installieren
Damit Sie sich einiges an Arbeit, Geld und Dreck ersparen, sollten Sie sich jedoch dazu entscheiden, die benötigten Spuren im Estrich fräsen zu lassen.
Ihre Aufbauhöhe wird sich nicht ändern und es werden auch im Großen und Ganzen keine sonderlichen Anpassungsarbeiten nötig sein. All dies geht auch schneller, sauberer und nerven schonender. Jedoch sind einige Voraussetzungen erforderlich, die es erst einmal zu klären gilt.
Welche Voraussetzungen sind erforderlich?
Damit Sie überhaupt ein Fräsen in Erwägung ziehen können, benötigen Sie mindestens eine tragende Schicht, die eine Stärke von vier Zentimeter aufweist.
Ebenso können die Spuren auch in Trockenestrich-Platten gefräst werden, sofern eine Stärke von zwei Zentimeter vorhanden ist. Ausnahmen stellt Beton und Gussasphalt dar – in diesem Fall wäre das Fräsen nicht möglich.
Des Weiteren ist auch zu klären, ob das Fräsen der Kanäle in Räumen über unbeheizten Räumen oder den Kellerboden stattfinden kann.
In diesem Fall ist sodann zu prüfen, ob die Dämmung der Decke geeignet ist. Sollte die Dämmung zu gering sein, wird Ihnen ein großer Teil der Heizwärme verloren gehen.
Prüfen Sie ebenfalls, ob im Boden keine Versorgungsleitungen verlegt sind. Dazu können Sie elektronische Messgeräte verwenden, die beim Aufspüren von Leitungen ausgelegt sind.
Müssen alte Bodenbeläge entfernt werden?
Grundsätzlich müssen Bodenbeläge wie Teppiche, Vinyl oder Laminat entfernt werden, bevor der Handwerker überhaupt mit dem Fräsen beginnen kann. Steinzeug kann hingegen liegen bleiben, sofern dies intakt ist. In diesem Fall ist es ebenfalls wichtig, ob die Oberfläche tragfähig ist.
Das Unternehmen, welches Sie mit dem Fräsen beauftragen, wird Ihnen diesbezüglich Informationen geben.
Müssen noch Vorkehrungen getroffen werden, die das Einfräsen erleichtern?
Sie können bestimmte Vorarbeiten selbst erledigen, um die Kosten zu senken. So können Sie alles Störende aus den Zimmern entnehmen und den alten Bodenbelag selbst entfernen.
Ebenso können Sie sie Durchbrüche in der Decke und den Wänden selbst durchführen. Das beauftragte Unternehmen wird Ihnen auch dabei behilflich sein, sodass Sie genau wissen, an welchen Stellen Sie die Durchbrüche tätigen müssen.
Fangen Sie jedoch nicht an, an beliebiger Stelle Durchbrüche anzulegen, ohne sich vorher mit einem Expertenunternehmen abgesprochen zu haben. Nachdem Sie alles wie besprochen erledigt haben, kann das Fachunternehmen nun mit dem Fräsen beginnen.
Wie geht das Fräsen vonstatten?
Zu Beginn wird der Estrich mit Haft- und Tiefengrund behandelt und Schadstellen wie Risse und Löcher werden mit spezieller Spachtelmasse verschlossen. Ebenso werden Unebenheiten mit Ausgleichsmasse beseitigt.
Jetzt kann das beauftragte Unternehmen mit einer speziellen Fräse dünne, etwa 16 Millimeter tiefe Spuren (Kanäle) in den tragfähigen und aufbereiteten Estrich einlassen.
Die Abstände der Fräsungen betragen in der Regel etwa zwischen 10 cm und 15 cm.
Kann das Fräsen auch in Eigenleistung erfolgen?
Sollten Sie handwerklich geschickt sein, können Sie das auch in Eigenregie erledigen. Dazu benötigen Sie eine Fräse, die Sie sich ausleihen können und einen Staubsauger, um den Feinstaub während des Fräsvorgangs einzusammeln.
Ebenso sollten Sie sich eine vernünftige Maske besorgen, die wirklich gut anliegt – geeignet sind Atemschutzmasken, wie sie beispielsweise für die Autolackierung eingesetzt werden. Eine Fußbodenheizungsfräse können Sie pro Tag für circa 160,00 EUR mieten.
Welche Kosten entstehen beim Fräsen durch ein Unternehmen
Die Kosten für diese Tätigkeit hängt stark von dem Unternehmen ab, welches Sie beauftragen. Ebenso stellt sich die Frage, ob das Unternehmen lediglich die Kanäle im Estrich einlassen sollen, oder ob die Heizung durch das Unternehmen ebenfalls installiert wird.
Für die reinen Fräsarbeiten pro Quadratmeter bei einem Verlegeabstand von zehn Zentimetern, kommen zwischen 30 EUR und 90 EUR auf Sie zu.
Bei einem Verlegeabstand von 12,5 Zentimeter können Sie mit 25 EUR bis 70 EUR rechnen.
Das Material des Heizkreises inklusive Installationskosten belaufen sich auf 300 EUR bis 900 EUR pro Heizkreis bei einem Verlegeabstand von 10 Zentimetern und 250 EUR bis 700 EUR bei einem Verlegeabstand von 12,5 Zentimetern.
Sollten Sie an Fläche etwa 140 Quadratmeter Fußbodenheizung verlegen wollen, so können Sie mit Gesamtkosten von circa 4.100 EUR bis 12.600 EUR rechnen – dies bei einem Verlegeabstand von 10 Zentimetern.
Bei einem Verlegeabstand von 12,5 Zentimetern kommen Gesamtkosten in Höhe von 3.400 EUR bis 9.800 EUR auf Sie zu.
Fazit
In Anbetracht der heutigen Technik, dass Kanäle in den vorhandenen Estrich gefräst werden können, sollte von der herkömmlichen Methode Abstand genommen werden.
Um in Erfahrung zu bringen, ob Ihr Estrichboden zum Fräsen geeignet ist, sollten Sie mit einer Fachfirma besprechen. Fußbodenheizungsfräsen können Sie auch mieten, sollten Sie in Erwägung ziehen, die Arbeit selbst zu erledigen.
Bevor jedoch die Spuren (Kanäle) in den Estrich gefräst werden, sollten Sie unbedingt mithilfe von geeignetem Gerät klären, ob sich keine Versorgungsleitungen im Boden befinden.
Quelle: bigstockphoto.com / Micha Klootwijk