Sobald die Temperaturen sinken, machen es sich die Menschen häufiger in ihren vier Wänden gemütlich. Damit es so richtig heimelig schalten viele die Heizung an. Häufig sind jedoch Fließ- oder Gluckergeräusche zu vernehmen. Diese entstehen, wenn sich Luft im Heizkörper befindet. Daraufhin deutet es auch, wenn die Heizung nicht wirklich warm wird, teilweise kalt oder ganz kalt bleibt. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Heizung zu entlüften. Geschieht dies nicht, verpufft die erzeugte Wärmeenergie ungenutzt oder die Wohnung bleibt kalt.
Die Heizung richtig entlüften
Hinter einer Heizung verbirgt sich ein heißes Wasser führender geschlossener Heizkreislauf. Der Heizkessel ist der Wärmeerzeuger, wo es zur Erhitzung des Wassers kommt. Über ein System aus Leitungen und Rohren wird das Wasser zu den Räumlichkeiten geleitet und durchströmt die Heizkörper. Die Wärme wird dann an die Umgebungsluft abgegeben.
Damit alles reibungslos abläuft, ist es erforderlich, dass sich das Heizwasser optimal verteilt. Sobald Luft im System ist, funktioniert das Ganze nicht mehr. Der Grund ist, dass Luft die Wärme schlechter leitet als Wasser. Resultat sind Heizkörper, die sich nicht mehr gleichmäßig erwärmen. Die auftretenden Gluckergeräusche sind ein unschöner Nebeneffekt. Die kleinen Luftbläschen beeinträchtigen zusätzlich die komplette Anlage.
Die Heizung zu entlüften ist auch finanziell eine gute Idee. Heizkörper, die keine genügende Heizwasserversorgung haben, verbrauchen zusätzliche Energie. Das Thermostatventil wird komplett aufgedreht, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, was höhere Energiekosten verursacht.
Was wird benötigt um eine Heizung zu entlüften?
Um die Heizung zu entlüften, sind folgende Dinge von Nöten, die sich in jedem Haushalt finden lassen:
– Becher, Tasse oder Glas
– Lappen oder Tuch
– Heizkörper-Entlüftungsschlüssel
Ist kein Heizkörper-Entlüftungsschlüssel (standardisierter Vierkantschlüssel) vorhanden, ist dieser im Baumarkt preisgünstig zu erstehen. Einige Ablassventile lassen sich mit einem Schlitzschraubenzieher öffnen. Das Behältnis und der Lappen dienen dazu, eventuell austretendes Heizungswasser aufzufangen.
Eigenheimbesitzer schalten, sofern möglich, die Umwälzpumpe ab. Anschließend ist es nötig, 30 bis 60 Minuten zu warten, bis sich in den Heizkörpern die Luftbläschen gesammelt haben. Jetzt ist der Heizkörper auf die höchste Stufe zu stellen. Der Lappen ist für aus dem Entlüftungsventil austretendes Wasser unter den Heizkörper zu platzieren. Das Gefäß ist unter das Lüftungsventil zu halten und das Lüftungsventil mit dem Schlüssel langsam, aber nicht vollständig zu öffnen. Da die austretende Luft heiß sein kann, ist Abstand zu halten. Wird das Zischen leiser und hört auf, tritt Wasser aus, ist das Entlüftungsventil zu schließen. Der Heizkörper ist entlüftet. Der Vorgang sollte schnell erfolgen, da es sein kann, dass zu viel Wasser rausläuft. War die Umwälzpumpe ausgeschaltet, ist diese wieder in Betrieb zu nehmen.
Das Entlüften einer Heizung in einer Mietwohnung
Die Heizung als Mieter zu entlüften ist häufig ein Problem, da kein Zugang zum Heizungsraum besteht. Um eine Heizung zu entlüften, ist es nicht nötig, die Umwälzpumpe auszustellen. Zum Schluss ist der vom Wärmeerzeuger weit entfernteste Heizkörper zusätzlich zu entlüften.
Nachbereitung im Anschluss die Entlüftung
Nach dem erfolgreichen Entlüften ist der Wasser- beziehungsweise Systemdruck zu kontrollieren, da Wasser verloren geht. Ist eine größere Menge ausgetreten, kann dies zu einem fallen des Wasserdrucks führen. Am Manometer lässt sich abgelesen, ob ein Nachfüllen von Wasser nötig ist. Ist die Heizung entlüftet, sollte sie eine Stunde in Betrieb sein. Der Heizkörper, der am weitesten von Wärmeerzeuger entfernt ist, ist noch einmal zu prüfen. Die Heizung ist entlüftet, wenn keine Luft mehr an diesem Heizkörper austritt.
Trotz Entlüften bleibt die Heizung kalt?
Sollte die Heizung nur zur Hälfte warm werden oder kalt bleiben, kann dies verschiedene Ursachen haben. So kann das Thermostatventil klemmen oder es ist ein hydraulischer Abgleich nötig oder es sind an der Heizungsregelung Einstellungen vorzunehmen. In diesem Fall ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen.
Quelle: Damian Source / bigstockphoto