Wann sollte die Heizung entlüftet werden?
Die Heizung spendet uns insbesondere in den Wintermonaten Wärme, im Sommer ist sie fast nie im Betrieb. Experten raten dazu, jedes Jahr ab Beginn der Heizperiode für eine zuverlässige Wärmeabgabe zu sorgen und die Heizung zu pflegen.
Dies geschieht über eine Entlüftung des Gerätes und sorgt dafür, dass während der kalten Jahreszeit die Heizung korrekt arbeitet und eine gleichmäßige Abgabe der Wärme ermöglicht.
Manche Profis legen daher den 1. Oktober eines Jahres fest, um die Entlüftung vorzunehmen.
Welche weiteren Anzeichen existieren, die darauf hindeuten, dass die Heizung entlüftet werden muss?
Auch in anderen Fällen wird eine Entlüftung notwendig. Die Heizung macht merkwürdige Geräusche oder schafft es kaum, die gewohnte Temperatur zu halten oder zu erreichen?
Dann muss nicht zwingend ein Defekt vorliegen. Oftmals reicht es, die Heizung zu entlüften, damit sie ihre reguläre Wärmeabgabe erzielt.
Es existieren mehrere Anzeichen dafür, wann eine Entlüftung auch abseits der regelmäßigen Wartung erfolgen sollte.
Wenn sich Luft im Heizsystem befindet, kann es dazu kommen, dass nur untere Bereiche der Heizung etwas Wärme abstrahlen, obwohl der Thermostat aufgedreht und auf die höchste Stufe gestellt wurde.
Wird die Heizung nicht entlüftet, fehlt dem Wasser in ihr irgendwann der nötige Platz. Dann fällt die Zirkulation des Wassers aus und es kommt meistens zu den berühmten Glucks-Geräuschen, die auf eine baldige Lüftung des Systems aufmerksam machen.
Warum sollte eine Heizung entlüftet werden?
Nicht nur die Geräusche aus der Heizung verschwinden, wenn diese entlüftet wird. Auch die gewohnte Wärmeabgabe verläuft anschließend ohne Probleme. Zusätzlich dazu sparen Verbraucher Geld.
Ohne eine regelmäßige Entlüftung wird die Heizung bei Verwendung zwar aktiviert, muss aber stärker arbeiten, um die geforderte Wärme zu produzieren. Als Folge führt dieser Umstand zu Mehrkosten, der sich durch eine zeitnahe Lüftung verhindern lässt.
Außerdem unterstützt sie die Langlebigkeit des Heizsystems und dient der Pflege der Heizung. Wer glaubt, er sei nicht in der Lage, die Heizung selbstständig zu entlüften, beauftragt einen Experten.
Prinzipiell ist das Lüften des Heizsystems jedoch auch ohne Vorerfahrung durch Verbraucher möglich und einfach umzusetzen.
Funktioniert das Entlüften der Heizung, ohne die Umwälzpumpe abzustellen?
Oftmals wird von Profis explizit dazu geraten, die Umwälzpumpe abzustellen, bevor eine Lüftung des Heizsystems ausgeführt wird.
Der Grund hierfür liegt im Aufbau der Struktur der Heizung. Glucksende Geräusche sind ein Hinweis auf Luft in der Heizvorrichtung, die durch eine Entlüftung abgelassen werden muss.
Bleibt die Umwälzpumpe aber in Betrieb, zirkuliert die Luft weiterhin im System und eine Entlüftung wird nicht korrekt ausgeführt oder muss ständig wiederholt werden.
Damit dies nicht geschieht, sollte die Umwälzpumpe in regulären Fällen abgestellt werden. Das Anhalten der Pumpe wird oftmals selbstständig ausgeführt, etwa dann, wenn diese sich ohnehin im Heizgerät befindet.
Wird es abgeschaltet, deaktiviert sich auch die Pumpe. Anders verläuft der Vorgang, wenn die Umwälzpumpe abseits der Heizung aufzufinden ist, denn dann muss sie manuell abgeschaltet werden.
Hierzu wird der entsprechende Schalter umgelegt und die Umwälzpumpe ist deaktiviert. Ein Abstellen der Umwälzpumpe ist daher bei einer Entlüftung der Heizung immer wichtig, damit diese tatsächlich erfolgreich ablaufen kann.
Wer keinen Zugriff auf die Pumpe besitzt, kann sich mit einem Trick helfen. Dies passiert oft in Mietwohnungen, wo der Mieter keinen eigenständigen Zugriff auf die Umwälzpumpe besitzt, die Heizung aber trotzdem entlüften muss.
Dazu wird ein Absperrventil verwendet, dass den Heizkreislauf für eine kurze Zeit unterbricht. Währenddessen lässt sich eine Entlüftung der Heizung vornehmen.
Schritt für Schritt Anleitung der Entlüftung von Heizungen
Auch ohne Beauftragung eines Experten ist es realistisch, die Entlüftung der Heizung selber durchzuführen. Hierzu sind lediglich einige Schritte notwendig, die auch ohne Vorerfahrung umgesetzt werden können.
1. An erster Stell steht die Deaktivierung der Umwälzpumpe. Verbraucher stellen sicher, wo sich diese befindet und greifen in besonderen Fällen, etwa als Mieter, auf das Absperrventil zurück.
2. Jetzt wird der Heizkreislauf abgeschaltet. Dazu wird das Heizventil zugedreht. Der Regler am Heizkörper sollte auf 0 stehen, sodass keine Zirkulation mehr stattfinden kann.
3. Wichtig ist es, eine Schüssel, einen Teller oder ein ähnliches Auffangbehältnis bereitzustellen, dass überschüssiges Wasser aus der Heizung auffangen kann, was bei einer Entlüftung ausströmen wird.
4. Für eine Entlüftung wird ein sogenannter Entlüftungsschlüssel benötigt. Dieser ist im Baumarkt für knapp 2 Euro erhältlich, oftmals liegt er aber auch der Anleitung des Heizsystems bei oder hängt direkt am Heizkörper.
Häufig sitzt das Entlüftungsventil auf der anderen Seite des Thermostaten. In dieses passt der Entlüftungsschlüssel genau. Wird er dort angesetzt, lässt sich das Ventil im Uhrzeigersinn aufdrehen.
5. Wird das Ventil aufgedreht, entweicht die Luft aus der Heizung. Häufig kommt die Schüssel zum Einsatz, damit das ausfließende Wasser nicht auf den Boden strömt oder tropft.
Geschieht dies, ist der Vorgang der Entlüftung abgeschlossen und die überschüssige Luft wurde durch das geöffnete Ventil nach außen gedrängt, sodass der Wasserkreislauf genügend Platz zur Zirkulation bietet.
6. Das Ventil wird mithilfe des Entlüftungsschlüssels wieder zugedreht und dieser für den nächsten Vorgang der Entlüftung sicher verwahrt.
Anschließend lässt sich die Heizung wie gewohnt auf die gewünschte Temperatur drehen und verwenden. Mit dieser Anleitung sparen Verbraucher viel Geld, bevor sie einen Experten beauftragen.
Tipps für die Entlüftung der Heizung
Das Ventil muss mithilfe des Entlüftungsschlüssels nicht komplett gedreht werden. Es reicht vollkommen aus, wenn bereits ein leises Zischen ertönt, während das Ventil gedreht wurde.
Dieses Zischen signalisiert dem Anwender, dass jetzt Luft ausströmt. Wer eine schnellere Lüftung realisieren will, dreht jetzt das Ventil ein Stück weiter auf, sodass noch mehr Luft auf einmal entweichen kann und der Vorgang weniger lange dauert.
Es gilt Abstand zu nehmen, denn nicht immer handelt es sich um kalte Luft. Oftmals entweicht auch heiße Luft. Daher sollten auch umliegende Gegenstände, wie technische Geräte oder Pflanzen und Bücher möglichst entfernt werden, damit diese durch das Ausströmen der heißen Luft keine Beschädigung erfahren.
Die Entlüftung in Häusern sollte übrigens in der obersten Etage zuerst starten und von dort aus sich in die unteren Geschosse vorarbeiten.
Quelle: bigstockphoto.com / Angelov