Fußbodenheizungen gehören zu den verbreitetsten Möglichkeiten, um Wohnungen und Häuser zu heizen. Was vielen Verbrauchern nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass sie auch dazu genutzt werden können, um diese zu kühlen.
Wie das ganze funktioniert, ob es Möglichkeiten der Nachrüstung gibt und inwiefern eine intelligente Steuerung eingesetzt werden kann, werden wir Ihnen in diesem Artikel näher bringen.
Heizen und Kühlen mit der Fußbodenheizung: So funktioniert es!
Der Vorteil von Fußbodenheizungen ist die Möglichkeit, Räume sowohl zu kühlen als auch zu heizen. Eine Flächenheizung kann dem Haus nicht nur Wärme zuführen, sondern auch entziehen.
Eine Fußbodenheizung besteht aus Rohren, die im Boden verlegt sind. Wenn Heizungswasser durch die Rohre strömt, übergeben sie die Wärme an den Fußboden.
Diese Art der Wärme wird von vielen Hausbesitzern als besonders angenehm empfunden. Aber auch eine Kühlung ist durch diese Rohre möglich.
Wenn kaltes Wasser durch die Leitungen im Boden fließt, entzieht es dem Raum thermische Energie. Das sorgt gerade im Sommer für ein angenehmes Raumklima.
Aktiv und passiv mit einer Wärmepumpe kühlen
Eine aktive Kühlung kommt grundsätzlich bei Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Die Luft von außen ist für passives kühlen im Sommer ungeeignet.
Der Verdichter ist bei dieser Variante auch weiterhin in Betrieb, aber die Richtung der Zirkulation des Kältemittels im System ändert sich. Infolgedessen wird dem Heizsystem die Wärme durch die Wärmepumpe entzogen und nach draußen transportiert.
Ein sogenanntes Vier-Wege-Ventil ist dafür verantwortlich, dass das Kühlen und das Heizen nicht voneinander abhängig sind. Deswegen kann auch während der Kühlung ebenfalls weiterhin Wasser erwärmt werden.
Passive Kühlung ist mithilfe von Grundwasserwärmepumpen oder Erdwärmepumpen möglich. Diese umgehen den Verdichter und infolgedessen die Erzeugung von Wärme. Dabei kommt das Prinzip des Temperaturgefälles zum Tragen.
Das besagt, dass bei thermischer Energie vom Warmen ins Kalte fließt. Dadurch wird die Wärme der Heizung automatisiert in das Grundwasser oder die Erde geleitet. Dort herrschen auch im Sommer in der Regel nur etwa 10 Grad Celsius. Der Kühleffekt tritt hier allerdings nur langsam ein und die Intensität ist deutlich geringer.
Intelligente Steuerung dank WLAN, App und Smartphone
Die Steuerung von Heiz- und Kühlsystemen ist Dank der fortschreitenden Technologie immer einfacher. Es gibt auf dem Markt bereits einige Anbieter, die mit ihren Lösungen im Smart-Home Bereich das WLAN integrieren.
Mit diesem System ist es unter anderem möglich, in unterschiedlichen Räumen eine jeweils eigene Heizzone festzulegen. Jede davon lässt sich per App einzeln regulieren. Diese Apps sind auf jedem neueren Smartphone nutzbar.
Dabei kann man die Steuerung in Echtzeit vornehmen oder auch für einen zukünftigen Zeitraum vorausplanen. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn man im Urlaub ist und kurz vor dem Eintreffen kühle Räume vorfinden möchte.
Nachrüstung einer Fußbodenheizung
Eine Nachrüstung ist grundsätzlich möglich. Es gibt verschiedene Arten von Fußbodenheizungen, die man nachträglich in ein Haus oder eine Wohnung einbauen kann.
Vorab ist es ratsam, sich von unterschiedlichen Herstellern Angebote einzuholen, da die Preise sich erheblich unterscheiden. Das System wird dabei direkt auf den bereits vorhandenen Boden verlegt.
Das können Holzfußböden, Fliesen oder Estrich sein. Bei Lösungen, die speziell für das Nachrüsten entwickelt worden sind, müssen keine aufwändigen Abbrucharbeiten durchgeführt werden.
Fazit
Wer sich für das Klimatisieren der eigenen vier Wände in den heißen Sommermonaten interessiert, sollte sich auf jeden Fall Fußbodenheizungen genauer ansehen.
Die Möglichkeit der Nachrüstung ist gegeben und mit entsprechenden Lösungen kein allzu großer Aufwand. Weiterhin sind intelligente Systeme als sogenannte Smart-Home Lösungen auf dem Markt, die das besonders interessant machen.
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