Schimmelpilze und ihre Sporen kommen überall vor. Man kann gar nicht anders, als ihnen zu begegnen. Das ist in einer gewissen Dosis auch nicht weiter schlimm und schädlich, aber wenn sich – vor allem Schwarzschimmel – dort ausbreitet, wo man wohnt und sich in einer Wohnung einnistet, dann kann das zu einem erheblichen Problem werden.
Ab wann ist Schimmel in der Wohnung gefährlich?
Schimmel ist ab dem ersten Auftreten gefährlich und kann die Gesundheit erheblich beeinflussen. Vor allem Kleinkinder und ältere Menschen sind Ziel für Schimmelpilzsporen. Menschen können dadurch Asthma und andere Infektionskrankheiten entwickeln.
Es ist also nicht nur so – wie oft behauptet – dass es erst dann gefährlich ist, wenn es „nach Schimmel“ riecht. Sobald eine Fläche mit Schimmel bedeckt ist, gibt der Schimmel Sporen ab, die man dann einatmet und dann die Gesundheit gefährden lässt.
Kann man mit Schimmel in der Wohnung schlafen?
Das hängt ganz davon ab, wo sich der Schimmel befindet. Wenn es direkt dort ist, wo man sich sonst aufhält, dann ist das keine gute Idee.
Wohnzimmer oder Schlafzimmer sollten nicht mit Schimmel belastet sein, weil man da viele Stunden verbringt und man sollte dann direkt woanders schlafen oder sich aufhalten, bis der Schimmel beseitigt ist.
Man wird nicht sterben, aber die Atemwege und die Lunge können leiden und das muss man sich oder seinen Lieben oder seinen Gästen keinesfalls antun.
Wie schnell wächst Schimmel in der Wohnung?
Wie schnell Schimmel wächst, hängt von der Sorte und dem Ort, den Gegenmaßnahmen und der Feuchtigkeit und Temperatur ab. Aber im Schnitt breitet er sich schon sehr schnell aus.
Tage bis Wochen und dann ist er nicht mehr zu übersehen und das muss nicht sein. Man kann hier etwas tun und man kann durch das richtige Lüft- und Heizverhalten etwas entgegensetzen.
Auf keinen Fall sollte man zögern oder die Sache hinausschieben, denn Schimmel breitet sich immer weiter und weiter aus und man sollte sich dem nicht länger aussetzen, als es nötig ist.
Wie entsteht Schimmel in der Wohnung?
Schimmel ist ein Pilz und ein Pilz braucht Feuchtigkeit. Wenn Wände feucht sind, weil es zu kalt ist oder weil es in der Raumluft zu warm ist und die Wände kalt sind, dann lagert sich Wasser auf den Wänden ab – Kondensation – und sorgt dafür, dass ich irgendwann Schimmel festsetzen kann, die Sporen aktiv werden und sich ausbreiten und immer mehr und mehr Sporen freisetzen.
Dann hat man ein Problem mit dem Namen Schimmelbefall. Feuchtigkeit ist hier also das A und O. Es muss nicht nur unbedingt an der Lüftung oder der Temperatur liegen, sondern es kann auch Wasser in die Wand gelangen durch einen Baufehler und dann breitet sich der Schimmel in der Wand aus, befällt Rohre und Kabel, bevor man ihn überhaupt zu Gesicht bekommt.
Das kommt nur selten vor, kann aber passieren. Wasser und Feuchtigkeit generell sind Lebenselixier des Schimmels.
Kann man die Miete mindern?
Ob Mietminderung bei Schimmelbefall möglich ist, hängt ganz davon ab, wer Schuld am Schimmelbefall hat. Ist das eigene Verhalten daran Schuld, weil man nicht gelüftet oder geheizt hat, dann darf man die Miete nicht mindern.
Aber wenn ein Baufehler oder eine kaputte Heizung oder sonst was verantwortlich – also die Schuld und Verantwortung beim Vermieter – kann man die Miete mindern, denn es stellt einen Mangel an der Mietsache dar, die so natürlich nicht erwünscht und schon gar nicht vereinbart war. So steht einem eine Mietminderung zu.
Wieso entsteht Schimmel, obwohl man viel lüftet?
Man hat viel gelüftet und wundert sich dennoch, dass man Schimmel hat. Wie kann das passieren? Lüften ist nie das alleinige Mittel gegen Schimmel und nie der einzige Grund, dass es doch dazu kommt.
Mit Lüften kann man sowohl Feuchtigkeit loswerden, aber auch Feuchtigkeit in die Wohnung holen. So sollte man Schlafzimmer und Bäder und so weiter besonders oft lüften, denn da ist die Feuchtigkeit hoch.
Aber im Wohnzimmer sieht die Sache anders aus. Hier kann man sich mehr Feuchtigkeit reinholen, als gut ist und man kann hier etwas anderes machen, nämlich heizen.
Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte Luft. Warme Luft hält also Wasser von der Kondensierung an der Wand ab, denn es ist ja in der Luft drin. Lüften und Heizen gehen hier also gemeinsam. Und wenn die Wände außen auch noch kalt sind, kann es sein, dass wenig heizen, viel Lüften und Kondensation Schimmel begünstigen kann.
Wie stoppt man Schimmel an der Wand?
Wie man den Schimmel an der Wand stoppt, hängt von der Fläche und der Art des Befalls ab. Es nützt nichts, gegen Symptome vorzugehen, wenn die Ursache nicht bekämpft ist.
Aber wenn man die Ursache erkannt und beseitigt hat, gibt es verschiedene aggressive Putzmittel, die den Schimmel beseitigen und Abtöten können mitsamt allen Bakterien, die dort zusammen mit dem Schimmel hausen mögen.
Im Zweifel muss man die Bausubstanz oder die Tapete erneuern oder einen Profi rufen.
Das wäre vielleicht sogar die beste Wahl, eine Schimmelentfernungsfirma, die den ganzen Tag nichts anderes macht, denn je nach Befall kann es schon so viel Schaden angerichtet haben, dass man sich als Privatperson mit seinen Mitteln nicht heranwagen sollte.
Mietvertrag sofort kündbar bei Schimmel?
Der Mieter kann seinen Mietvertrag sowieso immer kündigen, wenn er ausziehen möchte. Niemand kann gezwungen werden, in einer Wohnung zu hausen, die ihm zu teuer ist, zu unschön ist oder eben von Schimmel befallen ist.
Vielleicht muss man Schadenersatz leisten, wenn der Schimmel vom Vermieter nicht verschuldet wurde und beseitigt wird, aber kündigen kann man den Mietvertrag.
Andersherum sieht es anders aus. Wenn der Mieter durch den Schimmel – weil er etwa nicht richtig gelüftet oder geheizt hat – keinen schwerwiegenden Schaden an der Mietsache angerichtet hat, kann er nicht einfach kündigen.
Der Mieter kann aber dazu aufgefordert werden, den Schaden auf eigene Kosten zu beseitigen und einen Experten zurate zu ziehen. Doch es gibt hohe Hürden, Menschen aus seiner Wohnung zu werfen und nur wegen etwas Schimmel an der Wand passiert das nicht.
Fazit
Schimmel ist ein Problem und man sollte es auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Man wird nicht direkt daran sterben, denn ein gesunder Körper hat seine Abwehrmechanismen, doch Kinder und ältere Menschen und Menschen mit Immunschwäche können durchaus Schäden davontragen.
Asthma und andere Infektionskrankheiten sind da nur eine Sache. Es gibt Mittel und Wege, dem Schimmel vorzubeugen (richtig Lüften und Heizen) und wenn es passiert ist, kann man den immer noch beseitigen.
Mietminderung oder nicht, das entscheidet die Schuldfrage und man sollte hier vielleicht einen Anwalt für Mietrecht für seinen konkreten Fall fragen, um keinen Fehler zu machen.
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