Pauschal lässt sich der Stromverbrauch nicht genau sagen, denn es gibt verschiedene Faktoren, die hierbei zusammen spielen. Dennoch kann ein durchschnittlicher Verbrauch für zwei Personen in einer etwa 120 qm großen Wohnung berechnet werden, wenn verschiedene Dinge berücksichtigt werden.
So ist die Anzahl der Personen im Haushalt immer wichtiger, als die Wohnfläche. Denn leben auf einer kleinen Fläche drei oder vier Personen zusammen, wird der Verbrauch höher sein, als bei einer einzelnen Person auf einer großen Wohnfläche.
Hinzu kommen die elektrischen Haushaltsgeräte, die in Gebrauch stehen und bei einer Berechnung ebenfalls berücksichtigt werden müssen. So können im folgenden Artikel auch nur durchschnittliche Werte angegeben werden.
Der Durchschnittliche Stromverbrauch von zwei Personen
Der durchschnittliche Stromverbrauch für zwei Personen kann sich aus vielen verschiedenen Faktoren zusammensetzen. Zusätzlich zur Personenanzahl in einer Wohneinheit gibt es viele weitere Dinge, die den Stromverbrauch beeinflussen.
Gerade die großen Haushaltsgeräte verbrauchen mehr Strom. Sind diese bereits älter, dann ist der Stromverbrauch hierfür nochmals höher anzusetzen. Denn ein zehn Jahre alter Kühlschrank zum Beispiel ist zum Stromsparen heute nicht mehr geeignet.
Kommen neben Waschmaschine auch Spülmaschine und Wäschetrockner regelmäßig zum Einsatz, ist ein Gefrierschrank vorhanden und in jedem Zimmer steht ein Fernseher treibt dies die Kosten nochmals in die Höhe.
Auch eine an den Starkstrom angeschlossene Kochplatte mit Backofen lässt die Stromkosten steigen.
In manchen Haushalten ist auch die Heizung an den Stromkreis angeschlossen und auch das Warmwasser wird über Strom erhitzt.
Daneben haben dann Fön und Handyaufladung nur noch eine geringe Auswirkung auf den Gesamtstromverbrauch in einem Zwei-Personen-Haushalt, unerheblich von der Wohn-Gesamtfläche.
So sind die wichtigsten Faktoren für die Ermittlung des durchschnittlichen Stromverbrauchs wie folgt zu nennen:
- Anzahl der angeschlossenen elektrischen Großgeräte
- Nutzungsdauer der verschiedenen elektrischen Geräte
- Anzahl der im Haushalt lebenden Personen
- das Verhalten der Personen bei der Nutzung von elektrischen Geräten
- als letzter Faktor ist die Wohnfläche zu nennen, die den wenigsten Einfluss auf die Kosten nimmt
Formel zur Berechnung der Kosten
Um die Durchschnittswerte und die hierfür anfallenden Kosten beim Stromverbrauch zu berechnen, gibt es eine einfache Formel vom „Bund der Energieverbraucher“ die hier Anwendung finden kann:
Wohnfläche in m² x 9 kWh + Anzahl der im Haushalt lebenden Personen x 200 kWh + Anzahl der Elektro-Großgeräte x 200 kWh = Jährlicher Stromverbrauch in kWh
So ergibt sich bei einem zwei-Personen-Haushalt auf einer Wohnfläche von 120 qm die folgende Beispielrechnung, wenn hier einmal von Großgeräten in Form von Kühl-Gefrierkombination, Waschmaschine, Spülmaschine und Herd ausgegangen wird.
Allerdings gehören zu den Großgeräten auch Fernseher, Stereo- und Computeranlage, die in dieser Rechnung jetzt keine Berücksichtigung finden:
(120 x 9) + (2 x 200) + (4 x 200) = 1.080 + 400 + 800 = Jährlicher durchschnittlicher Stromverbrauch von 2.280 kWh
Werden hierzu noch ein Fernseher, eine Stereo- und eine Computeranlage dazu addiert, dann betragen die jährlichen Kilowattstunden bereits 2.280 + 600 = 2.880 kWh.
So erhöhen sich die Kosten um jedes weitere genutzte Großgerät entsprechend. Aus dem Grund wird ein jährlicher durchschnittlicher Stromverbrauch in einem zwei-Personen-Haushalt auch zwischen 2.000 und 3.500 kWh angegeben.
Damit die Kosten hieraus kalkuliert werden können, wird die errechnete Anzahl der kWh nun noch mit dem anfallenden Strompreis pro kWh multipliziert.
Der Preis ist hierbei abhängig vom jeweiligen Stromanbieter, mit dem Sie einen Vertrag abgeschlossen haben. Durchschnittlich können jedoch bei 3.000 kWh jährlichen Stromkosten diese mit etwa 955,00 Euro beziffert werden.
Wird das Warmwasser allerdings nicht über die Heizungsanlage sondern einen elektrischen Durchlauferhitzer erwärmt, dann können Sie mit einem weiteren Stromverbrauch von 500 kWh im Jahr rechnen, der die jährlichen durchschnittlichen Stromkosten dann auf 1.115,00 Euro in einem zwei-Personen-Haushalt erhöht.
Bei diesen Berechnungen wurde immer von einem Einfamilienhaus ausgegangen. Leben Sie in einer flächig ähnlich großen Wohnung mit zwei Personen, dann sind die Kosten hier ein wenig geringer anzusetzen.
Weitere Faktoren, die die Kosten erhöhen können
Die aufgezeigte Formel ergibt nur einen ungefähren Richtwert. So kann der individuelle Stromverbrauch hiervon auch stark abweichen. Der Stromspiegel liefert hierbei die Durchschnittswerte in den deutschen Haushalten.
Neben den genutzten Geräten, der Personenzahl und der Größe der Wohnfläche ist auch immer der Gebäudetyp zu berücksichtigen. So ist der Stromverbrauch im eigenen Einfamilienhaus immer höher, als in einer Wohnung, die sich in einem Mehrfamilienhaus befindet.
Dies liegt vor allem daran, dass in einem eigenen Haus weitere Stromquellen hinzukommen, zum Beispiel das Licht auf der Terrasse oder im Garten sowie elektrische Anschlüsse in einer Garage oder einem Gartenhaus.
Im Sommer werden hier dann oft auch noch elektrische Gartengeräte wie Rasenmäher oder Heckenschere genutzt, die bei einer Wohnung im Mehrfamilienhaus bei gleicher Wohnfläche dann nicht zu Buche schlagen.
Auch eine eventuell vorhandene Heizpumpe wird im Einfamilienhaus allein genutzt, im Mehrfamilienhaus hingegen werden die anfallenden Stromkosten auf alle Wohnungen aufgeteilt und fallen dadurch geringer aus.
Tipps zum Stromsparen
Stromsparen ist gar nicht so schwer, wenn Sie ein paar Tipps beherzigen. Mit diesen können Sie die anfallenden Kosten im Jahresverbrauch um einiges senken, unabhängig von der Haushaltsart. Das Stromsparen gelingt sowohl in einem Einfamilienhaus als auch in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.
Der größte Tipp, die Stromkosten zu senken ist es, einen energieeffizienten Kühlschrank zu nutzen. Denn die älteren Modelle verbrauchen sehr viel Strom.
So können die Anschaffungskosten für ein neues Gerät auf den Stromverbrauch umgelegt werden, was sich über die Jahre rentieren wird.
Ein weiterer großer Faktor für einen hohen Stromverbrauch ist es, dass viele Geräte auf Standby-Betrieb laufen. Diesen sollten Sie bei Nichtbenutzung immer ausschalten.
Denn gerade Fernseher oder Computer im ständigen Standby-Betrieb verbrauchen Strom, obwohl sie in dem Moment gar nicht genutzt werden.
Auch eingesteckte Kabel in der Steckdose, wie zum Beispiel von Aufladegeräten für Smartphone und Co. verbrauchen zusätzlich Strom ohne genutzt zu werden.
Läuft der Backofen über Strom, dann kann auch hier gespart werden. Denn die Restwärme am Schluss kann genutzt werden, wenn der Ofen zehn Minuten vorher ausgeschaltet wird, bevor die zubereiteten Speisen hier fertig sein sollen.
Gerade auch bei der Arbeit im Homeoffice sollten Sie darauf achten, dass sich bei Pausen der Computer von selbst nach kurzer Zeit in den Standby-Modus schaltet.
Sind die Pausen länger oder nach beendeter Arbeit ist es ratsam, den Computer ganz abzuschalten, damit dieser nicht unnötig Strom verbraucht.
Weitere kleine Tipps zum Stromsparen:
- Im Sommer ab und an auf das Föhnen der Haare verzichten
- Nicht jedes Mal das Glätteisen benutzen
- Es muss nicht alles gebügelt werden
- Gemeinsame Fernsehabende vor nur einem Fernseher verbringen
- Im Sommer muss das Warmwasser nicht ganz so heiß sein, Durchlauferhitzer runter schalten
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