Welche Oberflächentemperatur sollte eine Fußbodenheizung haben? – Tipps und Tricks

Fußbodenheizung

Mit der Oberflächentemperatur wird die Heizleistung der Fußbodenheizung stark beeinflusst. Es ist sinnvoll, die Vorlauftemperatur dem Nutzen der jeweiligen Räumlichkeiten anzupassen. 

Einige Faktoren spielen für diese Vorgehensweise eine wichtige Rolle. Heizkosten lassen sich sparen, wenn die Oberflächentemperatur bei den Berechnungen mit herangezogen wird.

Die Bedeutung der Vorlauftemperatur

Als Laie wird davon ausgegangen, dass die Fußbodenheizung angemacht wird und im selben Moment wird es kuschelig warm. 

Damit es warm wird und die Wärme effektiv genutzt werden kann, sollten Sie ein Hintergrundwissen zu Ihrer Fußbodenheizung besitzen. Sie werden auf jeden Fall davon profitieren.

Als Vorlauftemperatur wird die Heizwassertemperatur bezeichnet, welche unmittelbar vom Kessel zu den jeweiligen zu beheizenden Flächen strömt. Während dieses Vorganges wird Wärme abgegeben. 

Anschließend fließt die Vorlauftemperatur als Rücklaufwasser wieder zurück. Es findet ein erneuter Erwärmungsprozess über die Heizung statt. Wie hoch die abgegebene Temperatur tatsächlich ist, hängt von der vorhandenen und festgelegten Temperaturspreizung ab.

Die Maximaleinstellung der Vorlauftemperatur

Eine niedrig eingestellte Temperatur des Heizwassers führt zu einer geringeren Wärmezufuhr. Wichtig ist zu wissen, dass die Vorlauftemperatur eine Maximaltemperatur von 55 Grad nicht überschreiten sollte. 

Würde diese Temperatur überschritten werden, könnte es zu nicht gewünschten Reaktionen der verbauten Materialien der Fußbodenheizung kommen.

Damit es zu einem gewünschten behaglichen Gefühl der Fußbodenheizung kommt, sollte eine gewisse Oberflächentemperatur nicht überschritten werden. Damit das Gefühl an den Füßen mit der Fußbodenheizung angenehm bleibt, sollten 9 Grad über der vorhandenen Temperatur im Raum nicht überschritten werden. 

Eine Ausnahme gibt es. An den Randzonen der Räumlichkeiten sind die Temperaturverhältnisse anders zu berechnen. Die Außenwände können auskühlen. Die Bereiche am Fenster sind ebenso davon betroffen. In diesen schmalen Bereichen darf die Übertemperatur durchaus 15 Grad betragen.

Die richtige Berechnung der Vorlauftemperatur

Um die passende Vorlauftemperatur zu errechnen, findet eine Heizlastberechnung statt. Sämtliche Wärmeverluste werden für diese Art der Berechnung hinzugezogen. 

Dabei werden die Lüftungsbedingungen sowie die Hüllflächen hinzugezogen. Aus diesen Komponenten und deren Verhältnisse findet die Heizlastberechnung statt. Dabei werden die kalten, möglichen Außentemperaturen mit herangezogen.

Der Wärmeverlust, welcher über die Fußbodenheizung selbst entsteht, wird abgezogen. Das zugrundeliegende Ergebnis wird durch die Bodenfläche geteilt. Die Endsumme ergibt die spezifische Heizleistung. 

Zusätzlich kann die Heizwasser-Übertemperatur berechnet werden. In aller Regel werden diese Berechnungen von Fachfirmen vorgenommen.

So wird die Vorlauftemperatur eingestellt

Mit der richtigen Einstellung der Vorlauftemperatur können Heizkosten gespart werden. Um die Energiekosten mit der Fußbodenheizung zu senken, spielen die Umschließungsflächen eine wichtige Rolle. 


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Wirft die Fußbodenheizung an diesen Flächen besonders viel Energie ab, dann ist es möglich, die gesamte Raumtemperatur abzusenken, ohne dabei an Wohlbefinden zu verlieren.

Es lassen sich mit jedem Grad weniger an Raumtemperatur mehrere Prozent an Heizkosten durchschnittlich sparen. Alternativ lässt sich durch ein Ausschalten der Anlage bspw. bei wärmerer Außentemperatur und Sonnenschein die Heizkosten reduzieren. 

Eine Nachtabsenkung kann durchaus Heizkostensparen, wenn diese strukturiert stattfindet. Durchschnittlich gibt die Fußbodenheizung noch zwei bis drei Stunden nach dem Abschalten Wärme ab.

Das effektive Ein- und Ausschalten der Fußbodenheizung

Sie kennen es sicherlich, wie über das sinnvolle Ein- und Ausschalten von Heizungen gesprochen wird. Hinzu kommt, dass bei der Fußbodenheizung oftmals von einer nicht so komfortablen Heizregulierung gesprochen wird. 

Es handelt sich jedoch um einen Irrglauben. Das Heizsystem der Fußbodenheizung reagiert durchaus auf Temperaturschwankungen. Lediglich der Aufbau selbst reagiert verzögert.

Um die individuelle und vor allem besondere Einstellung der Fußbodenheizung zu verstehen und für sich nutzen zu können, sollte die Aufwärm- und Abkühlphase verstanden werden. In aller Regel benötigt die Fußbodenheizung durchschnittlich drei Stunden, um die gewünschte Temperatur im Raum zu erzielen. 

Liegt im Raum ein großflächiger Teppich, verzögert sich die Aufwärmphase. Große Möbelstücke, welche entsprechend größere Flächen der Fußbodenheizung abdecken, verlängern die Aufheizphase. Es empfiehlt sich weder eine zu niedrige, noch eine zu hohe Vorlauftemperatur.

Die praktische Einstellung der Vorlauftemperatur

Es ist Hausbesitzern zu empfehlen, lediglich kleinere Korrekturen bei der Einstellung der Vorlauftemperatur vorzunehmen. 

Kommt es zu Veränderungen am Haus, wie nach einer Sanierung durch neue Fenster oder eine bessere Dämmung, dann sollte die Vorlauftemperatur neu eingestellt werden. Ansonsten bedarf es lediglich in der Anfangsphase der Einstellung minimaler Korrekturen.

Hilfreich können Absenkzeiten sein. In diesen Zeiten arbeitet der Kessel mit einer geringeren Leistung. So kann Energie gespart werden. Ein Mittel der Kostenreduktion, wenn niemand zu Hause ist.

Absenkzeiten sollten zusammen mit einem Fachbetrieb abgestimmt werden. Der Installateur kann entsprechend beraten und Tipps für die idealen Absenkzeiten benennen. Nicht immer sind Absenkzeiten die ideale Lösung.

Hydraulischer Abgleich bei der Einstellung der Vorlauftemperatur

Die Fachfirma kann durch den hydraulischen Abgleich den Wärmeverlust des Hauses mit einbeziehen. So lässt sich der optimale Einstellwert effektiv ermitteln. Bei dieser Art der Berechnung wird neben der Vorlauftemperatur sowie der Temperaturspreizung der notwendige Heizwasserdurchfluss ermittelt. Ein Mittel, mit welchen Energiekosten eingespart werden können.

Faktoren wie der Zustand des Gebäudes aus energieeffizienter Sicht wie die zu beheizenden Flächen werden hinzugezogen. Die Wärmeerzeugerart spielen zusätzliche eine wichtige Rolle. 

Bei einem weniger energieeffizienten Gebäude muss zwangsläufig eine höhere Vorlauftemperatur eingestellt werden.

Credits: rigamondis / depositphotos.com

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.