Mit Feuer spaßt man nicht. Wenn es brennt, ist überlegte Eile angebracht. Da man nicht davon ausgehen kann, dass gerade in diesem Augenblick ein Fachmann greifbar ist, sollte man sich einige Grundsätze in Bezug auf Feuer aneignen.
Private und betriebliche Prävention
In Firmen existieren Brandschutzverordnungen, die festlegen, wo Feuerlöscher und andere Hilfsmittel zur Brandbekämpfung zu installieren sind oder bereitzustehen haben. Zusätzlich werden im Unternehmen Personen als Ansprechpartner benannt und entsprechende Infotafeln installiert, die den Namen und die Telefonnummer des Verantwortlichen benennen. Diese sorgen dafür, dass an gut sichtbaren Stellen Fluchtpläne vorhanden sind und dass Sammelplätze markiert und zugänglich sind.
Sie kümmern sich um die permanente Aktualität der Feuerlöscher und Löschanlagen. Hierzu setzen sie sich mit den zuständigen Firmen in Verbindung, die diese Einheiten auf Vorhandensein und Funktionalität überprüfen.
Es sind Fluchtwege aufgezeigt, wo sich die Belegschaft bei einem Brandfall aufzuhalten hat. Gemeinhin sind dies freie Flächen außerhalb der Halle oder des Gebäudes in sicherer Entfernung. In regelmäßigen Abständen, meist einmal im Jahr, wird ein Ernstfall geprobt, der einerseits das Bewusstsein der Mitarbeiter sensibilisiert, und andererseits über die Notfallmaßnahmen aufklärt.
Zu Hause in den privaten Räumen gibt es diese Maßnahmen nicht. Möglicherweise ist nicht einmal ein Feuerlöscher im Haus. Es ist eine große Hilfe, wenn die Telefonnummer der hiesigen Feuerwehr allen Bewohnern und Familienmitgliedern bekannt ist. Rauchmelder sind eine hilfreiche Einrichtung. Sie sind in gewerblich genutzten Räumen und Hallen pflichtgemäß zu installieren. Im privaten Bereich sind die gesetzlichen Vorgaben Ländersache und damit nicht einheitlich. Wer sich selbst aber einen Gefallen machen möchte, gibt für seine Sicherheit dieses Geld aus. Die Installation ist trotz der vielseitigen Angebote generell einfach und selbst durchzuführen.
Ein Brand ist nicht gleich ein Brand – Unterschiede
Die Entstehung eines Brandes hängt von vielen Faktoren ab: Brennstoff, Wärme, Sauerstoff. Aus diesem Grunde lassen sich Brände nicht mit der gleichen Methode löschen.
Um eine Übersicht zu schaffen, hat die Europäische Union fünf Brandklassen definiert, in deren Norm sich alle Brennstoffe und deren Löschvorgänge festgehalten wurden:
Brandklasse (A): Feststoffbrände
Beispiel: Holz, Kohle, Papier, Autoreifen, nicht schmelzende Kunststoffe,Textilien, Stroh,
Erscheinungsbild: Glut und Flammen
Geeignete Löschmittel:
- Wasser
- ABC-Löschpulver
- Fettbrandlöschmittel
- Schaumlöscher
- BC-Löschpulver
Brandklasse (B): Brände flüssiger Stoffe (ohne Speiseöl und -fette)
Beispiel: Benzin, Benzol, Öle, Fette, Lacke, Teer, schmelzende Kunststoffe,Stearin, Paraffin,
Erscheinungsbild: Flammen
Geeignete Löschmittel:
- Schaumlöscher
- ABC-Löscher
- BC-Löschpulver
- Fettbrandlöscher
- Sand
- Kohlendioxid (CO2)
- Wasser (nur FW-Sprühstrahl)
Brandklasse (C): Gas-Brände
Beispiel: Methan, Propan, Acetylen, Erdgas, Stadtgas, Wasserstoff
Erscheinungsbild: Flammen
Geeignete Löschmittel:
- BC-Löschpulver
- ABC-Löschpulver
- Kohlendioxid (CO2)
Brandklasse (D): Metall-Brände
Beispiel: Lithium, Natrium, Kalium und deren Legierungen, Aluminium, Magnesium,
Erscheinungsbild: Glut
Geeignete Löschmittel:
- D-Löschpulver
- Sand
Brandklasse (F): Brände von Speiseölen und Speisefetten
Beispiele: Pflanzliche und tierische Öle und Fette in Frittier- und Fettbackgeräten sowie anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.
Erscheinungsbild: Flammen
Geeignete Löschmittel:
- Fettbrand-Löschmittel
Die häufigsten Brandursachen
Es wäre vermessen zu behaupten, dass Brände immer aus Unachtsamkeit entstehen. Sicher gehört in vielen Fällen ein leichtfertiger Umgang mit offener Flamme oder einer selbst installierten Vorrichtung, die auf Dauer zu einem Brand führen kann, zu den vermeidbaren Bränden.
Wir unterteilen die wichtigsten Zusammenhänge, die zu einem Brand führen können:
Elektrizität
Im gewerblichen wie auch im privaten Bereich sind brüchige oder aufgeschürfte Kabel durch häufige Nutzung oder einer mangelhaften Verlegung oft Ursache von Schwelbränden, die sich auf weitere Bereiche ausbreiten können.
Defekte Haushaltsgeräte sind eine weitere Ursache für die Entstehung eines Feuers. Hier sei angemerkt, dass minderwertige Geräte aufgrund einer fehlenden Prüfplakette erkennbar sind. Der Aufkleber des TÜVs oder ein GS-Etikett gewähren eine unbedenkliche Nutzung. Leider werden immer noch über Online-Händler viele Geräte in die EU geschleust, die unseren Standards bezüglich Sicherheit nicht entsprechen.
Im Umgang mit verschiedenen Geräten kann man selbst viel für seine Sicherheit tun. Es ist nicht nötig, Fernseher und andere Geräte im Haushalt auf Standby zu halten. Je nachdem, wie sie aufgestellt und ausgestattet sind, erwärmen sie sich dennoch. Der Klassiker unter den Brandursachen im Haushalt ist das vergessene Bügeleisen. Mag dieser Aspekt ein wenig belächelt werden, so ist er aktuell wie eh und je. Schaut man unter den ein oder anderen Schreibtisch, kann einem angst und bange werden.
An einer Steckdose ist eine Steckdosenleiste mit unzähligen weiteren Verbindungen verkabelt. Wie schnell eine Steckdose aufgrund zu vieler Verbraucher überlastet werden kann, wird unterschätzt. Küchengeräte werden aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit nicht vom Strom getrennt, obwohl sie tagelang nicht mehr benutzt werden.
Aufgrund der Flusenbildung in Waschmaschinen und Trockner sollten sie hin und wieder gereinigt werden. Trockene Flusen sind ein hervorragender Brandbeschleuniger. Bei einem Brand kommt es durch die vielen Bauteile aus Kunststoff schnell zu giftigen Dämpfen.
Wer feiert nicht gerne?
Die Hersteller von Feuerwerkskörpern sind per Gesetz mit vielen Auflagen versehen worden, die den Schutz der Verbraucher im Sinn hatten. Trotzdem kommt es an Weihnachten und Silvester immer noch auffallend oft zu Bränden. Die Kombination von Alkohol und Böller und Raketen sind offenkundig keine sinnvolle Kombination, wenn es um den Faktor Sicherheit geht. In diesem Zusammenhang sollten Feuerwerkskörper für die Innenräume hinterfragt werden.
Fazit
Weggeworfene Zigaretten, Spiritus, um einen Grill zu entfachen, Gefahrstofflagerung in Garagen oder Keller gehören zu leichtsinnigen Handlungen oder einem unvernünftigen Umgang mit Brandursachen.
Würden wir unsere Bequemlichkeit und unseren gewagten Umgang mit verschiedenen Produkten hinterfragen, wäre mancher Feuerwehreinsatz hinfällig. Nur weil es immer so funktionierte und nichts passierte, kann das nächste Mal eine Existenz abbrennen.
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