Umweltfreundlich heizen – Tipps für mehr Nachhaltigkeit

Pellets

Wenn es draußen kalt wird, kommen wir nicht um das Thema Heizen herum. Niemand möchte in seiner Wohnung frieren, und so werden die Thermostate hoch gedreht. Ob Heizöl, Gas oder Strom, viele von uns verwenden dabei diese Brennstoffe, ohne darüber nachzudenken. 

Dabei muss die tägliche Energieversorgung nicht gleichzeitig schlecht für die Umwelt sein. Denn inzwischen stehen viele umweltfreundliche Heizmethoden zur Verfügung.

Warum ist ökologisches Heizen so wichtig?

Heizöl, Gas und Strom, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wurde, schon seit Jahren werden diese Stoffe für die Energieversorgung eingesetzt. Das hat seinen Preis, und nicht nur finanziell. 

Alle diese Stoffe stoßen viele giftige Emissionen aus, die unser Klima schädigen und die Luft verschmutzen. Darunter auch CO2, ein Treibhausgas, das zur Erderwärmung beiträgt.

Um dem entgegenzuwirken, ist es sehr wichtig, dass sich unsere Heizgewohnheiten verändern. Ökologische Heizlösungen müssen her, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit. 

Denn in den meisten fossilen Energieträgern sind Quecksilber, Schwefel- oder Kohlenwasserstoffe enthalten, die das Immunsystem schwächen und zu Atemwegserkrankungen führen.

Umweltfreundliches Heizen – wie funktioniert das?

Umweltfreundliches Heizen bedeutet, dass Sie bei der Wahl Ihrer Heizungsart die Bedürfnisse der Umwelt berücksichtigen. Aus diesem Grund nutzen die umweltfreundlichen Heizsysteme in der Regel alternative Energiequellen, wie zum Beispiel Wärme aus dem Erdreich, dem Wasser oder von der Sonne. 

Es gibt aber auch noch andere Maßnahmen, die Sie beachten sollten, um ökologisch zu heizen. Besonders hilfreich ist zum Beispiel der Einbau eines elektronischen Thermostats. Auf diese Weise können Sie die gewünschte Raumtemperatur einprogrammieren, inklusive einer Absenkung der Temperatur in der Nacht, und müssen sich nicht mehr selbst darum kümmern. 

Es ist sogar möglich, für jeden Raum eine ganz individuelle Temperatur festzulegen.

Gleichzeitig sollten Sie auch im Winter, drei bis vier Mal täglich Stoßlüften, bei weit geöffneten Fenstern, um frische Luft in die Räume zu bekommen. Ein Kippen reicht dafür nicht aus. 

Im Gegenteil, es sorgt nur für eine Auskühlung der umliegenden Wände und begünstigt die Bildung von Schimmel. Auch das Herunterlassen der Rollläden kann helfen, die Wärme im Haus festzuhalten. 

Außerdem sollten die Heizkörper regelmäßig entlüftet werden und dürfen nicht durch Möbel oder nasse Wäschestücke zugestellt bzw. zugehängt werden.

Wärmepumpen – die umweltfreundliche Heizoption

Eine Möglichkeit, wie Sie umweltfreundlich Heizen können, ist die Verwendung einer Wärmepumpe. Diese nutzt Wärmeenergie aus der Luft, dem Wasser oder der Erde, um diese in Heizwärme umzuwandeln. 

Ein großer Vorteil dieser Systeme ist ihr geringer Energieverbrauch. Gleichzeitig kann diese Technologie sowohl zum Heizen wie auch für die Kühlung verwendet werden. Was die Nutzung einer Wärmepumpe zu einer besonders vielseitigen Option macht.

Wärmepumpen haben aber auch ihre Nachteile. Die Anschaffungskosten sind ziemlich hoch und Sie benötigen eine qualifizierte Person, die sich mit der Installation von Wärmepumpensystemen auskennt. 

Sie benötigen viel Platz und für eine Außenaufstellung kann eine Baubewilligung erforderlich sein. Auch können die schwankenden Außentemperaturen bei einigen Systemen die Effizienz und den Stromverbrauch beeinflussen.

Der Holzofen – eine nachhaltige Art zu heizen

Das Heizen mit Holz gehört ebenfalls zu den nachhaltigen und energieeffizienten Methoden. Das CO2, welches bei der Verbrennung entsteht, wird von den Bäumen und Sträuchern wieder in Sauerstoff umgewandelt. 

Gleichzeitig gehört Holz zu den nachwachsenden Rohstoffen. Besonders ökologisch ist hierbei die Nutzung von Holzpellets, die in der Regel aus Holzabfällen hergestellt werden.

Der Nachteil bei der Nutzung eines Holzofens ist jedoch die umfangreiche Wartung und Pflege.

Der Ofen muss in regelmäßigen Abständen gereinigt und überprüft werden, um sicherzustellen, dass er effizient arbeitet und alle Sicherheitsanforderungen erfüllt. Außerdem sollten Sie täglich den Aschebehälter leeren und den Lufteintritt überprüfen.

Solarheizungen – als ökologische Alternative

Ebenfalls sehr beliebt als Alternative zu Öl oder Gas ist die Verwendung einer Solarheizung. Diese nutzen das Sonnenlicht als Energiequelle, um Wärme zu erzeugen. Gleichzeitig sind sie in der Lage, die Sonnenstrahlen in elektrische Energie umzuwandeln. 

Auf diese Weise können Sie die Solarheizungssysteme nicht nur zum Heizen nutzen, sondern auch für die eigene Stromversorgung. Dazu kommt, dass die Modelle ständig weiterentwickelt werden und sehr robust und wartungsarm sind.

Wie aber auch schon die anderen umweltfreundlichen Heizmethoden haben auch die Solarheizungen einige Nachteile. Dazu gehören zum Beispiel die hohen Investitionskosten, die Sie erst einmal durch die Einsparungen der Heiz- und Stromkosten wieder reinbekommen müssen. 

Die Anlagen können nur bei Tageslicht Sonnenenergie nutzen, wodurch die Erträge im Winter meist deutlich geringer ausfallen. Auch sind die Solaranlagen nicht für jedes Dach geeignet.

Fernwärme – die Strom- und Wärmelieferantin

Wenn Sie keine Möglichkeit haben, auf eine Wärmepumpe, eine Solaranlage oder einen Holzofen umzusteigen, können Sie auch Fernwärme als umweltfreundliche Heizmethode nutzen. 

Bereits jetzt sind einige Anbieter auf erneuerbare Quellen umgestiegen und verwenden für die Energiegewinnung zum Beispiel solarthermische Anlagen oder Biomassekraftwerke. Während der Einsatz von fossilen Brennstoffen in den nächsten Jahren immer weiter abnehmen soll.

Das Problem ist jedoch, dass jedes Fernwärmenetz eine lokale Monopolstellung hat und nicht überall verfügbar ist. Im Gegensatz zu Strom und Gas haben Sie daher keine Möglichkeit, Ihren Lieferanten zu wechseln. 

Nicht einmal dann, wenn die Kosten in Ihrem Gebiet deutlich höher ausfallen. Durch die längeren Transportwege kann Wärme verloren gehen. Auch binden Sie sich für einige Jahre, wenn Sie sich für einen Fernwärmeanschluss entscheiden. Daher sollten Sie sich die Entscheidung für die Nutzung von Fernwärme vorher gründlich überlegen.

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Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.