Hochtemperatur-Wärmepumpe für Altbau

Hochtemperatur-Wärmepumpe

Immer öfter empfehlen Experten Hochtemperatur-Wärmepumpen für den Altbau. Sie gelten als umweltfreundlich und sparsam, doch was ist eine Hochtemperatur Wärmepumpe eigentlich? 

Unter diesem Begriff versteht man zweierlei Arten von Pumpen. Erstere ist eine Wärmepumpe, welche hohe Brauchwasser- und Heiztemperaturen erzeugen kann. Die Zweite Art der Hochtemperatur Wärmepumpe ist eine Wärmepumpe, welche hohe Wärmequellentemperaturen nutzen kann.

Einsatz von Hochtemperatur Wärmepumpe im Altbau

In den meisten Neubauten, welche sich mit einer niedrigenergiebauweise rühmen, besitzen eine Hochtemperatur Wärmepumpe, doch zahlt sich das auch für einen Altbau aus?

Unabhängig davon wie alt das Gebäude ist, ob es saniert, teilsaniert oder gar nicht saniert ist, es lässt sich für jeden Altbau eine optimale Wärmepumpe finden. Vorab muss aber erst einmal überprüft werden, welche Möglichkeiten Ihr Altbau bietet.

Sollten Sie die Anschaffung einer Wärmepumpe für Ihren Altbau in Erwägung ziehen, so müssen Sie sich folgende Fragen stellen: 

Muss der Garten umgestaltet werden? Gibt es genug Grundwasser mit der benötigten Qualität? Ist es überhaupt erlaubt Bohrungen für Brunnen zur Grundwassernutzung oder Erdwärmesonden durchzuführen? 

Grundwasser als Wärmequelle ist erst ab 20 KW empfehlenswert, daher überprüfen Sie Ihren Verbrauch bevor Sie eine Anschaffung in Erwägung ziehen. Bevor wir darauf eingehen, welche Hochtemperatur Wärmepumpe für einen Altbau in den meisten Fällen am besten geeignet ist, möchten wir zuerst einmal darauf eingehen wie Wärmepumpen funktionieren.

Funktionsweise einer Hochtemperatur-Wärmepumpe

Hochtemperatur Wärmepumpen arbeiten über bereits vorhandene Energien aus der Umwelt kostenlos (Wasser, Luft oder aus der Erde). Diese übertragen sie mithilfe eines Verdampfers auf ein Kältemittel. 

Dieses Kältemittel wechselt seinen Aggregatzustand und verwandelt sich von flüssig in Dampf. Ein saugender Verdichter ist der Grund, weshalb dann daraufhin der Druck steigt, und Temperaturen erzeugt werden. 

Sollte diese Temperatur über die Vorlauftemperatur der Heizung liegen, gibt der Kältedampf die mitgebrachte Wärme über einen Verflüssiger an die Heizung ab. 

Das verdampfte Kältemittel kühlt aufgrund der abgegebenen Wärme wieder ab und verflüssigt sich und kehrt somit in seinen Ursprungszustand wieder ab. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder.

Arten von Hochtemperatur Wärmepumpen erklärt

Aktuell gibt es drei gängige Arten von Hochtemperatur-Wärmepumpen, welche alle ein wenig anders funktionieren. 

Welche genau zu Ihrem Altbau am besten dazu passt? Diese Frage sollten Sie einem Experten überlassen. Anbei finden Sie die drei gängigsten Arten der Hochtemperatur-Wärmepumpen und Ihre Funktionsweisen.

Hochtemperatur-Wärmepumpen mit Gas

Durch die gesonderte Nutzung eines Heißgases, welches ein dampfförmiges und bereits verdichtetes Kältemittel ist, ist es möglich Brauchwasser-Temperaturen zu erzeugen, welche um ca. 20°C höher ist als die Temperatur, welche in der Norm in den Verflüssiger kommt.

Das gewonnene Heiß Gas wird an einen zusätzlich angebrachten Wärmetauscher abgegeben und der obere Speicherbereich für Frischwasser erwärmt. 

Die Heißgaslade-Technik, kurz HGL-Technik, hat dadurch den Vorteil, dass die Hochtemperatur-Wärmepumpe im Winter den oberen Speicherbereich auf 60°C erwärmen kann und gleichzeitig für Flächenheizung eine Temperatur von 35°C bereitstellen kann. 

Das sensationelle daran? Die Leistungszahl der Wärmepumpe bleibt unbeeinträchtigt.

Oftmals wird bei der Nutzung von Heiß Gas Hochtemperatur-Wärmepumpen auch von Wärmepumpen gesprochen, welche auf Nutzung des Sauggases beruhen. 

Die Überhitzung des Sauggases ist verantwortlich dafür, dass sich die Heißgastemperatur einstellt, daher sind die Methoden gleich.

Hochtemperatur-Wärmepumpe mit CO2

Die CO2 Hochtemperatur-Wärmepumpe ist eine besondere Form der Hochtemperatur-Wärmepumpe. Diese nutzt das natürliche Kältemittel CO2 um damit für Heizwärme und Prozesswärme Vorlauftemperaturen, von bis zu 90°C zu generieren.

Die besondere Eigenschaft des CO2 als Kältemittel? Aus vorhandenen Niedrigtemperaturquellen lassen sich hohe Temperaturen wie zum Beispiel Abwasser bis zu 35°C produzieren.

Hochtemperatur-Wärmepumpe mit zweistufigem Kreisprozess

Ein zweistufiger Kreisprozess ist eine weitere Methode hohe Temperaturen mit Wärmepumpen zu generieren. 

Zwei Kreisprozesse, welche hintereinander geschaltet werden und mit verschiedenen Kältemitteln befüllt werden, sorgen für die jeweils ideale Temperatur.

Hierbei nutzt der zweite Kreisprozess die Wärme des ersten als Eingangstemperatur. Wird von der „ersten Wärmepumpe“ z.B. eine Temperatur von 35°C erzeugt, dann nutzt die zweite diese als Eingangstemperatur.

Welche Hochtemperatur Wärmepumpe Variante eignet sich am besten für den Altbau beziehungsweise Altbau Sanierungen?

Bei Sanierungen wird meist auf Außenluft als die ideale Wärmepumpe deklariert, da diese leicht erschlossen werden kann. Jedoch sollten Sanierer ein erdgekoppeltes System nicht vernachlässigen, wenn das Grundstück dafür geeignet ist. 

Erdwärmepumpen erreichen mehr Leistung als Luftwärmepumpen in den meisten Fällen. Auf weniger kosten bietet sie meistens mehr Leistung als die Luftwärmepumpe. 

Erst recht bei Altbauten mit enorm hohen Energieverbrauch kann sich so eine Anschaffung schnell rechnen. Erdwärmepumpen haben in der Norm eine höhere Jahresarbeitszahl als Luftwärmepumpen, sprich sie können deutlich weniger Betriebskosten haben. 

Erdwärmesonden halten bis zu 100 Jahre, dementsprechend steigern Sie den Wert des Hauses über mehrere Jahrzehnte.

Hochtemperatur-Wärmepumpe Preise

Der Preis ist ein Thema, welches ungern angesprochen wird, aber angesprochen werden muss. Die Preisspannen bei Hochtemperatur-Wärmepumpe gehen weit auseinander. 

Beginnend bei 5.000EUR kann die Ausgabe mehrere Zehntausende Euro erreichen. Das Ganze ist abhängig von der Größe, der damit verbundenen Leistung und der Art der Wärmepumpe. 

Am günstigsten ist die Luftpumpe, jedoch kann eine andere Art der Pumpe bei den laufenden Kosten deutlich sparsamer sein. 

Die laufenden Servicekosten halten sich im Rahmen und belaufen sich auf 100 – 250 EUR pro Jahr, wenn nichts kaputt ist. 

Auch wenn eine Erdwärmepumpe oder eine Wasserpumpe erheblich teurer sind als eine Luftpumpe, kann sich die Investition dennoch rasch rentieren.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Anschaffung einer Hochtemperatur-Wärmepumpe Ihnen durchaus langfristig einen finanziellen Vorteil beschert. 

Welche Anlage zu Ihrem Altbau am besten passt? Sollten Sie das nicht wissen gilt es hier, wie überall anders auch, wenn Sie selber kein Experte oder eine Expertin sind, sie einen anheuern, sollten damit alles nach Ihren Wünschen optimal verläuft. 

Aber man sollte definitiv auch nicht an einer Pumpe sparen, da auch hier das Sprichwort: „Wer billig kauft, kauft teuer“ gilt.

Quelle: bigstockphoto.com / oasisamuel

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.