Pelletofen: Pflegeleicht und nutzerfreundlich

Viele Menschen träumen davon, es sich in den kalten Wintermonaten am eigenen Kamin gemütlich zu machen. Ein Pelletofen macht diesen Traum wahr, ohne dass dafür ein eigener Kamin eingebaut werden muss. In diesem Artikel dreht sich alles um den Pelletofen und seine Einsatzmöglichkeiten.

Pellets

Was genau ist ein Pelletofen?

Bei herkömmlichen Öfen kommen in der Regel Holzscheite oder Kohlestücke zum Einsatz. Dies ist bei einem Pelletofen nicht der Fall, denn für diesen werden kleine Holzstäbchen, so genannte Pellets, verwendet. Holzscheite und Kohle verschmutzen den Ofen, während ein Pellet auf natürliche Weise mit Sauberkeit punktet.

Der Grund dafür ist das Pellet-Material. Hergestellt werden die Pellets aus Wasser, Stärke und getrocknetem, naturbelassenem Restholz, zum Beispiel aus Sägespänen. Die daraus entstehende Masse wird in Stäbchenform gepresst. Je nach Hersteller können die Pellets in der Größe variieren; in der Regel beträgt die Länge zwischen 20 und 50 Millimeter. Holzpellets bestehen demnach ausschließlich aus Biomasse-Brennstoff und verbrennen CO²-neutral. Damit zählen sie zu den erneuerbaren Energien.

Einmalig: Holzheizung mit Umweltsiegel

Holzpellets werden vollständig ohne chemische Inhalte hergestellt und bieten gleichzeitig eine hohe Energiedichte. Beim Verbrennen geben sie nur die Menge an CO² ab, die das Holz während der Wachstumsphase aufgenommen hat. Wer darüber hinaus in der eigenen Region nach Pellets-Angeboten Ausschau hält, sorgt für kurze Wege und reduzierte Transportkosten und schont damit die Umwelt zusätzlich.

Der Pelletofen ist bisher die einzige Holzheizung, die mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet ist.

Pelletofen, Kaminofen, Specksteinofen: Charakter und Vorteile

Brennende Pellets
tchara/bigstock.com

Der Pelletofen – unkompliziert und kraftvoll

Pelletöfen gelten als besonders pflegeleicht, umwelt- und nutzerfreundlich. Wer sich für einen Pelletofen entscheidet, profitiert einerseits von behaglicher Wärme im eigenen Zuhause, andererseits von diversen technischen Finessen.

Ein mit Pellets betriebener Ofen lässt sich einfach auf Knopfdruck anfeuern. Dabei ist eine Steuerung per Fernbedienung und – je nach Modell – sogar per Smartphone möglich. Die gewünschte Temperatur ist zügig erreicht, und bei Bedarf kann der Pelletofen schnell ausgeschaltet werden. So wird eine Überheizung der Räume effektiv verhindert. Da der Pelletofen die benötigte Menge an Pellets selbst dosiert, ist er im Betrieb besonders pflegeleicht.

Wer sich ein romantisch flackerndes Feuer und knackende Holzscheite wünscht, sollte allerdings nicht auf einen Pelletofen setzen. Die Pelletschnecke und der Verbrennungslüfter verursachen außerdem Geräusche, die manche Personen als störend empfinden können. In der Regel gehen die Betriebsgeräusche im alltäglichen Leben einfach unter. Wer unsicher ist, kann einen Fachhandel aufsuchen und sich einige Modelle vorführen lassen.

KaminofenDer Kaminofen – charmanter Klassiker mit Stil

Pelletöfen weisen inzwischen eine technische Ausstattung aus, mit der ein Kaminofen nicht mithalten kann. Ein Kaminofen muss nach wie vor angefeuert werden. Die Anheizphase ist abzuwarten, und es muss regelmäßig Holz nachgelegt werden. Eine exakte Einstellung der gewünschten Temperatur ist nicht möglich; sie kann lediglich über die Luftzufuhr annähernd geregelt werden.

Auch wenn der Pelletofen aus technischer Sicht die bessere Wahl ist, reizt ein Kaminofen mit seinem charakteristischen Flammenspiel und vielfältigen Designs.

Der Specksteinofen – ein Kaminofen der besonderen Art

Bei einem Specksteinofen handelt es sich grundsätzlich um einen Kamin- oder einen anderen Grundofen, der mit Speckstein ausgekleidet ist, und zwar nicht nur außen, sondern auch in der Brennkammer. Specksteinöfen sind zweilagig gebaut. Die Verbrennungsgase, die im Inneren entstehen, werden in so genannte Züge geleitet. Dabei wird die Wärmeenergie an die äußeren Specksteinplatten abgegeben.

Dank des hohen Magnesiumgehalts des Specksteins weisen diese Öfen ein enormes Wärmespeichervermögen auf. Speckstein ist ein sehr schweres Material; der Ofen benötigt daher unbedingt ein stabiles Fundament.

Raumbeheizung mit dem Pelletofen: Darauf sollte geachtet werden

Vor allem für das Beheizen einzelner Räume sind Pelletöfen prädestiniert. Sie werden wie ein Kamin im Raum aufgestellt; die Wärme gelangt bis in die angebundenen Zimmer. Abhängig vom Modell geschieht dies per Strahlung oder Konvektion. Bei der Wärmestrahlung ist die Wärmeenergie wie bei der Sonnenenergie auf der Haut spürbar. Die Konvektion dagegen nutzt die Luft als Energieträger, um die Wärme zu verteilen.

Die Pelletöfen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt und sind inzwischen in den unterschiedlichsten Leistungsstufen erhältlich. Beim Kauf eines Pelletofens sind zwei Punkte besonders zu beachten:

  • die Größe des Raums, der beheizt werden soll und
  • die notwendige Luftzufuhr.

Für Räume mit bis zu 40 Quadratmetern Fläche wird kein Pelletofen mit maximaler Leistung benötigt. Ausreichende Raumbelüftung ist ein wichtiger Faktor, denn während der Verbrennung wird Sauerstoff verbraucht. Eine Faustregel besagt: Je höher die Leistung des Pelletofens in Kilowatt, desto mehr Sauerstoff benötigt der Ofen.

Ist ein Haus oder eine Wohnung überdurchschnittlich gut gedämmt, muss die Luftzufuhr sichergestellt und optimiert werden. Möglicherweise ist die Einrichtung einer weiteren Luftzufuhr als ergänzende Maßnahme sinnvoll.

Pelletofen mit Wasserführung

Gewöhnlich erwärmt ein Pelletofen lediglich den Raum, in dem er sich befindet. Es gibt allerdings die Möglichkeit, die Verbrennungswärme eines Pelletofens an die Heizungsanlage zu übertragen. Dazu bietet der Markt so genannte „wasserführende“ Modelle an.

Während ein klassischer Pelletofen aus Brennraum und Pelletbehälter besteht, ist ein wasserführender Pelletofen zusätzlich mit einem Wärmeüberträger ausgestattet. Dieser Überträger verwendet einen Teil der Verbrennungswärme, um Heizungswasser zu erhitzen, das anschließend zur Heizungsanlage weitergeleitet wird. Von hier aus kann diese Energie effizient für die Raumheizung oder für die Warmwasserbereitung genutzt werden.

Integration eines wasserführenden Pelletofens in die Heizungsanlage

Grundsätzlich werden Heizgeräte, die mit erneuerbarer Energie funktionieren, über Kombi- oder Pufferspeicher in die Heizungsanlage integriert. Dieses Prinzip findet auch bei einem wasserführenden Pelletofen Anwendung. Die Speicher nehmen die Wärmeenergie dann auf, wenn sie entsteht, und geben sie ab, sobald sie für Warmwasser oder für die Heizung benötigt wird.

Welche Menge der Wärmeenergie in die Heizungsanlage eingespeist werden kann, ist abhängig von der wasserseitigen Leistung des Pelletofens. Ist die Leistung ausreichend hoch, können die Heizkosten vor allem im Frühling und Herbst deutlich gesenkt werden.

Pelletofen und Heizsystem: Welche Kombinationen sind möglich?

Grundsätzlich kann ein Pelletofen mit den meisten Heizsystemen kombiniert werden, und zwar unabhängig von der Betriebsweise. Allerdings ist dabei die richtige Relation von Größe und Energiebedarf des jeweiligen Gebäudes zu beachten. Soll die Wärmeenergie des Pelletofens als Raumheizung oder zur Warmwasserbereitung verwendet werden, muss der Pufferspeicher ausreichend dimensioniert sein. Nur so lässt sich ein effizienter Betrieb gewährleisten.

Wasserführende Pelletöfen können mit konventionellen Heizgeräten – beispielsweise Gasheizung – und mit modernen Wärmepumpen kombiniert werden. Kombinationen mit KWK-Geräten sind nicht geeignet, denn diese arbeiten nur dann ökonomisch, wenn sie selbst über lange Laufzeiten in Betrieb sind.

Die Spezialkombination: wasserführender Pelletofen und Solarthermie

Diese Kombination ist nicht nur möglich, sondern auch äußerst effektiv. Die Wärme der Solaranlage ist kostenfrei und wird vom Pufferspeicher bevorzugt aufgenommen, um damit das Haus zu heizen und Wasser zu erwärmen. Ist diese Energie aufgebraucht, wird der Pelletofen gestartet und dessen Wärmeenergie eingespeist.

Vor allem an sehr kalten Wintertagen reicht auch die Leistung des Pelletofens irgendwann nicht mehr aus. In diesem Fall lässt sich eine Gas- oder Ölheizung dazu nutzen, den Heizbetrieb zuverlässig aufrechtzuerhalten. So lässt sich sogar dann äußerst effizient heizen, wenn ein Wechsel des alten Heizkessels noch nicht in Frage kommt.

Umrüstung zum wasserführenden Pelletofen

Wasserführende Pelletöfen gibt es erst seit einiger Zeit; ältere Modelle weisen diese Option nicht auf. Doch zahlreiche Hersteller haben spezielle Nachrüstsätze entwickelt. Diese Öfen gewinnen die Wärme aus den heißen Verbrennungsabgasen. Bei nachgerüsteten Pelletöfen ist die wasserseitige Leistung grundsätzlich niedriger.

Wichtig bei der Umrüstung ist die Sicherung des – ebenfalls nachträglich eingebauten – Wärmeüberträgers. Sinnvoll ist die Installation einer thermischen Ablaufsicherung, wie sie auch in herkömmlichen Holzheizungen zu finden sind. Diese Sicherung verhindert eine Wärmeabfuhr, wenn der Speicher voll ist und/oder kein Bedarf besteht.

Pelletofen: Kosten und Fördermittel

Beim Einbau eines Pelletofens entstehen Kosten – sowohl für den Ofen selbst als auch für die Arbeiten vor Ort. Ein einfacher Pelletofen liegt preislich zwischen 2.000 und 3.000 Euro; ein wasserführendes Modell ist deutlich teurer und kann zwischen 4.000 und 6.000 Euro liegen.

Die Kosten für Holzpellets als Brennstoff sind gering.

Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Kosten für einen Pufferspeicher oder die Kombination mit einer Solaranlage. Es bietet sich an, einen Fachmann zu bitten, sich die Gegebenheiten vor Ort genau anzusehen und ein maßgeschneidertes Angebot abzugeben.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) leistet recht hohe Förderbeträge, wenn Hausbesitzer wasserführende Heizgeräte installieren. Liegt die Leistung des Pelletofens zwischen fünf und 25 Kilowatt, beträgt die Förderung mindestens 2.000 Euro.

Besitzt der wasserführende Pelletofen einen Partikelabscheider und arbeitet somit besonders sauber, erhöht sich die Mindestförderung auf 3.000 Euro. Auch Bauherren, die ihren Neubau mit einem Pelletofen ausstatten möchten, profitieren von einer Förderung in Höhe von 2.000 Euro. Außerdem fördert das BAFA Bestandsanlagen mit 80 Euro pro Kilowatt Heizleistung.

Die Fördermittel müssen direkt beim BAFA beantragt werden, und zwar vor Beginn der Bau- oder Umbaumaßnahmen.

Anschluss eines Pelletofens: Diese Punkte sind unbedingt zu beachten

  • Ein Pelletofen benötigt für den Betrieb immer einen Elektroanschluss – unabhängig davon, ob es sich um ein einfaches oder um ein wasserführendes Modell handelt.
  • Darüber hinaus muss ein Schornstein verfügbar sein, der mit dem Pelletofen kompatibel ist. Hinsichtlich des Schornsteins ist ein beratendes Gespräch mit dem zuständigen Schornsteinfeger dringend empfohlen. Er muss vor der geplanten Installation prüfen, ob der Schornstein für den Pelletofen verwendet werden kann. Hier greifen zum Teil gesetzliche Vorschriften, die keinesfalls außer Acht gelassen werden sollten.

Fazit zum Pelletofen

Es hat sich längst gezeigt, dass sich mit Holz ebenso komfortabel heizen lässt wie mit Öl oder Gas. Die Lagerung der Pellets ist einfach; außerdem lassen sie sich mühelos in den Heizkessel des Pelletofens einfüllen. Im Vergleich zu Holzscheiten punkten Pellets außerdem noch mit ihrer Verbrennungseffizienz. Der Prozess lässt sich deutlich einfacher regulieren, die abgegebene Wärmeenergie ist hinsichtlich der Temperatur mühelos einstellbar.

Pelletöfen strahlen eine wohlige Wärme aus und sorgen für behagliche Atmosphäre im Raum. Je nach Modell kann ein solcher Ofen außerdem zum schicken Hingucker werden. In der Regel lässt sich das schlichte Design mit jedem Einrichtungsstil kombinieren oder ein gekonnter Stilbruch erreichen. Pelletöfen sind mit Sichtfenstern ausgestattet. Das Flammenspiel ist mit dem eines Kaminofens zwar nicht zu vergleichen; dennoch ist der Anblick des lodernden Feuers faszinierend und nachweislich beruhigend.

Wasserführende Pelletöfen können mit dem vorhandenen Heizsystem im Gebäude oft kombiniert werden und sparen so vor allem in der Übergangszeit des Jahres – Frühjahr und Herbst – deutlich spürbar Heizkosten ein. Viele ältere Modelle können nachträglich zu einem wasserführenden Pelletofen umgerüstet werden.

Bevor eine endgültige Kaufentscheidung getroffen wird, bietet sich der Besuch im Fachmarkt an. Hier werden die Pelletöfen auf Wunsch vom Personal im laufenden Betrieb vorgeführt, und die Interessenten können sich einen ersten Eindruck verschaffen.

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