Was kostet ein Gasanschluss?

Gasanschluss

Bei der Planung einer Immobilie oder deren Sanierung wird zwangsläufig auch die Frage aufkommen, mit welcher Methode für das Gebäude Energie bereitgestellt werden soll. 

In der heutigen Zeit wird hauptsächlich auf eine effiziente und umweltschonende Methode der Energiegewinnung geachtet – folglich bietet sich in diesem Fall Erdgas „grünem Gas“ an, welches an einem mehr als 540.000 Kilometer langes Gas-Netz angeschlossen wird.

Vorteil / Nutzen eines Gasanschlusses

Generell verfügt Erdgas über einen hohen Effizienzgrad, sodass der Verbrauch vergleichsweise niedrig ausfällt. Ebenso ist aufgrund der ausgereiften Technik der Betrieb sowie die Wartung der Heizungsanlage einfach und kostengünstig. 

Herkömmliches Erdgas wird jedoch der Umwelt zuliebe in den kommenden Jahren durch sogenanntes „grünes Gas“ ergänzt oder ausgetauscht. 

Durch die vermehrte Umstellung auf grünem Gas ist jedoch nicht zu befürchten, dass Ihre Gasheizung einen Schaden erleidet – die Technik der Anlagen sind vollkommen dafür geeignet, mit grünem Gas betrieben zu werden. 

Gas als Energieversorger wird folglich auch in Zukunft – also langfristig – eine wichtige Rolle spielen.

Welche Kosten müssen einkalkuliert werden?

Der Bauherr muss grundsätzlich die Kosten des Gasanschlusses selbst tragen. Wie hoch die Kosten ausfallen, ist wiederum von Aufwand abhängig, Ihre Immobilie mit dem Gasnetz zu verbinden. 

Wichtige Kriterien wären unter anderem die anfallenden Erdarbeiten sowie die Länge der Gasleitung. Rechnen Sie aber im Normalfall mit Kosten in Höhe von 1.100 EUR bis 2.000 EUR. 

Beispielsweise wird in Hamburg eine Pauschale von etwas über 1.000 EUR fällig und in Berlin wird anhand einer Preisstaffel ermittelt. 

Die Kosten dort belaufen sich beispielsweise auf circa 1.200 EUR bis 14 Meter Zuleitung und ab 14 Meter bis 34 Meter fallen dann circa 1.800 EUR an. 

Was Ihnen der Anschluss am Gasnetz genau kosten wird, erfragen Sie am besten bei dem jeweiligen Gasanbieter.

Sollten Sie den Gasanschluss für einen Neubau benötigen, so werden sich die Kosten gut reduzieren lassen, wenn Sie die Erschließungskosten für Strom, Wasser und Kommunikation zur gleichen Zeit einplanen und durchführen lassen.

Verfügbarkeit eines Gasanschlusses prüfen

Bevor Sie einen Gasanschluss zu Ihrer Immobilie planen, sollten Sie erst einmal klären, ob die Verfügbarkeit überhaupt gegeben ist. 

Diese ist wiederum von der Umgebung abhängig – sollte es in Ihrer Gemeinde keine Gasleitung geben, so ist auch keine Verfügbarkeit vorhanden. Sollte die Gemeinde jedoch am Gasnetz angeschlossen sein, dann können Sie an diesem angeschlossen werden.

An dieser Stelle muss jedoch berücksichtigt werden, ob der Gasanschluss bereits in Ihrer Straße liegt oder erst verlegt werden muss. Dies macht sich folglich in den Kosten bemerkbar. 

Sollte Ihre Straße bereits über eine Gasleitung verfügen, so wird dies die billigere Lösung für Sie sein, da lediglich von der Straße aus die Leitung zu Ihrer Immobilie weitergeführt werden muss.

Setzen Sie sich am besten mit dem regionalen Gasnetzbetreiben in Verbindung, um die Verfügbarkeit zu prüfen. Ebenso kann Ihnen das zuständige Bauamt diesbezüglich Auskunft geben.

Vorschriften und Regelungen bei Gasanschlüssen

Deutschlands Gasversorgung belegt in Sachen Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit eine Erstplatzierung. Um all das zu gewährleisten, sind eine Fülle von Anforderungen zu erfüllen – die Thematik ist folglich recht komplex.

So darf die Gasleitung zur Immobilie hin beispielsweise nicht unter einer Garage installiert werden, da sie dort für eine Reparatur nicht zugänglich ist. 

Jedoch ist es gestattet, die Leitung unter einen gepflasterten Hof zu verlegen, da diese Stelle zugänglich ist – auch wenn dazu schweres Gerät nötig ist, um die Leitungen im Bedarfsfall freizulegen.

Ebenso müssen in der Immobilie so einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dazu zählen den Anforderungen entsprechend Sicherheitsarmaturen, Gasströmungsmesser, thermische Absperrungseinrichtungen und in besonderen Fällen auch Rückschlagsicherungen.

Um die für Sie relevanten Mindestanforderung zu erfahren, sollten Sie sich mit der Firma in Verbindung setzen, die die Installation vornimmt. 

Ebenso können Sie die technischen Mindestanforderungen „DVGW-Arbeitsblatt G 2000“ aus dem Internet laden, die den Anschluss an die Gasversorgungsnetze regelt.

Förderung von Gasanschlüssen

Durch die in 2021 eingeführten Bundesförderung für Gas-Hybridheizungen stehen Ihnen interessante Förderungen zur Verfügung.

Gefördert werden unter anderem Gas-Brennwertheizungen „Renewable Ready“, die eine Förderhöhe von 20 Prozent der förderfähigen Investitionskosten vorsieht. Maximal entspricht dies eine Förderung bis 12.000 EUR.

Kommen Sie auf Gesamtkosten von etwa 18.000 EUR, so erhalten Sie circa 3.600 EUR Förderung.

Für eine Gas-Hybridheizung „Renewable Ready“ werden bis zu 25 Prozent gefördert – also 5 Prozent mehr als bei einer Gas-Brennwertheizung. 

Bei angenommenen Gesamtkosten von 18.000 EUR wäre mit einer Förderungssumme (25 Prozent) von circa 4.500 EUR zu rechnen.

Der Idealfall stellt eine Gas-Hybridheizung mit Komponente zur erneuerbaren Wärmeerzeugung sowie einer Öl-Austauschprämie von 10 Prozent und einem iSFP-Bonus von 5 Prozent sowie einem Innovationsbonus (Biomasse) von 5 Prozent dar. 

Bei einer Investitionssumme von 22.500 EUR liegt die Förderung immerhin bei über 11.000 EUR.

Quelle: bigstockphoto.com / StockTom

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.