Was kostet ein Umbau von Öl- auf Pelletheizung?

Pellets

Wer heute noch eine alte Ölheizung im Haus hat, wird wahrscheinlich früh oder später daran denken, die Heizung gegen eine moderne Anlage auszutauschen. Mit konstant steigenden den Ölpreisen wird eine Ölheizung zu einer der teuersten Methoden des Heizens. Außerdem weiß man natürlich, dass fossile, nicht erneuerbare Brennstoffe vom ökologischen Standpunkt aus heute kaum noch vertretbar sind.

Auch die Versorgungslage macht es fraglich, ob eine Ölheizung im Haus für den nächsten Winter noch Sinn macht. Voraussichtlich dürfen ab 2026 gar keine Ölheizungen mehr eingebaut werden. Das beweist, dass Ölheizungen ein überholtes Konzept darstellen, von dem man sich so schnell wie möglich trennen sollte. Wer eine sehr alte Ölheizung von mehr als 30 Jahren im Haus hat, unterliegt wahrscheinlich auch der Austauschpflicht und muss sich ohnehin nach einer neuen Heizanlage umsehen. Das könnte genau der richtige Zeitpunkt für die Umstellung auf eine moderne Pelletheizung sein.
Pelletheizungen können eine sehr gute Alternative zum Geldsparen sein, gerade zu Zeiten, in denen der Ölpreis steigt. Interessant könnten hier die Wasserführenden Pelletöfen von Pelletofen ITALIA sein.

Kosten für die Umstellung von Öl- auf Pelletheizung

Um die Heizung von Öl auf Pellets umzustellen, werden verschiedene Komponenten benötigt. Eine Pelletheizung setzt sich aus dem Pelletkessel, Puffer- und Trinkwasserspeicher, einem Pelletlager sowie einem automatischen Beförderungssystem der Holzpellets vom Lager zum Pelletkessel zusammen. Bei einem Fachbetrieb wird das gesamte System meistens zu einem Pauschalpreis angeboten. Je nach der Kapazität der Pelletheizung muss man mit Anschaffungskosten zwischen 15.000 und 25.000 Euro rechnen. Neben den Anschaffungskosten für die neue Pelletheizung muss man auch noch zusätzliche Kosten für den Ausbau und die Entsorgung des alten Ölkessels und des Öltanks rechnen.

Beispielrechnung: Umstellung von Öl- auf Pelletheizung

Anhand einer Beispielrechnung kann man leicht ersehen, wie sich die Kosten bei der Umstellung von einer Ölheizung auf eine Pelletheizung zusammensetzen. Das folgende Beispiel wird für ein Einfamilienhaus berechnet, in dem eine alte Ölheizung vorhanden ist und entsorgt werden muss. Die neue Heizung soll eine Kapazität von 25 kW haben.

Ölkessel entfernen 500 Euro

Öltank entsorgen 1.000 Euro

Pelletkessel 10.000 Euro

Pelletsilo 1.000 Euro

Förderschnecke 1.500 Euro

Pufferspeicher 1.500 Euro

Montage und Inbetriebnahme 2.000 Euro

Gesamt 17.500 Euro

Bei der Umstellung von einer Ölheizung auf eine umweltfreundliche Pelletheizung kann man stattliche Förderung erhalten. Dadurch lassen sich die Gesamtkosten deutlich reduzieren, so dass man die neue Heizung billiger erhalten kann.

Mit welchen laufenden Kosten muss man rechnen?

Ein großer Vorteil, der die Pelletheizung gegenüber der Ölheizung auszeichnet, besteht in den geringen Betriebskosten. Holzpellets sind wesentlich günstiger, als Öl oder Gas. Gemäß der Angaben des Deutschen Pelletinstituts betrugen die Pelletpreise im Juni 2022 bei einer Anlieferung von drei Tonnen rund 400 Euro pro Tonne, wobei es einige regionale Preisunterschiede gibt. Bei größeren Lieferungen sinkt der Preis noch um einiges. Pro Kilogramm Pellets können 4,8 Kilowattstunden erzeugt werden. Daraus ergibt sich ein Preis pro Kilowattstunde von 0.083 Euro.

Bei der Ölheizung sind die Preise erheblich gestiegen und im Juni 2022 kostete der Liter Heizöl bei einer Anlieferung von 3.000 Litern rund 1,40 Euro. Mit 1 Liter Heizöl können 9,8 Kilowattstunden erzeugt werden, was einen Preis pro Kilowattstunde von 0.14 Euro darstellt. Mit der Pelletheizung spart man also im Schnitt pro Kilowattstunde rund 6 Cents.

Darüber hinaus gilt zu bedenken, dass bis zum Winter 2022 das Ölembargo der Europäischen Union gegen Russland zum Tragen kommen wird, wodurch der Ölpreis vermutlich weiter ansteigen wird.

Bei einer Pelletheizung muss man auch mit Stromkosten rechnen. Jedes Mal, wenn die Heizung eingeschaltet wird, kommen Stromkosten zustande. Nutzt man die Heizung im Sommer nicht und lässt sie im Winter möglichst dauerhaft laufen, so belaufen sich die Stromkosten lediglich auf rund 60 Euro pro Jahr.

Wartungskosten für die Pelletheizung

Zu den Kosten für die Holzpellets muss man auch noch mit Wartungskosten für die Heizung rechnen. Man benötigt auch bei der Holzpelletheizung die Dienste eines Schornsteinfegers, der den Kamin zwei Mal im Jahr reinigen und dabei die Anlage überprüfen sollte. Dabei wird alle zwei Jahre auch der CO2 Ausstoß gemessen. Jährlich kann man für diesen Posten mit Kosten von rund 150 Euro rechnen. Die Pelletheizung sollte alle zwei Jahre durch einen Fachmann gewartet werden, wofür zwischen 100 und 200 Euro berechnet werden.

Bedienung der Pelletheizung

Eine moderne Pelletheizung bietet einen optimalen Bedienkomfort, der dem einer Ölheizung in keiner Weise nachsteht. Kann man ein großes Pelletlager einbauen, so können die Pellets für die gesamte Heizsaison darin gelagert werden. Die Pellets werden über ein Fördersystem automatisch in den Pelletkessel geführt, so dass man sich nicht darum zu kümmern braucht, Pellets nachzufüllen. Allerdings gibt es auch kleinere Pelletsilos, die nur eine Pelletmenge für etwa drei bis vier Tage halten. Bei einem solchen Pelletlager muss man entsprechend oft nachfüllen. 

Zusätzlich muss aus dem Pelletkessel auch die Asche entleert werden. Diese Arbeit kann jedoch in relativ großen Zeitabständen vorgenommen werden. Zur Bedienung sind die modernen Pelletheizungen mit einem Display ausgestattet, über die Einstellungen einfach und übersichtlich vorgenommen werden. Man kann die Steuerung der Pelletheizung auch zusätzlich noch mit einem Smart Home Controller ausstatten lassen. In diesem Fall kann man die Heizung auch ganz einfach vom Tablet oder vom Handy aus steuern.

Was muss vor der Umstellung beachtet werden?

Vor dem Kauf einer Pelletheizung muss zunächst bestimmt werden, welche Kapazität benötigt wird. Am besten lässt man sich dazu im Fachhandel beraten. Mit der Information über die Fläche, die beheizt werden soll und die Anzahl der Personen, die im Haus leben, kann der Fachmann schnell berechnen, welche Pelletheizung in Frage kommt. 

In der Regel ist dort, wo die Ölheizung untergebracht war, auch genügend Platz für die Pelletheizung, so dass es auch kein Problem ist, einen großen Speicher unterzubringen, der genug Pellets für das ganze Jahr fassen kann. Allerdings muss man auf einen möglichst geringen Abstand zwischen dem Pelletsilo und dem Pelletkessel achten. Damit das Fördersystem fehlerfrei arbeiten kann, sollte der Abstand nicht mehr als 30 Meter betragen.

Vor- und Nachteile durch die Umstellung von Öl- auf Pelletheizung

Wenn man sich für eine neue, umweltfreundliche Heizung interessiert, sollte man sich einmal die Vor- und Nachteile betrachten, die eine Umstellung von einer Ölheizung auf eine Pelletheizung mit sich bringt. Auf diese Weise lässt sich die Entscheidung meistens leichter treffen.

Vorteil der Umstellung:

  • Geringe Betriebskosten bei der Pelletheizung
  • Die Pelletheizung ist umweltfreundlich
  • Pelletheizungen sind wartungsarm und leicht zu bedienen
  • Pellets werden automatisch in den Kessel geführt
  • Staatliche Förderung ist erhältlich

Nachteile der Umstellung:

  • Anschaffungskosten von Pelletheizung sind hoch

Staatliche Förderung für Pelletheizungen

Pelletheizungen sind umweltfreundlich. Die Pellets werden aus Holzresten hergestellt. Bei der Verbrennung der Pellets kommt ein CO2 Ausstoß zustande, der nicht größer ist, als die Menge des CO2, das der Baum während seiner Wachstumszeit aufgenommen hat. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen handelt es sich außerdem um einen erneuerbaren Rohstoff. Aus diesen Gründen fördert der Staat generell den Einbau von Pelletheizungen. Wenn man von einer Ölheizung umstellt, kann man die höchsten Fördersummen erhalten. 

Durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) kann man eine Förderung erhalten, die rund 35 Prozent der Anschaffungssumme betragen kann. Wird eine Umstellung von einer Ölheizung vorgenommen, stehen noch einmal 10 Prozent Förderung zur Verfügung. Gefördert wird vom Staat auch, wenn man sich für eine Pelletheizung mit geringer Feinstaub Entwicklung entscheidet. Dabei kann man noch weitere 5 Prozent an Förderungsgeldern erhalten. Wenn man allen Bedingungen entspricht, kann man bei der Umstellung von der Ölheizung auf eine Pelletheizung insgesamt bis zu 50 Prozent Förderung erhalten. 

Die gesamte Förderungssumme ist jedoch auf 60.000 Euro begrenzt. Alternativ kann man auch eine Kreditförderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten, wenn man die alte Ölheizung gegen eine neue Pelletheizung tauschen will. Es kann eine Kreditsumme bis zu 60.000 Euro für den Heizungstausch bewilligt werden mit einer Tilgungshilfe von 35 Prozent. Durch solche Förderprogramme stellt sich die Anschaffung der Pelletheizung wesentlich günstiger. Rechnet man Zuschüsse und geringere Betriebskosten zusammen, so kann sich eine Pelletheizung in einigen Jahren amortisieren. So kann derzeit durchaus der richtige Zeitpunkt sein, um von Öl auf Pellets umzustellen. Man kann jetzt von sehr guten Förderungsmöglichkeiten profitieren und sich außerdem die zunehmend kritische Situation bei den Heizölpreisen zu ersparen.

Quelle: bigstockphoto.com / Ramil_Nasibulin

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.