Endlich ist es so weit, die neu installierte Fußbodenheizung wird aufgedreht und einer wohligen Wärme steht nichts mehr im Wege. Doch dann erleben Sie die unangenehme Überraschung – die Fußbodenheizung wird kaum oder gar nicht warm.
Dieses Manko veranlasst Sie an den Gedanken nach warmen Füßen und einer angenehmen Raumtemperatur, in Missstimmung fallen. Stellt sich nur die Frage, was ist der Grund dafür und wie könnten mögliche Lösungen aussehen.
Vorab sollten Sie nachfolgend aufgeführte Tipps versuchen, bevor Sie einen Experten zu Rate ziehen.
Welche Probleme könnten dafür verantwortlich sein?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, sollte vorab ermittelt werden, welche Problematik verantwortlich zu sein scheint, dass keine Wärme zustande kommt.
Welches Problem liegt überhaupt vor?:
– Raumtemperatur ist viel zu niedrig
– Im Raum kommt keine gleichmäßige Wärme zustande
– Die Fußbodenheizung wird überhaupt nicht oder kaum warm
– Die Heizung wird ungleichmäßig warm
Wie kann dagegen vorgegangen werden, damit Wärme zustande kommt?
Wird keine ausreichende Wärme erzielt oder kommt keine gleichmäßige Wärme zustande, welche durch die Strahlung am Boden erreicht wird. Erreicht die Heizung auch nicht annähernd die gewünschte Zimmertemperatur, sollte überprüft werden, ob die Heizanlage auch ausreichend dimensioniert berechnet worden ist.
Entsteht im Raum nur unzulängliche Wärme, ist es durchaus möglich, dass die Dimensionierung zu gering ausfällt. Letztendlich muss die Heizleistung immer im richtigen Verhältnis zur Raumgröße stehen, ansonsten war die Montage für die Katz.
Auch muss geprüft werden, ob die Baubekundung gemäß der Planung ausgeführt wurde. Fehler bei der Umsetzung führen zu mangelhafter Verbreitung der Wärme. Wird im Raum eine ungleichmäßige Wärme festgestellt, können die Möbel falsch platziert sein.
Eine nicht ausreichende Raumtemperatur kann davon herrühren, dass Möbel oder Teppiche die Wärmeleistung blockieren. Störungen in der Heizanlage sind ebenfalls nicht auszuschließen.
Weitere infrage kommende Möglichkeiten
Auch kann die Ausgangstemperatur am Kessel zu niedrig eingestellt sein. Das führt dazu, dass die am Boden vorkommende Temperatur von Haus aus zu gering ist oder diese eben ungleichmäßig verteilt wird.
In diesem Fall kann die Ausgangstemperatur laut Betriebsanleitung höher eingestellt werden, im Zweifel informieren Sie lieber den Heizungsmonteur Ihres Vertrauens.
Montagefehler können ebenfalls die Ursache für mangelhafte Wärmeleistung sein.
Es kann auch sein, dass die Abstände zwischen den Schläuchen bei der Montage zu weit auseinander liegen. Auch der Bodenbelag spielt keine unbedeutende Rolle.
Wird die Fußbodenheizung unterhalb von Fliesen verlegt, sollte ein Abstand von 15 Zentimetern eingehalten werden.
Sind über die im Boden verlegten Heizspiralen Möbel aufgestellt, lässt die Wärmeleistung ebenfalls zu Wünschen übrig.
Oftmals vorkommende Ursachen wegen fehlender oder ungleichmäßig verteilter Wärme
In der Heizanlage ist ein Biofilm entstanden, dieser wirkt wie eine gute Isolierung und eine warme Fußbodenheizung lässt auf sich warten. In diesem Fall eine Spülung der Anlage mittels Experten vornehmen lassen.
Vorlauftemperatur ist zu niedrig eingestellt und somit steht der Heizung nicht die Wärme zur Verfügung, die für eine ausreichende Raumtemperatur notwendig ist. Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur können gemessen werden.
Der Unterschied der bestehenden Wärme kommt in der Regel der Raumtemperatur zugute. Mit Wärmeverlusten muss immer gerechnet werden, vorteilhaft, diese vorab mit ein zu planen.
Ist die Vorlauftemperatur zu weit unten, kann die Fußbodenheizung zwangsläufig nicht richtig warm werden.
Im Heizkreislauf befindet sich zu viel Luft und zu wenig Wasser. Der Transport der Wärme erfolgt über Wasser und dieses sollte im Kreislauf ausreichend zugegen sein. Zu wenig Wasser transportiert kaum Wärme und kann diese auch nicht dementsprechend abgeben. Die Luft in den Leitungen der Fußbodenheizung behindert den Wärmetransport.
Diese Angelegenheit ist schnell erledigt, einfach Wasser nachfüllen und Luft mittels ausgeführter Entlüftung entweichen lassen.
Nach erfolgter Entlüftung sollte der Wasserdruck ca. 1,5 bar betragen, feststellbar am Manometer bei Heizkessel.
Ein hydraulischer Abgleich hat nicht stattgefunden. Bedeutet im Klartext – die Fußbodenheizung wird nicht gleichmäßig warm. Das erfolgt, wenn Wärmeverluste wegen langer Transportstrecken nicht ausgeschlossen werden.
Heizungsrohre sind von verschiedener Länge, da kommen Wärmeverluste automatisch vor.
Ist ein Zimmer von der Heizung weiter entfernt, ist das für Wärmezufuhr verantwortliche Rohr länger.
Damit in diesem Fall die Heizventile einwandfrei arbeiten können, muss ein hydraulischer Abgleich vorgenommen werden.
Ein Fachunternehmen Heizung – Sanitär führt so einen Abgleich durch und veranlasst, dass nicht nur die nahe liegenden Rohre mit gut bemessener Wärme versorgt werden.
Defekte oder nicht mehr einwandfrei funktionierende Pumpe lässt Fußbodenheizung kaum warm werden. Jedes Gerät unterliegt der Abnutzung. Arbeitet die Pumpe nicht mehr einwandfrei oder lässt deren Leistung zu Wünschen übrig, kann Heizwasser nicht mehr optimal transportiert werden. Die Folge, die Räume, der Raum kann nicht mehr mit genügend Wärme versorgt werden.
Sind diese aufgeführten eventuellen Mängel nicht vorhanden oder behoben, dann können auch andere Ursachen für Mangel an Wärme infrage kommen. Hier können Teppichboden oder falsch aufgestellte Möbel der Grund für mangelhafte Raumtemperatur sein. Befindet sich im Fußboden eine verlegte Fußbodenheizung, sollte der überwiegende Teil davon unbedeckt sein.
Ein dicker Teppich sorgt zwar für wohlige Wärme an den Füßen, er verhindert allerdings die Abgabe von Wärme an den Raum.
Was bleibt ist eine zu niedrige Raumtemperatur und eine gemütliche Atmosphäre kommt auch nicht zustande.
Nichts kann helfen – ein Fall für den Experten vom Heizungsfach
Helfen sämtliche oben aufgeführte Vorgehensweisen nicht und es mag keine wohlige Wärme entstehen, dann kann die Anschaffung einer neuen Heizanlage eine Überlegung wert sein. In diesem Fall ist ein Heizungsfachbetrieb gefragt, damit Sie in Ihren Räumlichkeiten wieder wohlige Wärme verspüren können.
Entscheiden Sie sich für eine Fußbodenheizung müssen Sie für eine 120 Quadratmeter Wohnung von Kosten zwischen 9000 und 12000 Euro inklusive Montage rechnen. Handelt es sich um eine elektrische Fußbodenheizung dann fallen Kosten zwischen 2000 bis zu 5000 Euro an.
Allerdings mag der Einbau einer solchen Fußbodenheizung bei den hohen Strompreisen wohl überlegt sein.
Nachrüstung einer Fußbodenheizung
Nachrüsten ist immer teurer als Montage im Neubau. Das hat vor allem damit zu tun, dass vor der Montage alter Belag weggemacht werden muss, was mehrere Vorarbeiten zur Folge hat.
Gegenüber der Montage im Neubau müssen bei Nachrüstung rund 30 Prozent Mehrkosten mit eingeplant werden.
Am preiswertesten fährt man beim nachträglichen Einbau mit einer elektrischen Fußbodenheizung. Doch sollte hierbei auf gute Dämmung gesetzt werden, um die Heizkosten in Grenzen halten zu können.
Betriebskosten nicht vergessen
In der Regel betragen die Heizkosten anhand der geringeren Vorlauftemperatur um 10 Prozent weniger, als das bei herkömmlichen Heizsystemen der Fall ist. Allerdings spielen bei den Kosten auch die Heizgewohnheiten sowie der energetische Zustand des Hausen eine große Rolle.
Auch der Energieträger ist bei der Kostenfrage mit entscheidend, mit Gas oder Öl betrieben kann Wärme ein teures Vergnügen werden. Werden diese Heizanlagen dagegen mittels Wärmepumpe oder Solarthermie betrieben, halten sich die Kosten in Grenzen und einer wohligen Wärme dürfte kaum was im Wege stehen.
Kosten einer elektrisch betriebenen Fußbodenheizung
Diese Art Heizung ergibt nur als zusätzlich genutzte Heizung Sinn, unter anderem im Badezimmer. Um diese Kosten niedrig halten zu können, bietet sich Stromgewinnung aus einer Photovoltaikanlage an.
Trotz allem sollte der Eigenverbrauch nie außer Acht gelassen werden, weil auf Dauer trotz günstiger Montage und Anschaffung das Ganze eine teure Angelegenheit werden kann.
Was die Kosten einer Wartung angeht, da belaufen sich die Kosten etwa zwischen 900 und 1400 Euro. Eine Fußbodenheizung sollte alle drei Jahre gespült werden um vorhandene Ablagerungen zu entfernen und einen reibungslosen Heizablauf zu gewährleisten.
Was die Fördermittel angeht, in diesem Fall ist es am besten, wenn Sie beim Fachbetrieb Ihrer Wahl vorab Erkundigungen einholen. Gerne werden Sie dort kostenfrei, unverbindlich und ausführlich zu diesem Thema beraten.
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