Heizung Wasser nachfüllen

Entlüften eines Heizkörpers

Eine Heizung ist lebensnotwendig, damit die Räume vor allem in den kälteren Monaten gut beheizt werden können. Fällt die Heizung aus, kann es sehr schnell unangenehm werden. Nicht nur die Zimmer sind mit einem Mal kalt, sondern auch das warm Duschen ist nicht mehr möglich. Aus diesem Grund sollte immer auf eine funktionierende Heizung geachtet werden. Das Heizungssystem sorgt dafür, dass das darin befindliche Wasser erwärmt und anschließend über die Rohrleitungen transportiert, wodurch für eine angenehme Wärme in den Räumlichkeiten gesorgt wird. Damit diese Funktionen aufrechterhalten werden können, muss der Wasserbestand immer ausreichend sein. Warum das Nachfüllen des Wassers wichtig ist, ob Sie das selber machen können und wie Sie am besten dabei vorgehen, soll in diesem Artikel ausführlicher dargestellt werden.

Fehlendes Wasser- was passiert?

Ist Heizwasser nicht mehr in ausreichender Menge in der Heizanlage, kann die Wärme auch nicht mehr optimal in die Räumlichkeiten gelangen. Die Folge ist, dass die Heizkörper an Wärme nachlassen und die Zimmer im schlimmsten Fall kalt bleiben.

Wird die Heizleistung nicht erreicht, greifen viele Hauseigentümer darauf zurück, die Heizung aufzudrehen. Dadurch steigen die Energiekosten erheblich an und trotzdem wird eine angenehme Raumtemperatur nicht erreicht. Ist das der Fall, sind auch gesundheitliche Konsequenzen nicht ausgeschlossen.

Um einen solchen Zustand zu vermeiden, sollten Sie in einem Intervall von zwei bis drei Monaten regelmäßig den Wasserstand Ihrer Heizung überprüfen. Je nach Alter und Bauart der Heizung muss das Heizwasser häufiger oder weniger häufiger nachgefüllt werden, um die optimale Heizleistung gewährleisten zu können.

Eine weitere Folge von einem niedrigen Wasserstand sind Beschädigungen an der Heizanlage, die dadurch verursacht werden können. Sind jährliche Wartungsverträge vorhanden, wird der Wasserstand durch die Fachleute regelmäßig kontrolliert.

Wann muss das Heizwasser nachgefüllt werden?

Das Heizwasser muss in der Heizungsanlage nachgefüllt werden, wenn der Mindestdruck nicht mehr erreicht wird. Um das sicherzustellen, sollten Sie den Druck im Heizsystem regelmäßig überprüfen. Der Druck befindet sich zwischen Werten von 1,0 und 2,0 bar im optimalen Bereich. In der Regel wird der Druck auf einer Digitalanzeige auf der Heizungsanlage angezeigt und lässt sich problemlos ablesen. Bei älteren Modellen hingegen könnten Unsicherheiten auftreten, diese verfügen in der Regel nicht über eine Digitalanzeige. Hier lohnt sich der Blick in die Betriebsanleitung der Heizung. Fehlt auch diese, sollten Sie einen Heizungsfachmann konsultieren.

Wie häufig in Ihrem Fall das Heizungswasser nachgefüllt werden muss, kann pauschal nicht beantwortet werden. Wie Sie oben gesehen haben, hängt das von dem Heizungsdruck ab. Kontrollieren Sie diesen regelmäßig. Sobald dieser einen kritischen Wert erreicht, ist ein Auffüllen des Heizwassers erforderlich.

Sollte ich das Wasser selbst nachfüllen oder einen Fachmann beauftragen?

Möchten Sie das Heizwasser in Ihrer Anlage selber nachfüllen, ist das problemlos möglich. Als Hauseigentümer sind Sie dazu sogar verpflichtet. Empfehlenswert ist außerdem, sich zunächst von einem Fachmann über das korrekte Nachfüllen von Heizwasser unterweisen zu lassen. Sind Sie sich unsicher und es kommt zu einer falschen Ausführung, haften Sie persönlich für diesen Fehler. Anders sieht es aus, wenn ein Fachmann beauftragt wird, der in diesem Fall das Risiko tragen müsste.

Schritt für Schritt Anleitung zum Auffüllen des Heizungswassers

1. Schritt: Kontrollieren Sie den Wasserdruck

Die Heizungsanlage verfügt über ein Manometer. Bevor Heizungswasser nachgefüllt werden kann, sollten Sie den Druck kontrollieren. Ein Großteil der Manometer hat hierfür eine Markierung, welche den idealen Druck anzeigt. Der Heizungsdruck sollte in Einfamilienhäusern in einem Bereich zwischen 1 und 2 Bar liegen. Reduziert sich der Druck unter einen Wert von 1 Bar, sind Schäden und Funktionsstörungen absehbar.

Einige Heizungssysteme sind mit einem Selbstschutz ausgestattet, der zu einem unmittelbaren Ausschalten führt, sobald der Druck einen kritischen Wert erreicht hat. Bevor die Heizung wieder eingeschaltet wird, sollte das Heizwasser auf jeden Fall aufgefüllt werden.

2. Schritt: Heizkörper entlüften

Sie kennen das sicherlich: Geräusche in den Heizkörpern machen sich breit, die Heizkörper wärmen sich nicht richtig und eine Entlüftung ist erforderlich. Diese sorgt dafür, dass vorhandene Luft entweichen und sich die Wärme verteilen kann. Um die Funktionsfähigkeit Ihrer Heizungsanlage aufrechtzuerhalten, sollte die Heizung zunächst entlüftet werden. In den meisten Fällen geht dabei auch Heizwasser verloren, sodass beide Vorgänge – das Entlüften der Heizkörper und das Nachfüllen des Heizwassers – miteinander kombiniert werden sollten.

Die Entlüftung führen Sie an den Heizkörpern statt. Mit einem entsprechenden Schlüssel, den Sie im Baumarkt erwerben können, lässt sich das Heizkörperventil öffnen. Lassen Sie zunächst die Luft entweichen und halten Sie einen Becher bereit, mit dem Sie das Heizwasser auffangen können. Anschließend drehen Sie das Heizkörperventil wieder zu.

Während dieses Vorganges sollten Sie dafür sorgen, nicht mit dem Wasser in Kontakt zu kommen. Da das Heizwasser durch die Heizungsrohre transportiert wurde, können darin Metallteile und andere Substanzen vorhanden sein.

3. Schritt: Umwälzpumpe abstellen

Der nächste Schritt beinhaltet das Abstellen der Umwälzpumpe. Auch die Thermostatventile der Heizkörper müssen sich auf höchster Stufe befinden, bevor Sie mit dem Heizwasser auffüllen beginnen.

4. Schritt: Heizungsanlage mit dem Wasserhahn verbinden

Es gibt Heizungsanlagen, die über eine direkte Verbindung mit dem Frischwasser-System verfügen. Die dazugehörigen Hähne sind allerdings verschlossen, weil eine dauerhafte Öffnung gesetzeswidrig ist. Das Wasser lässt sich über das Öffnen dieser Verbindung direkt nachfüllen. Allerdings sollten Sie diese Verbindung nur einen kurzen Zeitraum aufrechterhalten, ein paar Sekunden reichen vollkommen aus. Dadurch verhindern Sie, dass zu viel Heizwasser in die Anlage gerät. Während dieses Vorganges sollten Sie das Manometer im Auge behalten.

Im zweiten Fall ist kein Schlauch installiert und Sie müssen den Schlauch selber auswählen. Hierzu lesen Sie am besten in der Betriebsanleitung die genaue Vorgehensweise durch. In der Regel ist ein Gartenschlauch in Ordnung, um den Vorgang durchzuführen. Bevor Sie dies allerdings durchführen, sollten Sie dafür sorgen, dass im Gartenschlauch kein Schmutz vorhanden ist. Am besten spülen Sie diesen vorab gründlich durch, um zu vermeiden, dass unhygienische Bestandteile in die Heizungsanlage geraten. Um den Schlauch mit der Heizungsanlage zu verbinden, ist zusätzlich ein Systemtrenner erforderlich. Diese Schlauchverbindung sorgt dafür, dass die Trinkwasserleitung nicht durch Heizwasser verunreinigt wird.

Im nächsten Schritt wird der Einfüllstutzen mit der Heizungsanlage verbunden. Dieser Einfüllstutzen befindet sich entweder am Vorlauf oder am Rücklauf. Dieser muss zunächst geschlossen bleiben. Nun wird eine Verbindung mit dem anderen Ende des Wasserhahns hergestellt und daraufhin wird der Schlauch locker auf den Wasserhahn gedreht. Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Luft, welche sich im Schlauch befindet, entweichen kann.

5. Schritt: Lassen Sie die Luft entweichen

Auf keinen Fall sollte Luft in die Anlage oder die Rohre gelangen. Aus diesem Grund muss zunächst alle Luft entweichen. Dazu drehen Sie den Wasserhahn auf und lassen Sie das Wasser in den Schlauch laufen. Zuvor haben Sie den Schlauch locker aufgedreht, was dafür sorgt, dass die Luft nach außen gelangt. Bei diesem Prozess wird etwas Wasser entweichen, welches Sie mit einer Schale oder einem Tuch auffangen können. Denn sobald Wasser austritt, ist keine Luft mehr vorhanden und sie können den Schlauch fest anbringen.

6. Schritt: Füllen Sie das Heizungswasser nach

Nun wird der Einfüllstutzen geöffnet und der Wasserhahn aufgedreht. Wurde die optimale Menge an Wasser nachgefüllt, schließen Sie den Hahn. Kontrollieren Sie dabei immer die Ventile und Hähne. Eine nochmalige Entlüftung ist erforderlich, wenn aus Versehen erneut Luft in die Anlage gelangt. Zum Schluss wird der Schlauch entfernt und die Anlage kontrolliert.

Fazit

Als Hausbesitzer sind Sie Eigentümer einer Heizungsanlage, die sich in der Regel im Keller befindet. Das darin befindliche Heizwasser wird über die Rohre transportiert und sorgt für eine angenehme Temperatur in den Räumlichkeiten. Diese ist aber nur dann gewährleistet, wenn in der Anlage ausreichend Heizwasser vorhanden ist. Ob die Menge ausreichend ist, können Sie am Druck ablesen, der zwischen einem Bereich von 1 und 2 Bar liegen sollte. Die meisten Manometer zeigen den Idealbereich an. Sobald der Druck unter einen kritischen Bereich fällt, sollte das Heizwasser nachgefüllt werden. Kontrollieren Sie aus diesem Grund in regelmäßigen Abständen die Anlage und füllen Sie, wenn erforderlich, das Heizwasser nach. Dadurch verhindern Sie, dass die Funktionstüchtigkeit der Heizungsanlage nachlässt oder sogar Beschädigungen auftreten.

Quelle: bigstockphoto.com / Ruslan Ivantsov

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.