Sie haben es sicherlich auch schon gemerkt. Die Gaspreise steigen und steigen und es ist kein Ende in Sicht. Man bekommt immer weniger und muss immer mehr bezahlen, auch was die Energieversorgung angeht.
Da stellen Sie sich natürlich die Frage, wie man die hohen Energiekosten auffangen und auch mindern kann. Dabei hilft zum Beispiel die Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe.
Aber wie geht das und was kostet das? Macht es Sinn umzurüsten und kann es für jedes Haus sein?
Was ist eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe ist eine Pumpe, welches die Umweltwärme nutzt. Dabei kann es sich um Erdreich handeln, um Grundwasser oder aber auch um Luft. Die Wärme wird der Umwelt dabei entzogen und mit einem Kältekreislauf auf eine höhere Temperatur gebracht.
Da die Wärmepumpe, und damit auch der Kältekreislauf, durch einen strombetriebenen Kompressor angetrieben wird, können Gebäude beheizt werden und gleichzeitig auch mit aufbereitetem Warmwasser versorgt werden.
Dabei ist die perfekte Wärmedämmung der Gebäude die wichtigste Voraussetzung, da Sie sonst auch hier Energie verlieren.
Wie teuer ist eine Umrüstung?
Diese Frage werden Sie sich mit Sicherheit auch stellen, und rechnen, ob sich die Umrüstung eigentlich lohn. Wenn Sie vorhaben, einen Altbau zu sanieren, bietet sich die Umrüstung natürlich an.
Wie teuer ein Austausch nun ist, kann so genau nicht gesagt werden. Das liegt auch mit daran, wie aufwendig und kostenintensiv die Umbaumaßnahmen sind. Wenn Sie staatliche Förderung beanspruchen, liegen die Kosten derzeit zwischen 10.000 und 20.000 Euro.
Der größte Posten der Summe ist das Grundgerät, welches zwischen 7.000 und 15.000 liegen kann. Die Installation und das Zubehör liegen bei bis zu 18.000 Euro.
Dazu kommen noch die Kosten für den Einbau und mögliche Kosten, wenn Leitungen und Heizkörper ausgetauscht werden müssen. Sollten Sie eine Sanierung eines Wohngebäudes planen, kann der Staat bis zu 35% bezuschussen. Stellen Sie den Antrag darauf vor Beginn der Sanierungsarbeiten.
Kosten für die Wärmepumpe
Die Kosten einer Wärmepumpe, liegen, wie oben schon geschrieben, zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Ausschlaggebend ist, welche Art der Wärmepumpe Sie nutzen wollen und wie groß diese sein soll.
Eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus kostet natürlich weniger, als für ein Mietshaus mit mehreren Parteien. Aber Sie müssen bei einer Neuanschaffung mit bis zu 20.000 Euro für eine Wärmepumpe rechnen.
Kosten für die Entsorgung
Es kommen aber auch noch andere Kosten auf Sie zu. Dabei handelt es sich um die Kosten der Entsorgung der alten Heizanlage. Handelt es sich dabei um eine Ölheizung, wird zuerst das Öl im Tank entsorgt. Dies erledigt eine Spezialfirma für Sie.
Dann kommt der Rückbau des Kessels. Auch da spielt das Modell eine bestimmte Rolle, da ein Erdtank ausbauen wesentlich teurer ist, als einen Batterietank zu entsorgen. Der Ausbau kann sich auch auf ca. 3400 Euro summieren, was bei einem Gastank unwesentlich preiswerter wird.
Da werden Sie mit ungefähr 2000 Euro rechnen müssen.
Der große Vorteil eines Gastanks ist, dass die Entsorgung wegfällt und Sie auch nichts für die Reinigung des Tanks bezahlen müssen. Auch bieten einige Anbieter von Wärmepumpen eine kostenlose Entsorgung des Altgerätes an, wenn man dort auch die Wärmepumpe kauft.
Das Prinzip kennen Sie bestimmt von Elektrogroßgeräten oder wenn Sie sich eine neue Matratze zugelegt haben. Aber auch hier kann es staatliche Zuschüsse geben. Also beläuft sich die Bezuschussung einer neuen Wärmepumpe und die Entsorgung der alten Anlage auf bis zu 40%. Und dass macht es doch für viele attraktiv, eine Wärmepumpe einzubauen.
Zu Beachten gilt es aber für Sie, dass alte Heizungen, die mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen betrieben werden, nach 30 Jahren ausgetauscht werden müssen. Dies gilt für Anlagen, welche weder auf Brennwerttechnologie noch auf Niedertemperatur-Technologie gestützt sind.
Auch Anlagen, die keine Technik zur Konstanttemperatur verwenden, oder nur eine Nennleistung von bis zu 400 kw haben, sind davon betroffen.
Laufende Kosten
Sie setzen mit einer Wärmepumpe auf eine effiziente dabei umweltschonende und auch günstige Heizmethode, dürfen dabei aber nicht außer Acht lassen, dass neben den Anschaffungs- und Entsorgungskosten, auch laufende Kosten wie Wartung und Verbrauch anfallen.
Die Wärmepumpenheizung benötigt zum Funktionieren den Anschluss an das Stromnetz. Gemessen an der JAZ, also der Jahresarbeitszahl, werden die Kosten berechnet. Dabei ist es ausschlaggebend für was Sie die Wärmepumpe nutzen.
Nutzen Sie diese für warmes Wasser, liegt die JAZ zwischen 2,4 und 4,5, wohingegen sie für die Heizung bei 28, bis 4,8 liegt. Das macht auf das Jahr gerechnet, einen Stromkostenposten von ca. 800 Euro.
Es gibt auch Stromanbieter, welche mit einem Wärmepumpentarif locken, wobei sich dort die Kilowattstunde günstiger darstellt. Auch die Wartungskosten sind zu berücksichtigen.
Die Wärmepumpe sollte alle zwei Jahre gewartet werden. Besser ist allerdings, wenn Sie dies jährlich machen. Eine solche Wartung fällt mit ca. 100 Euro ins Gewicht.
Auch macht die Installation eines Pufferspeichers an Ihrer Wärmepumpe einen Sinn. Ob dies bei Ihrer Anlage nötig ist, kann Ihnen der Energieberater oder die Firma sagen. Ein solches Zusatzsystem liegt bei rund 2000 Euro inklusive Einbau.
Lohnt sich der Austausch?
Der Austausch einer alten Heizung auf eine Wärmepumpe lohnt sich dann, wenn Sie vorhaben, Ihr Haus zu sanieren. Da bietet es sich geradezu an, auch wenn es mit hohen Kosten verbunden ist.
Sonst sollten Sie es mal genau durchrechnen, ob sich zum derzeitigen Zeitraum ein Austausch lohnt. Die Gaspreise steigen zwar, werden aber auch wieder sinken und ob es da den Austausch rechtfertigt ist eine andere Sache.
Auf jeden Fall ist ein Austausch nicht die verkehrteste Art und Weise, sich von Gas unabhängig zu machen und damit auch umweltfreundlicher zu heizen.
Das Fazit
Es lohnt sich dann, wenn Sie eine Sanierung beauftragen und die Gaspreise weiter stetig steigen. Der Austausch ist zwar mit hohen Kosten verbunden, wird sich aber im Laufe der Jahre auch rechnen.
Zumal Sie auch einen großen Schritt zur Erhaltung der Umwelt beitragen. Auch sollten Sie das Alter Ihrer jetzigen Heizung im Auge behalten. Nach 30 Jahren müssen Brennstoffbetriebene und gasbetriebene Heizungsanlagen ausgewechselt werden, wenn sie bestimmte Kriterien nicht mehr erfüllen.
Gerade dann macht es Sinn, wenn Sie auf eine Wärmepumpenheizung wechseln und Ihr Haus damit versorgen. Die Kosten sind zwar hoch, aber die Umwelt wird es Ihnen danken.
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