Es kommt immer wieder mal vor, dass ein installierter Heizkörper demontiert werden muss. Situationen wie diese können durch Renovierungsarbeiten entstehen oder ein defekter Heizkörper soll ausgetauscht werden.
Damit die Entnahme der Heizung ohne auftretenden Wasserschaden möglich ist, werden die Rücklaufventile vorher zugeschraubt. Doch wie soll man jetzt vorgehen?
Wo findet man das Rücklaufventil?
Wie der Name schon erahnen lässt, befindet sich das Rücklaufventil am Rücklauf und somit an der Unterseite des Heizkörpers.
Verstellt wird das Ventil mittels einer Schlitzschraube oder einem Innensechskant. Bei einigen Modellen verdeckt ein Deckel mit Dichtung zusätzlich das Ventil. Dieser Deckel dient der besseren Optik und einer erhöhten Auslaufsicherheit.
Sollten Sie kein Rücklaufventil vorfinden, handelt es sich wahrscheinlich um ältere Heizkörper.
Wenn Sie aber diesen Heizkörper entnehmen möchten, ist eine andere Herangehensweise zu beachten.
In jedem Fall wird es dann aufwändiger werden, da dazu das Heizungswasser der kompletten Anlage abgelassen werden muss. Gerade in mehrstöckigen Häusern entsteht dadurch ein erheblicher Mehraufwand.
Ist darüber hinaus gerade Winterzeit, können unter Umständen mehrere Wohnungen nicht beheizt werden.
Was braucht man zum Zudrehen des Rücklaufventils?
Bevor Sie das Rücklaufventil zuschrauben, sollten die erforderlichen Werkzeuge und Hilfsmittel am Montageort bereitlegt sein. Die wichtigsten Werkzeuge sind eine Pumpenzange oder ein passender Maulschlüssel, Schraubendreher und Inbusschlüssel.
Als Hilfsmittel dienen ein Lappen und eine Schale. Ein zusätzlich bereitgestellter Eimer und Bodentücher können auch hilfreich sein, falls die untergestellte Schale vollgelaufen ist, was in den meisten Fällen nicht passiert.
Wie vorgehen und worauf achten?
Schieben Sie als Erstes das Schälchen direkt unter das Rücklaufventil. Somit kann eventuell austretendes Heizungswasser aufgefangen werden.
Als Nächstes lösen Sie den Deckel am Ventil, insofern er vorhanden ist. Drehen Sie ihn gegen den Uhrzeigersinn. Sollte er festsitzen, benutzen Sie zur Unterstützung eine Pumpenzange.
Legen Sie einen dünnen Lappen zwischen die Zange und den Deckel, damit keine mechanischen Defekte entstehen können.
Das nun freigelegte Ventil kann mittels eines Schraubendrehers oder Inbusschlüssels zugedreht werden, indem Sie das Ventil in Uhrzeigerrichtung drehen.
Achten Sie dabei auf den Anschlag. Sowie sich das Ventil merklich schwerer dreht, ist die Wasserleitung gesperrt.
Wenn Sie vorhaben, den Heizkörper zu demontieren, vergessen Sie nicht, auch den Zulauf abzusperren. Drehen Sie hierzu den Thermostat auf Stellung „Null“.
Nach dem Abbau des Heizkörpers schrauben Sie sicherheitshalber noch einen Blindstopfen an das Zu- und Ablaufrohr, denn der Thermostat kann sich bei Kälte automatisch öffnen, um die Heizung vor Frostschäden zu schützen.
Weitere Funktionen des Rücklaufventils
Mit dem Ventil kann auch die Durchflussmenge des Heizkörpers gedrosselt oder erhöht werden, damit ein hydraulischer Abgleich erfolgen kann.
Hierdurch wird das Fließverhalten des Heizungswassers dahingehend optimiert, dass jeder Heizkörper die benötigte Wassermenge erhält, die zum gleichmäßigen Beheizen eines Gebäudes erforderlich ist.
Durch das Eindrehen (im Uhrzeigersinn) des Ventils verringert sich der Heizungswasserdurchlauf. Durch das Herausdrehen (entgegen dem Uhrzeigersinn) erhöht sich der Heizungswasserdurchlauf.
Auch Reparatur- und Wartungsarbeiten an der Heizungsanlage können effizienter und kostengünstiger erfolgen, wenn einzelne Heizkörper aus dem Heizkreislauf entnommen werden können.
Fazit
Durch das Rücklaufventil werden Heizflächen mit dem Rohrnetz verbunden. Dieses Ventil kann den Wasserdurchfluss absperren und ermöglicht somit den problemlosen Ausbau einzelner Heizkörper.
Die Heizungsanlage kann weiterhin laufen, da kein Heizungswasser abgelassen werden muss. Auch hydraulische Einstellungen sind mit dem Rücklaufventil möglich, um eine optimale Beheizung der Räumlichkeiten zu erreichen.
Rücklaufventile sind nicht so teuer und können an den meisten Heizkörpern nachrüstet werden.
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