Wie Sie richtig Ihre Heizung entlüften
Gelegentlich ist es nötig, dass Sie Ihre Heizung entlüften. Bemerkbar macht sich dies in der Regel dadurch, dass die Heizkörper nicht mehr richtig warm werden.
Ebenfalls sind in den meisten Fällen „Geräusche“ in der Heizung zu hören. Macht sich also eines oder beides bemerkbar, sollten Sie Ihre Heizung entlüften. Diese leichte Vorgehensweise wird Ihnen nachfolgend erklärt.
Wieso muss ein Heizkörper überhaupt entlüftet werden?
Sowohl in den Heizkörpern als auch in den Heizungsrohren sammelt sich ständig Luft, wodurch eine reibungslose Zirkulation des Heizwassers beeinträchtigt wird. Die Folge, die Heizkörper heizen sich entweder überhaupt nicht oder lediglich nur teilweise auf.
Nicht nur, dass Sie eventuell in einer kalten Wohnung sitzen, der Energieverbrauch steigt auch erheblich dadurch an, dass Sie im wahrsten Sinne des Wortes das Geld verheizen.
Ein weiterer Effekt, der sich durch zu viel Luft in den Leitungen befindet, ist der, dass sich der Sauerstoff, der sich in der Luft befindet, dazu beiträgt, dass die Leitungen und Heizkörper korrodieren.
Dies wiederum führt mit der Zeit zu Undichtigkeit. Um dies zu vermeiden, sollte regelmäßig entlüftet werden.
Wie gehen Sie bei der Heizkörperentlüftung vor?
Bevor Sie sich nun an die eigentliche Entlüftung machen, schauen Sie, dass Sie den Heizungsentlüftungsschlüssel zur Hand haben – ohne diesen kann nicht entlüftet werden. Ebenso sollten Sie sich einen Becher sowie einen Lappen besorgen.
Drehen Sie erst einmal die Heizkörperthermostate vollständig auf „auf“. Dies muss sein, damit die Luft nicht durch ein verschlossenes Ventil blockiert wird. Die Heizung selbst muss jedoch auf „aus“ gestellt werden.
Sollten Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, so sollte Ihr Vorhaben mit der Hausverwaltung oder dem Hausmeister geklärt werden, da Sie wahrscheinlich nicht einfach die Heizung für das ganze Haus abstellen können. Eventuell wird sogar der Hausmeister für Sie die Entlüftung vornehmen.
Nachdem Sie nun die Heizung ausgeschaltet haben, warten Sie etwa eine gute Stunde, bis sich sowohl die Heizkörper als auch die Heizungsrohre abgekühlt haben.
Nachdem alles gut abgekühlt ist, nehmen Sie Ihren Schlüssel, Becher und Lappen, um mit dem entlüften zu beginnen. Das Entlüftungsventil erkennen Sie daran, dass es über ein Vierkantstift oder aber in selteneren Fällen über ein Sechskantstift verfügt.
Drehen Sie das Heizungsventil langsam auf, bis Sie ein „Zischgeräusch“ hören – dies ist die Luft, die durch das Öffnen entweicht. Gleichzeitig halten Sie vorsichtshalber bereits mit der anderen Hand den Becher unter das Ventil.
Sollten Sie keinen passenden Becher zur Hand haben, nehmen Sie einfach ein saugstarkes Tuch.
Mit der Zeit wird sich das „Zischgeräusch“ zusätzlich mit Wasser vermischen und einige Zeit später wird nur noch Wasser aus dem Ventil laufen. Sobald dies geschieht, können Sie das Ventil wieder schließen.
Der ganze Vorgang wird je nachdem, wie viel Luft im System ist, etwa bis fünf Minuten in Anspruch nehmen.
Nachdem Sie nun erfolgreich den ersten Heizkörper entlüftet haben, folgt der nächste Heizkörper. Die Vorgehensweise ist dieselbe.
Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht verbrühen, da das austretende Wasser aus dem Heizkörperventil unter Umständen noch sehr heiß sein kann.
Kurze Zusammenfassung:
· Haben Sie Ihren Heizkörperentlüftungsschlüssel, Becher und Lappen zur Hand?
· Heizthermostate vollständig aufdrehen.
· Hauptheizung ausschalten.
· Warten Sie circa eine Stunde, bis sich Heizkörper und Rohre abgekühlt haben.
· Drehen Sie nun das Ventil am Heizkörper langsam auf. Halten Sie den Becher unter das Ventil.
· Schließen Sie das Ventil wieder, wenn keine Luft mehr entweicht und lediglich Wasser fließt.
· Wiederholen Sie den Vorgang nachfolgend mit allen anderen Heizkörpern.
Was geschieht, nachdem alle Heizkörper entlüftet wurden?
Nachdem Sie nun alle Heizkörper entlüftet haben, sollten Sie den Heizungsdruck überprüfen, ob dieser ausreichend ist. Ebenso je nach Heizungsbauart und Alter sollte der Wasserstand überprüft werden – gegebenenfalls muss dieser aufgefüllt werden, wenn keine automatische Versorgung angeschlossen ist.
Nun, nachdem Sie alles auf Richtigkeit überprüft haben, können Sie Ihre Heizung wieder einschalten. Es benötigt etwa wieder eine Stunde, bis die Heizung Ihre volle Leistung erbringt – prüfen Sie dann, ob alle Heizkörper ordnungsgemäß funktionieren und keine „Geräusche“ mehr zu hören sind.
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Prozedur wiederholt werden muss, da sich an anderer Stelle im Wasserkreislaufsystem noch Luft befunden hat, die beim Entlüften nicht entwichen ist.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass durch die Wiederinbetriebnahme der Heizung die Umwälzpumpe der Heizung die verbliebene Luft wieder bis zu den Heizkörpern transportiert. Folglich macht sich dies dann wie bereits oben beschrieben bemerkbar. Somit sollte der Vorgang dann wiederholt werden.
Sollte der nächste Versuch immer noch nicht zum Erfolg führen, so ist es vielleicht besser, Sie wenden sich an einen Heizungsinstallateur – eventuell ist etwas am Heizsystem undicht, was aus Energiekostengründen repariert werden sollte.
Was für Ursachen gibt es, dass kein Wasser zu den Heizkörpern gelangt?
Eine der Ursachen, dass kein oder zu wenig Wasser in den Heizkörpern gelangt, ist eine defekte Umwälzpumpe der Heizung. Diese kleine Pumpe sorgt dafür, dass stets der Wasserkreislauf vom Heizkessel zu den Heizkörpern und wieder zurück in den Heizkessel sichergestellt wird.
Das heiße Wasser wird also durch die Umwälzpumpe in alle Wohnräume transportiert und gelangt zum neuen Aufheizen wieder in den Heizkessel. Funktioniert diese Pumpe nicht mehr oder zu schwach, kann sie ihre Aufgabe nicht erfüllen – folglich bleiben zumindest die von der Heizung am weitesten entfernten Heizkörper kalt.
Was können Sie unternehmen, wenn die Umwälzpumpe streikt?
Wenn Sie den Verdacht hegen, Ihre Umwälzpumpe verursacht die Probleme, sollten Sie erst einmal sicherstellen, dass sie mit Energie versorgt ist. Um dies herauszufinden, benötigen Sie lediglich volle Ruhe, um die Motorgeräusche wahrnehmen zu können.
Ist dies nicht möglich, so können Sie mithilfe eines Schraubenziehers die Vibrationen „hörbar“ machen. Halten Sie den Schraubenzieher (nicht die Griffseite) an die Pumpe und gehen Sie mit dem Ohr so nahe wie möglich an den Griff.
Die übertragenen Vibrationen der Pumpe erzeugen ein Geräusch, welches Sie sodann hören sollten, sofern die Pumpe okay ist.
Sollte Strom vorhanden sein, so besteht die Möglichkeit, dass sich das Laufrad festgesetzt hat. Dieses ist wie eine Turbine und transportiert für gewöhnlich das Wasser zu den Heizkörpern.
Dieses Laufrad kann repariert oder gereinigt werden, falls sich zu viele Verunreinigungen angesammelt haben. Jedoch sollten Sie nicht in Eigenregie an der Pumpe arbeiten, wenden Sie sich an einen Heizungsinstallateur, der verfügt über die nötige Erfahrung, diese zu reparieren.
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