Wasser richtig aus der Heizung ablassen
Es gibt viele gute Gründe, warum das Wasser aus einer Heizung abgelassen werden muss. Das Wasser ist in einer Heizung ein wichtiges Element.
Es bringt die Wärme mithilfe der Heizungsrohranlage zu den unterschiedlichen Heizkörpern. Hier gibt es die Wärme an den Heizkörper ab, sodass die Heizungsluft erwärmt wird.
Aus welchen Gründen sollte Wasser aus der Heizung abgelassen werden?
Wenn eine neue Heizung montiert werden soll, muss die alte Heizung erst einmal demontiert werden. Um sie vom Heizkreislauf zu trennen, muss vorab das Wasser abgelassen werden.
Auch wenn zu viel Druck im Heizkreislauf entstanden ist, ist es ratsam, dass etwas Wasser abgelassen wird. Dadurch kann der Druck gelindert und ein Defekt der kompletten Heizungsanlage verhindert werden.
Experten raten, dass das Wasser auch zur Stilllegung der Heizungsanlage im Winter notwendig ist. Somit kann es nicht passieren, dass die Rohre einfrieren.
Dieses Vorgehen ist besonders bei Ferienwohnungen ratsam, die über viele Monate nicht genutzt werden.
Hoher Wasserdruck in der Heizungsanlage
Wenn der Wasserdruck im Rohrsystem einer Heizungsanlage zu hoch ist, ist das ebenfalls ein guter Grund, um etwas Wasser aus der Heizung abzulassen.
Das kommt zwar sehr selten vor, kann aber passieren, wenn zum Beispiel die Temperatur des Wassers zu stark angestiegen ist oder wenn zu viel Wasser nachgefüllt wurde.
Experten raten, dass beim Heizungsdruck auf einen durchschnittlichen Wert von 2,5 bar geachtet werden sollte. Am Manometer können auch Laien leicht erkennen, ob der Wasserdruck noch im grünen Bereich liegt.
Die Anzeige ist direkt an der Heizungsanlage angebracht und nicht zu übersehen. In der Regel ist das Manometer mit zwei Zeigern ausgestattet. Ein Zeiger ist rot und der andere schwarz. Dieser schwarze Zeiger zeigt immer den aktuellen Status.
Sollte der maximale Druck zu hoch sein, schlägt der rote Zeiger aus. Wenn das Wasser aus der Heizung gelassen werden soll, muss der rote Zeiger unter dem schwarzen Zeiger liegen. Wenn das nicht der Fall ist, besteht auch kein weiterer Handlungsbedarf.
Da durch einen zu hohen Druck die Heizungsanlage kaputt gehen kann, muss darauf geachtet werden, dass die Membran im Ausdehnungsgefäß nicht beschädigt ist.
Zur Sicherheit ist jede Heizungsanlage mit einem Sicherheitsventil ausgestattet. Dieses Ventil öffnet sich immer ganz automatisch, wenn der eingestellt Druck überschritten wird.
Die Heizung lässt dann eine kleine Menge Wasser ab. Sollte das Sicherheitsventil kaputt sein, muss das Ablassen des Wassers per Hand erfolgen.
Schritt für Schritt das Wasser aus der Heizung ablassen
Wenn man das Wasser aus einer Heizungsanlage entleeren möchte, sollte man Schritt für Schritt vorgehen. Wer sich mit Heizungen nicht auskennt, sollte für diese Arbeit lieber einen Fachmann beauftragen.
Folgende Schritte sollten eingehalten werden:
- Heizungsanlage ausschalten
- Umwälzpumpe abstellen
- Wasserschlauch an den Entleerungshahn anbringen
- Entleerungshahn aufdrehen und Wasser abfließen lassen
- Heizungsanlage komplett entleeren (dauert circa 2 bis 3 Stunden)
Wenn das Wasser abgelassen werden muss, weil ein neuer Heizkörper gekauft wurde, muss ebenfalls die komplette Heizungsanlage und die Umwälzpumpe ausgeschaltet werden.
Zusätzlich sollte der Wasserzulauf abgedreht werden, der sich direkt an der Heizung befindet. Bei einigen Heizkörpern gibt es ein Absperrventil, welches zugedreht werden kann. Dadurch kann sofort mit der Demontage begonnen werden.
Wann sollte das Wasser auf keinen Fall abgelassen werden?
Durch das Heizwasser wird die vom Heizkessel erzeugte Wärme über die Rohre direkt zu den Heizkörpern weitergeleitet. Hier wird die thermische Energie an die Raumluft abgegeben.
Es handelt sich hierbei also um ein geschlossenes System. Das Ablassen des Wassers sollte nur erfolgen, wenn hierfür ein wirklich triftiger Grund vorliegt.
Ein wichtiger Grund kann sein, wenn die Heizung wegen einer Modernisierungsmaßnahme ausgetauscht werden muss. Wird nur ein neuer Heizkessel benötigt, muss das Heizungswasser nicht unbedingt entfernt werden.
Beim Austausch eines Heizkörpers ist dagegen ratsam, einen Teil des Heizungswasser abzulassen.
Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Wasserstand der kompletten Anlage noch unter dem Niveau des Heizkörpers liegt, der erneuert werden soll. Zusätzlich sollte daran gedacht werden, dass sich immer noch etwas Restkörper in der Anlage befindet.
Häufig ist es sehr verschmutzt. Somit sollte vor dem Abnehmen des Heizkörpers der Boden mit alten Handtüchern oder Lappen ausreichend vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Zusätzlich sollte ein kleiner Eimer griffbereit zur Seite stehen.
Kann ich einen Wärmeerzeuger abbauen, ohne vorher das Wasser abzulassen?
Wenn ein Heizkörper ausgewechselt werden soll, muss nicht unbedingt das Wasser manuell abgelassen werden, wenn ein absperrbares Rücklaufventil vorhanden ist.
Ansonsten ist das nicht möglich, da das Wasser beim Abnehmen des Heizkörpers ungehindert auf den Boden tropfen würde. Ein derartiger Wasserschaden sollte unbedingt vermieden werden.
Es sollte immer besonders vorsichtig vorgegangen werden, wenn das Heizsystem unter starkem Druck steht.
Ein Thermostatventil bietet den Vorteil, dass es vor dem Arbeiten direkt abgedreht werden kann. Dieses Ventil befindet sich bei vielen Heizkörpern in der oberen rechten Ecke und ist für die Regelung der Heizung gedacht.
Das Rücklaufventil kann bei Bedarf ebenfalls abgesperrt werden. Dieses Ventil befindet sich bei vielen Heizkörpern in der unteren rechten Ecke. Hierfür muss zuerst eine Kappe abgeschraubt werden.
Darunter kommt eine Imbusschraube oder Schlitzschraube zum Vorschein. Beide Schrauben lassen sich im Uhrzeigersinn drehen und fest anziehen, damit das Ventil komplett verschlossen wird.
Mit einem sogenannten Entlüfterschlüssel lässt sich das Entlüftungsventil öffnen und das ausströmende Wasser kann mit einem Eimer und Lappen aufgefangen werden. Häufig reicht es aus, wenn nur wenig Wasser aus dem Ventil fließt.
Nach diesem Vorgang muss das Ventil wieder geschlossen werden. Strömt das Wasser über einen längeren Zeitraum heraus, kann es daran liegen, dass das Thermostatventil nicht richtig abgedreht wurde.
Sollte das Wasser auch dann aus dem Heizkörper fließen, wenn das Thermostat ordnungsgemäß geschlossen wurde, muss das Wasser aus der kompletten Heizungsanlage entfernt werden.
Mit einer Zange lässt sich die Verschraubung des Rücklaufs leicht öffnen. Auch hier sollte nicht vergessen werden, einen Eimer unter die Verschraubung zu stellen. Es sollte nur kurz Wasser aus der Leitung tropfen. Danach wird das Wasser durch das Vakuum gestoppt.
Wenn jetzt das Entlüftungsventil geöffnet wird, kann das komplette Wasser aus dem Heizkörper laufen. Bevor der Heizkörper demontiert werden kann, muss die Verschraubung mit einer Zange am Thermostatventil gelöst werden.
Jetzt kann der Heizkörper aus der Verankerung gehoben werden. Während der Zeit, wo keine Heizung angeschlossen wurde, sollte zur Sicherheit immer der Eimer unter dem Thermostatventil und dem Rücklauf stehen.
Wie viel Wasser kann aus einer Heizung abgelassen werden?
Bei einer größeren Anlage sind bis zu 1.000 Liter Wasser im Heizkreislauf vorhanden. Umso mehr Speichersysteme, Verbrauch- und Wärmequellen an der Heizungsanlage angeschlossen sind, umso mehr Wasser wird benötigt.
Experten raten, dass man sich an den durchschnittlichen Richtwert von 2,5 bar hält. Der Wert kann direkt am Manometer abgelesen werden.
Was kann passieren, wenn eine Heizung ohne Wasser läuft?
Wenn die Heizung kaputt ist und Wasser ausgelaufen ist und noch im Betrieb ist, kann die Heizungsanlage einen großen Schaden nehmen.
In diesem Fall kann es passieren, dass die Heizungsanlage laute Geräusche von sich gibt. Durch das fehlende Wasser steigt der Druck im Kessel an und auch die Temperatur steigt.
Wenn die Heizungsanlage nicht sofort abgeschaltet wird, wird sie mit höchster Wahrscheinlichkeit kaputt gehen. Das hat eine teure Reparatur zur Folge.
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