Plattenheizkörper: Alle Vor- & Nachteile im Überblick

Plattenheizkörper sind auch unter dem Begriff Flachheizkörper bekannt und bezeichnen alle Typen, die Wärme über eine Fläche ohne Zwischenräume abgeben. Ältere Modelle weisen eine Fläche mit leichter Rippenstruktur auf, während ein moderner Flächenheizkörper vollständig glatt sein kann. Heute wird hauptsächlich Stahlblech verwendet, da dieses Material die besten Eigenschaften in der Wärmeleitung aufweist.

Was ist ein Plattenheizkörper?

Die Bezeichnung Plattenheizkörper beschreibt einen Heizungstyp, der aus einer aus einem Stück gefertigten Front besteht. In den 1960er Jahren wiesen alle unter der Bezeichnung angebotenen Heizkörper eine typische Rippenstruktur auf. Heute gibt es Plattenheizkörper, deren Oberfläche eben und frei von der typischen Struktur der Ursprungsform ist.

Plattenheizkörper
Ein typischer Plattenheizkörper

Aufgrund der Bauweise aus einer ununterbrochenen Front und Rückseite, wird der Plattenheizkörper auch als Flächenheizung bezeichnet. Dieser Begriff ist im Volksmund die bekannteste Bezeichnung. Die Stahlbleche der Heizkörper werden kaltverformt und rollgeschweißt, lackiert oder mit einer Pulverbeschichtung versehen.

Vollständig glatte Flächen sind lediglich bei Keramik-Plattenheizkörpern von Vorteil, so dass aus Stahlblech hergestellte Ausführungen zugunsten einer Vergrößerung der Oberfläche auch heute noch in Rippenstruktur gefertigt werden. Die Heizleistung moderner Flächenheizkörper liegt aufgrund der ständigen Optimierung der Eigenschaften und Bauweise deutlich über der Leistung älterer Modelle.

Der Fokus der Optimierung liegt vor allem auf einer Vergrößerung der Konvektionsfläche, sowie auf einer Optimierung des Materials in der Herstellung von Plattenheizkörpern. Grundsätzlich fallen alle Heizkörpertypen in Flachbauweise – mit oder ohne Rippenstruktur – in die Rubrik Plattenheizkörper.

Tipps zur Reinigung von Plattenheizkörpern

Für die Reinigung von Plattenheizkörpern braucht man nur wenig Zeit. Die Staub- und Verschmutzungsentfernung auf der Front gestaltet sich besonders einfach, da sie mit einem feuchten Lappen ganz ohne Zusatzgeräte vorgenommen wird.

Allerdings sollte in der Reinigung von Flächenheizkörpern bedacht werden, dass nicht nur die Fläche der Front, sondern auch der Innenteil unter der oberen Abdeckung von Staub befreit werden müssen. Flächenheizkörper ohne regelmäßige Sorgfalt in der Reinigung sorgen für unsaubere Luft und können bei Einschaltung der Heizung zu unangenehmen Gerüchen führen.

Beim Reinigen von Plattenheizkörpern geht man am besten wie folgt vor:

  1. Die obere Abdeckung des Plattenheizkörpers wird entfernt.
  2. Staub und Verschmutzungen aus dem Inneren des Heizkörpers werden mit einem Staubsauger beseitigt.
  3. Anschließend erfolgt die Feinreinigung mit einer Heizungsbürste.
  4. Zur Lamellenreinigung von innen empfiehlt sich ein Staubwedel oder eine lange Spezialbürste.
  5. Der Heizkörper wird mit einem feuchten Lappen und Spülmittel von außen gesäubert.
  6. Anschließend wird die Abdeckung wieder aufgesetzt und befestigt.

In die Reinigung werden auch die zuführenden Rohre, das Thermostat und die Entlüftungsschraube einbezogen. Am besten wird der gesamte Plattenheizkörper von innen und außen gesäubert, ehe die Abdeckung wieder an ihrem angestammten Platz montiert wird. Eine alleinige Reinigung von außen ist unzureichend und führt automatisch zur Entwicklung unangenehmer Gerüche und der Staubverteilung im Raum.

Mit welchen Heizsystemen können Plattenheizkörper kombiniert werden?

Platten- oder Flächenheizkörper können für Zentralheizungen mit Gas und Öl, aber auch für modernste Brennstoffheizsysteme verwendet werden. Sie überzeugen durch eine optimale Wärmeabgabe und ihr modernes Design. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage sind vor allem keramische Plattenheizkörper eine Entscheidung, die zur maximalen Einsparung von Energie in Kombination mit höchster Wärmeabgabe führt.

Grundsätzlich ist die Form eines Heizkörpers kein primäres Kriterium, auf das es in der Kombination mit dem Heizsystem ankommt. Plattenheizkörper werden seit den 1960er Jahren im Neubau verwendet und gelten in ihren verschiedenen Ausführungen als sehr moderne Heizung.

Die Grundlage des Verbaus eines Flachheizkörpers, der aus mehreren Platten besteht, ist die Erzeugung der Heizwärme über Luft. Einige keramische Modelle mit geschossenen Plattenkammern können durchaus auch für Wasserheizungssysteme genutzt werden. Inwieweit sich die Plattenheizung im bestehenden Heizsystem integrieren lässt, wird am besten mit einem Fachmann für Heizung und Sanitär abgesprochen. Grundsätzlich eignen sich Flächenheizkörper für jegliche Form der Beheizung.

Ein Vergleich: Plattenheizkörper vs. Glieder- und Röhrenheizkörper

Der Glieder- oder Röhrenheizkörper fällt durch seine gegliederte, in einzelne Parzellen aufgeteilte Formgebung auf. Anders ist es bei Plattenheizkörpern, die aufgrund ihrer ebenen oder nur leicht geriffelten Oberfläche praktisch unsichtbar verbaut werden können. Soll ein Heizkörper neben seiner wärmeabgebenden Funktion auch eine Design-Lösung sein, empfehlen sich Plattenheizkörper aufgrund ihrer flachen bis sehr flachen Form besonders gut.

In Gegenüberstellung zu Gliederheizkörpern brauchen Flachheizkörper praktisch kein bis nur sehr wenig Wasser, wodurch sie sich in der Effizienz deutlich von anderen Heizungsarten unterscheiden. Die Wärmeabgabe erfolgt zwischen 50 und 70 Prozent per Strahlung.

Eine besondere Eigenschaft von Plattenheizkörpern ist ihre kompakte Bauform, die mit einem leichten Gewicht einhergeht. Auch im Bezug auf die Anschaffungskosten erweisen sich diese heute am häufigsten verbauten Heizkörper besonders vorteilhaft. Beginnend bei einem Kaufpreis von 50 EUR, sind der Preisentwicklung nach oben keine Grenzen gesetzt. Design-individualisierte Modelle oder Plattenheizkörper aus Keramik sind hochpreisig, während klassische Modelle sehr günstig und damit eine praktische Entscheidung sind.

Ist eine Entlüftung bei Plattenheizkörpern nötig?

Wie die meisten Heizkörper muss auch ein Plattenheizkörper regelmäßig entlüftet werden. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, da ältere Modelle zu einer stärkeren Luftbildung im Heizsystem tendieren und entsprechend einmal pro Jahr entlüftet werden sollten. Bei neuen Plattenheizkörpern mit einer neuen Verrohrung und einer modernen Heizungsanlage ist der Aufwand geringer, da die Luftbildung deutlich unter dem Durchschnitt bei Heizkörpern mit einem Alter von über 10 Jahren liegt.

Alle Plattenheizkörper verfügen an der Gegenseite des Thermostats über ein Ventil, das zur Entlüftung geöffnet wird. Die Vorgehensweise unterscheidet sich nicht von der Handhabung anderer Heizungen. Die Entlüftung wird spätestens dann vorgenommen, wenn

  • der Heizkörper trotz voll geöffneten Thermostat nicht richtig warm wird
  • sich glucksende Geräusche beim Einschalten der Heizung entwickeln
  • Gluckern und mindere Wärmeabgabe auf Luft im System hinweisen.

In diesem Fall benötigt man einen Eimer und einen Entlüftungsschlüssel oder alternativ eine Rohrzange. Wenn eine Entlüftung nötig ist, sollte nicht nur der auffällig glucksende Heizkörper, sondern das gesamte System von unten nach oben entlüftet werden.

Die Entlüftung wird bei aufgedrehtem Thermostat und ausgeschalteter Heizungsanlage vorgenommen. Ehe die Umwälzpumpe wieder in Betrieb genommen wird, müssen alle Heizkörper auf den Verschluss der Entlüftungsventile geprüft werden. Anderenfalls kann es trotz geringer Wassermenge im Plattenheizkörper zu Schäden des Fußbodens und der Heizungsanlage kommen.

Wann sollten Plattenheizkörper erneuert werden?

Bei neuern Plattenheizkörpern kann die Lebensdauer zwischen 25 und 30 Jahren, bei Modellen aus Keramik bis zu 40 Jahren betragen. Dennoch wird der Austausch eines Plattenheizkörpers irgendwann notwendig. Der Bedarf zeigt sich deutlich, wenn alle Maßnahmen der Wartung und Entlüftung keine Verbesserung der Wärmeabgabe erbringen oder wenn der Plattenheizkörper zu rosten oder zu tropfen beginnt.

In diesen Fällen erfolgt die Erneuerung zeitnah, da jegliches Aufschieben ein Risiko darstellt und zu gravierenden Schäden durch austretendes Wasser in die Bausubstanz führen kann. Auch eine unzureichende Abgabe von Heizwärme ist ein Grund, um den Austausch älterer Plattenheizkörper zu überdenken. Mit neuen modernen Flächenheizungen lassen sich die Heizkosten um mehr als 30 Prozent gegenüber alter Modelle senken. Auch wenn die Anschaffung als Einmalinvestition anfänglich teuer erscheint, zahlt sich der Wechsel alter Plattenheizkörper binnen kurzer Zeit aus.

Plattenheizkörper kaufen – Das sind die Kosten

Plattenheizkörper sind bereits ab einem Stückpreis von 50 Euro erhältlich. Hierbei handelt es sich allerdings um einfache Modelle ohne explizite Designelemente. Die Kosten der Anschaffung richten sich nach dem Material und den Eigenschaften der jeweiligen Flächenheizung. Auch die Form und die Größe fließen in den Anschaffungspreis ein. Hochkant geformte und sehr flache Modelle sind ab einem Preis von etwa 300 Euro zu finden.

Bei großen Flächenheizungen und Modellen aus Keramik sind Kosten bis zu 500 Euro pro Stück möglich. Grundsätzlich sind Ausführungen in Rippenoptik günstiger als eine Flächenheizung, deren Frontseite vollkommen flach ist. Auch farbige Modelle spielen die Besonderheit ihrer Optik über den Preis wider. Wer veraltete Plattenheizkörper erneuern möchte, sollte sich nicht primär auf einen Vergleich der Anschaffungskosten konzentrieren.

Ob eine Senkung der Heizkosten und damit eine Ersparnis in den Betriebskosten möglich ist, basiert auf den individuellen Eigenschaften der Flächenheizkörper. Hier erweisen sich mittel- bis hochpreisige Modelle durch ihre Materialvorteile oftmals als perspektivisch betrachtete günstigere Entscheidung. Wird ein Fachbetrieb mit der Montage beauftragt, lohnt sich die Einholung mehrerer Angebote. Denn auf Basis der unterschiedlichen Montagekosten lässt sich der Gesamtpreis bis zur Inbetriebnahme des Plattenheizkörpers beeinflussen.

Vor- und Nachteile von Plattenheizkörpern

Plattenheizkörper weisen einige Vorteile, aber auch marginale Nachteile auf.

Vorteilhaft ist ihre Kombination mit praktisch allen Heizsystemen, sowie dem Einsatz bei Heizungsanlagen mit hoher Effizienz und im Niedrigtemperatursegment. Die Anschaffungskosten sind zumindest bei klassischen Modellen sehr günstig, wobei es auch in Preiskategorien unter 200 Euro exklusive und sehr außergewöhnliche Designs gibt.

In der Reinigung des Plattenheizkörpers zeigt sich durch die notwendige Säuberung von innen ein Nachteil, da eine vollständige Reinigung der Konvektionsbleche schwierig ist. Wer sich diese Mühe allerdings nicht macht, muss beim Einschalten der Heizung vor allem zu Beginn der Heizperiode mit unangenehmen Gerüchen und der Verbreitung von Staub in der Raumluft rechnen.

Allergiker sollten Plattenheizkörper aus diesem Grund nur bedingt nutzen und sich eher für Modell in geschlossener Form entscheiden.

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