Heizung rauscht bei geschlossenem Ventil

Heizung rauscht bei geschlossenem Ventil

Wenn die Heizung rauscht, kann das ein sehr störendes Geräusch sein, das sogar den Schlaf raubt. Um die Ursachen zu finden, kann man selbst einige Dinge versuchen, bevor man den Installateur ruft. Manchmal liegt es nur an Kleinigkeiten, die das störende Geräusch verursachen.

Thermostat defekt oder Heizkörperventil klemmt

Das Geräusch im Heizkörper endet auch nicht, wenn man das Thermostat herunterdreht? Dann sollte man das Thermostat überprüfen. Wenn der Heizkörper nicht kühl wird bei einem Herunterregeln des Thermostats, dann kann es am Thermostat liegen, dass die Geräusche im Heizkörper so laut sind. Das Thermostat schließt nicht mehr richtig und es strömt Heizungswasser, inklusive der oft mitgeführten Luftbläschen durch den Heizkörper, obwohl man ihn abgedreht hat. Ein defektes Thermostat muss man austauschen.

Eventuell ist aber auch der kleine Stift vom Heizkörperventil fest, das lässt sich leicht kontrollieren. Man schraubt das Thermostat ab und schaut nach, ob man den Stift zum Heizkörper hin eindrücken kann und ob er beim Loslassen wieder herausfedert in seine ursprüngliche Position. Wenn er festklemmt, kann man ihn vorsichtig mit einer Zange bewegen bis er frei kommt. Danach sollte eine Regelung durch das Thermostat wieder möglich sein.

Luft im Heizkörper beseitigen

Wenn zuviel Luft im Heizkörper ist, dann hilft ein Entlüften des Heizkörpers. Dieses sollte regelmäßig erfolgen, zumindest zu Beginn der Heizsaison oder wenn am Heizsystem etwas verändert wurde. Die mitströmenden Luftblasen im Heizungswasser verursachen nicht nur Geräusche, sie verhindern ein effektives Heizen. Die Luftblasen sammeln sich in den Heizkörpern, wenn sie nicht verwirbelt werden durch die strömende Heizungsflüssigkeit. Man dreht also die Pumpe ab, dreht die Heizkörper zu und wartet etwa eine halbe Stunde, bis sich die Blasen in den Heizkörpern sammeln. 

Dann kann man mit einem Heizkörperentlüftungsschlüssel das Entlüftungsventil am Heizkörper aufdrehen. Man hört zuerst Luft, die entweicht, dann folgt etwas Heizungswasser, deshalb muss ein Becher unter das Ventil gehalten werden. Dazu genügt ein Margarinebecher, es ist nicht so viel Wasser, was bei diesem Arbeitsschritt austritt. Man fängt das überschüssige Wasser auf und dreht das Ventil zu, wenn das Geräusch der austretenden Luft nachlässt. Ein Lappen zum Aufwischen des vertropften Wassers ist für diese Arbeit sehr nützlich. Wenn man die Heizkörper entlüftet hat, sollte der Druck auf der Heizung kontrolliert werden. Möglicherweise muss Wasser aufgefüllt werden.

Leck im Heizsystem

Wenn nach einer Reparatur oder durch ein Leck im Heizsystem Luft in das System eindringt oder Heizflüssigkeit austritt, dann wirbelt wieder zuviel Luft mit der Heizungsflüssigkeit durch die Rohre. Dann kann ein Entlüften der Heizkörper nötig werden. Wichtig ist aber auch, dass man nach der Ursache der Störung sucht und das Leck oder die verursachende Reparatur definiert. Ein tropfender Anschluss am Heizkörper verursacht auch durch das austretende Wasser weitere Schäden. Deshalb ist eine Kontrolle des Heizsystems wichtig.

Umwälzpumpe falsch eingestellt

Wenn die oben geschilderten Aspekte geprüft wurden und es keinen Fehler am Thermostat gibt, dann liegt das Problem an der Heizungsanlage. Es kann sein, dass die Umwälzpumpe nicht richtig eingestellt ist und neu justiert werden muss. Wenn die Pumpe zu viel Leistung erbringt, dann entstehen Strömungsgeräusche, die sehr störend wirken. Der Installateur muss die Pumpe neu einstellen.


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Ein Problem, das in Mehrfamilienhäusern auftritt, ist die Beeinflussung der Heizungsgeräusche durch die Heizungsnutzung der Nachbarwohnungen. Es können Strömungsgeräusche entstehen, wenn diese die Heizung aufdrehen oder wenn sie diese nicht nutzen. Man sollte das Auftreten der Geräusche dokumentieren und sich an den Fachmann wenden. Eine Umstellung der Umwälzpumpe kann häufig diese Störungen beseitigen.

Hydraulischer Abgleich

Ebenfalls in den Arbeitsbereich vom Fachmann gehört der hydraulische Abgleich, der die Synchronisation der Thermostate und die Abstimmung der Heizungsanlage, damit die Durchflussmenge der Heizflüssigkeit optimiert wird. Mit dieser Aufgabe betraut man den Installateur.

Heizungsrohre nicht oder nicht gut gedämmt und gepolstert

Besonders an alten Heizanlagen kommt es immer wieder vor, dass Rohre ohne Dämmung und Isolation durch Mauerwerk verlegt wurden. Diese Rohre stellen akustische Brücken dar, die zu einer Geräuschweiterleitung neigen. Da man die Geräusche dann nur durch eine Nachrüstung des Dämmmaterials verhindern kann, ist der Aufwand doch sehr groß. Die Mauern müssen aufgebrochen werden,um an die Rohre vollumfänglich heran zu kommen.

Planungsfehler

Wenn die Anlage in der Planung konzipiert wird, erfolgt eine Rohrnetzberechnung. Diese hilft den Aufbau der Heizung zu erstellen und sorgt für eine optimale Strömungsgeschwindigkeit in allen Teilen der Heizung. Nur dann gibt es keine Strömungsgeräusche. Wenn die Berechnung falsch ausgeführt wurde oder gar nicht vorlag, dann liegt die Ursache an dieser Stelle. Der Fachmann sollte an dieser Situation etwas ändern können.

Fazit

Heizungsgeräusche sind ein Ausdruck für eine Fehlfunktion der Heizung. Es können kleine Fehler dahinter stecken, wie bei einem verstopften Heizungsventil, oder es liegen schwerwiegende Probleme an. Der Installateur sollte immer dann gerufen werden, wenn man selbst die Fehlerquelle nicht beseitigen kann. Das ist wichtig, weil die effektiv funktionierende Heizung Kosten spart, sicher arbeitet und länger nutzbar bleibt.

Quelle: bigstockphoto.com / Ruslan Ivantsov

Andreas Treufelsberger
Andreas Treufelsberger ist 41 Jahre jung ;-) und überzeugter Handwerker. Vor 17 Jahren hat er seinen Traum erfüllt und einen Meisterbrief zum Heizungsbauer und Energieberater erhalten. Seitdem ist er bemüht sein Wissen im Job als auch im Internet weiterzugeben. Heizsysteme sowie auch moderner Umweltschutz beim Hausbau faszinieren ihn schon immer. In seiner Freizeit befasst er sich mit Sport, gesundem Lebensstil und schreibt Artikel auf Onlineportalen wie heizungshelden.com und der taz.